Münek hat geschrieben: ↑So 20. Okt 2019, 15:45
So hat er es in seiner Unwissenheit tatsächlich geglaubt
Ja - aber das ist irrelevant. --- Das war damals die gängige Verständnisebene - heute würde Paulus es anders machen.
Münek hat geschrieben: ↑So 20. Okt 2019, 15:45
Es ist Dein gutes Recht, naturwissenschaftlich festgestellte Fakten auszublenden und der Auffassung des Kurzzeit-Kreationisten Paulus zu folgen.
Falsch. - Auf dieser Ebene halte ich mich gar nicht auf - genau deshalb muss ich auch nicht den Kurzzeitkreationisten folgen. ---- Der Knacklpunkt ist, überhaupt zu kapieren, dass es hier um Wirklichkeit in geistiger Form geht, zu der die naturalistische Darstellung lediglich Darstellungsebene ist. - Geh doch mal vom Wichtigen zum Unwichtigen - top down.
Münek hat geschrieben: ↑So 20. Okt 2019, 15:45
Welchen Grund sollte er haben, die Historizität der in der Genesis geschilderten Urgeschichte zu bezweifeln? KEINEN.
Tut er doch nicht. - Er nutzt die geläufige naturalistische Ebene, um die Hauptsache darauf zu präsentieren.
Münek hat geschrieben: ↑So 20. Okt 2019, 15:45
Mit "Chiffren" hatte Paulus nichts am Kopf. Sogar Ratzinger warnt in seinem Jesusbuch vor dem Gebrauch von Chiffren.
Da hast Du was aufgeschnappt, was Du nicht verstanden hast.
Münek hat geschrieben: ↑So 20. Okt 2019, 15:45
Letzteres nennt man EISEGESE und hat mit seriöser Auslegung nichts zu tu
Das ist Dein Lieblingswort, wenn es mal droht, etwas in die Tiefe zu gehen. - Du darfst davon ausgehen, dasss meine Auffassungen weit vor der Existenz dieses Forums mit hochrangigen Theologen durchgesprochen wurden - mit anderen Worten: Letztlich läuft es hinaus auf "Evangelen und Katholen sind Eisegeten der Bibel".
Münek hat geschrieben: ↑So 20. Okt 2019, 15:45
Würde die RKK von ihrer "Verkündigungssprache" abrücken und im KKK den Gläubigen reinen Wein einschenken, würde etlichen Dogmen die biblische Grundlage entzogen werden. Das kann sich die RKK nicht leisten. Das wäre Selbstmord.
In ganz anderer Weise, als Du denkst, gibt es hier in der Tat ein Spannungsfeld. - Sowohl von katholischen als auch von evangelischen Theologen habe ich etwas gehört, was mich anfangs geschockt hat - aus dem Gedächtnis: "Wenn Du nicht weißt, dass es 'so' ist, bist Du ein Ochse - wenn Du sagst, dass es 'so' ist, bist Du ein Esel".
Dahinter steckte (und das kann ich inzwischen nach den Erfahrungen hier im Forum voll verstehen):
"Wenn die Menschen nicht den gesamten spirituellen Bogen des Bibelverständnisses intus haben, verkraften sie Segmente daraus nicht, die eindeutig falsch interpretiert werden können und deshalb auch werden".
Um das mal sehr weit weiterzudenken:
Letztlich wird ein Religionsinhalt nie wissenschaftlich sensu Thaddäus, sondern nur spirituell verstanden (das kann ich anhand DER Leute bestätigen, die mit einfachster Sprache und ohne intellektuelle Schulung derart klare Ansagen in philosophisch schwierigsten Fragen bringen können, weil sie es einfach "merken").
Oder anders: Der Versuch, intellektuelle Kraft in der Theologie freien Lauf zu lassen, ist gescheitert. - Aber nicht, weil diese Kraft die spirituelle Substanz der Bibel "widerlegt" hätte (so würde es mancher meinen), sondern weil sie sich benimmt wie der Zwerg, den man auf die Schulter des Riesen gestellt hat, wo wo aus er sagt: "Ich bin größer als Du".