Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Themen des alten Testaments
Pinguin87
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#1 Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Pinguin87 » Di 20. Aug 2019, 15:17

Hallo,

der Titel sagt eigentlich schon alles. Seit einer geraumen Weile frage ich mich, warum Gott den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse in den Garten Eden gepflanzt hat? Ich meine, wenn nicht, dann hätten Adam und Eva gar nicht sündigen können, oder? Meine bisherige Erklärung ist, dass es sich bei dieser Begebenheit, ähnlich wie mit dem Erlösungswerk Jesu Christi verhält, denn man kann dies ablehnen. Vielleicht musste Gott ja den Baum pflanzen, wegen der Freiheit des Menschen, zu ihm "Nein" zu sagen, zu können. Was meint Ihr?
"I don't believe in natural science. I only believe in a priori truth."
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Munro
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#2 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Munro » Di 20. Aug 2019, 15:22

Ich kann nur sagen:
Es ist etwas, das ich mich als Kind auch schon gefragt habe.

Und noch habe ich keine überzeugende Antwort gefunden.
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

PeB
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#3 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Di 20. Aug 2019, 15:39

Eines meiner Lieblingsthemen. Bin gespannt auf die Antworten. :)

(Vielleicht muss man zunächst einmal die Frage stellen: wann beginnt überhaupt die Heilsgeschichte?)

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Hexenjagd
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#4 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Hexenjagd » Di 20. Aug 2019, 15:43

Das der Baum im Garten stand hat mit der Schöpfungsgeschichte zu tun.
Noch bevor der Mensch erschaffen wurde.
Genau genommen hat es damit zu tun das Gott Böses gefunden hatte.
Diese Erkenntnis wollte Er dem Menschen ersparen und sprach die Warnung aus.

Lg
5. Mose 18, 10
Es soll niemand unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, oder einer, der Wahrsagerei betreibt oder Zeichendeuterei oder ein Beschwörer oder ein Zauberer,

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SamuelB
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#5 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von SamuelB » Di 20. Aug 2019, 15:58

Pinguin87 hat geschrieben:
Di 20. Aug 2019, 15:17
Ich meine, wenn nicht, dann hätten Adam und Eva gar nicht sündigen können, oder?
Oder doch? :thumbup:

Pinguin87 hat geschrieben: Vielleicht musste Gott ja den Baum pflanzen, wegen der Freiheit des Menschen, zu ihm "Nein" zu sagen, zu können. Was meint Ihr?
Indem der "Baum" gepflanzt wurde, wurde die Möglichkeit dazu geschaffen.

Ruth
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#6 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Ruth » Di 20. Aug 2019, 16:14

Hexenjagd hat geschrieben:
Di 20. Aug 2019, 15:43

Genau genommen hat es damit zu tun das Gott Böses gefunden hatte.


Willst du damit sagen, dass Gott vorher den Unterschied zwischen "Gut und Böse" auch nicht kannte ?

Ruth
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#7 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Ruth » Di 20. Aug 2019, 16:22

Pinguin87 hat geschrieben:
Di 20. Aug 2019, 15:17
Seit einer geraumen Weile frage ich mich, warum Gott den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse in den Garten Eden gepflanzt hat? Ich meine, wenn nicht, dann hätten Adam und Eva gar nicht sündigen können, oder?

Was ich auch interessant und nachdenkenswert finde, ist die Frage, wann die Trennung zwischen Gute und Böse stattgefunden hat (?)

Denn im Allgemeinen herrscht doch die Meinung vor, dass es in Gottes Reich nur Gutes gibt, und das Böse darinnen keinen Platz findet. So glauben auch viele Christen, dass es im Himmel, wo sie gerne hinkommen möchten, keine Sünde mehr gibt.

Da habe ich mich schon früher gefragt, wenn die Sünde sozusagen "aus dem Nichts" entstanden ist, wer kann dann garantieren, dass sie nicht wieder neu entstehen kann?

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Hexenjagd
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#8 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Hexenjagd » Di 20. Aug 2019, 16:34

Ruth hat geschrieben:
Di 20. Aug 2019, 16:14
Hexenjagd hat geschrieben:
Di 20. Aug 2019, 15:43

Genau genommen hat es damit zu tun das Gott Böses gefunden hatte.


Willst du damit sagen, dass Gott vorher den Unterschied zwischen "Gut und Böse" auch nicht kannte ?
Nein, das Gegenteil ist der Fall. Weil Gott das Böse bereits kannte konnte es nicht anders sein.
Dies geht z.b aus dem Ausspruch der Schlange hervor: Ihr werddet sein wie Gott und das Gute und Böse erkennen.
1Mo 3,5 Sondern Gott weiß, dass an dem Tag, da ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses.
Nun schuf Gott jedoch den Menschen in seinem Bilde und alles war gut. Der Baum war dort, doch mit einem Verbot belegt.
Das es eigentlich kein Verbot war, sondern ein Gebot muss man untercheiden. Daher gab Gott später 10 Gebote.
Bei zuwiderhandlung muss das Gesetz in Kraft teten da man ohne Gesetz die Sünde nicht erkannte, so Paulus.
So trat mit der zuwiderhandlung des Gebots, du darfst nicht von dem Baum essen, das Gesetz in Kraft.
Das Gesetz der Sünde und des Todes. Es ist nicht aufgelöst, sondern wurde erfüllt.
Dennoch bleibt das Gesetz bestehen da die Menschen unter dem Gesetz sind und von daher sterben.
Nur in Christus ist man frei vom Gesetz. Man stirbt zwar noch, ist aber danach freigessprochen. Der Preis ist bezahlt so wie Ihn auch Christus bezahlte.
Bis hierher mal.

Lg
5. Mose 18, 10
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#9 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von closs » Di 20. Aug 2019, 20:39

Pinguin87 hat geschrieben:
Di 20. Aug 2019, 15:17
. Seit einer geraumen Weile frage ich mich, warum Gott den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse in den Garten Eden gepflanzt hat?
Ruth hat geschrieben:
Di 20. Aug 2019, 16:22
Was ich auch interessant und nachdenkenswert finde, ist die Frage, wann die Trennung zwischen Gute und Böse stattgefunden hat (?)
Die normale theologische Antwort auf diese Frage ist (um Pinguin zu zitieren)," wegen der Freiheit des Menschen, zu ihm "Nein" zu sagen, zu können". - Das ist um x Ecken gedacht zwar richtig, wird aber nach meiner Erfahrung oft falsch verstanden.

Warum sollte ein Mensch zu etwas Nein sagen, was besser nicht sein könnte? - Wie könnte ein Mensch Nein sagen, wenn es in ihm nicht angelegt (also von Gott geschaffen) wäre? - Welchen Sinn soll das alles machen?

Aus meiner Sicht besteht die Lösung in folgendem Ansatz:
Man vergleiche die Schaffung des Menschen durch Gott mit der Zeugung eines Kindes - was passiert da?

* Das Embryo ist Eins mit der Mutter - es kommt nicht auf die Idee, sich gegen die Mutter aufzulehnen. Das Embryo und später auch das Kleinkind erleben die Mutter als das Allumfassende - alles andere ist "draußen".

* Irgendwann in frühkindlicher Zeit kommt die Phase des "Ich will aber". - Dies ist die Phase, in der sich ein eigenständiges Persönlichkeits-Profil entwickelt: Du Mama, ich Fritz.

* Dann kommt die Zeit, in der sich das Kind sich selber gefährden kann: "Dieser Ofen ist heiß - diese Marmelade ist schlecht für Deinen Bauch". - Die Mutter "verbietet" also etwas, weiß aber, dass das Kind irgendwann an die Ofentür/ins Marmeladenglas greifen wird. - Jetzt ist die Frage: Kann man hier sagen: "Du hast Dich gegen mich entschiede, deshalb bist Du verstoßen" ---- :?: :?:

* In der Pubertät trennen sich Eltern und Kind langsam, damit das Kind erwachsen werden kann.

1) Das ist KEINE ausreichende theologische Begründung für den Sündenfall, sondern soll erst mal einen "Geschmack" vermitteln, worum es da überhaupt geht.

2) Es ist offensichtlich, dass all dies zwischen Eltern und Kind passieren muss, damit das Kind erwachsen werden kann. - Theologisch übertragen: Es war von Gott nie geplant, dass der "Sündenfall" NICHT stattfindet.

Dazu gibt es noch viel zu sagen. - Erstmal nur das.
2)

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Hexenjagd
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#10 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Hexenjagd » Di 20. Aug 2019, 21:42

Das hört sich auch erstmal gut an was du sagst@Closs.
Nur hätte Gott dann Kinder erschaffen die noch hätten wachsen müssen.Meine Bibel gibt das nicht her!

Lg
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Es soll niemand unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, oder einer, der Wahrsagerei betreibt oder Zeichendeuterei oder ein Beschwörer oder ein Zauberer,

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