@Salome23
@Pluto
Vielen Dank für eure Unterstützung.
sven23 hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Die abrahamitischen Schriftreligionen sind für ihren Monotheismus bekannt. Doch waren die alten Juden wirklich strenge Monotheisten? Schließt das Christsein zwingend aus, andere Götter für existent zu halten?
Gott selbst scheint die Existenz anderer Götter anzuerkennen, wenn er sagt: "Du sollst keine
fremden Götten neben mir haben"
Dies impliziert ja gerade die Existenz anderer, fremder Götter.
Dieser Logikfehler ist den Schreibern wohl nicht so recht bewußt gewesen, denn wenn es nur einen Gott gibt, macht es keinen Sinn, wenn dieser eine Gott auf seine Berufskollegen verweist.
Deine Argumentation ist durchaus logisch, doch kann man dies auch anders betrachten. Vielleicht macht es dann sogar noch viel mehr Sinn, wenn die "fremden Götter" nur "falsche Götter" sind. Da denke ich an das
goldene Kalb. Diese Geschichte wird im selben Buch erzählt, in dem der Dekalog verkündet wird und berichtet vom klassischen Verstöß gegen das 1. - u. 2. Gebot. Aus dem Bibelbericht geht nicht hervor, dass hinter der goldenen Figor ein realer Gott existieren würde, der Verstoß bestand darin, dass die Israeliten die goldene Figur, die sie selbst gemacht hatten, fälschlicherweise als Gott verehrten, obgleich es nur eine ein Standbild aus Gold war.
Zitat aus
Ex 32:4:
4 Der nahm alles aus ihrer Hand, formte es mit einem Meißel und machte ein gegossenes Kalb daraus. Und sie sagten:
Das ist dein Gott, Israel, der dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat.
In nachexilischer Zeit nahm "Nehemia" auf diesen Vorfall Bezug:
Zitat aus
Ne 9,18:
18 Sogar als sie sich ein gegossenes Kalb machten und sagten:
Das ist dein Gott, der dich aus Ägypten heraufgeführt hat - und große Lästerungen verübten,
Diesse Geschichte illustriert den klassischen Verstoß gegen das 1. Gebot, ihrem Gott zum Trotz.
Zitat der Fussnote zu
Ex 20,3:
w. zu meinem Angesicht hinzu; o. gegen mein Angesicht, d. h. mir zum Trotz
Das meiner Meinung nach bemerkenswerte an der Torah ist, dass sie keine trockende Sammlungs von Geboten ist, sondern eine lebendige Schilderung; die Verkündung der Gebote ist verpflochten mit der Erzählung und wird auf diese Weise bereits im Pentateuch bis zu einem gewissen Grad ausgedeutet. Die gesamte Schilderung gehört zur
Torah (Weisung).
Sogar in einem Psalm wird diese Begebenheit besungen:
Zitat aus
Ps 106:19-21
19 Sie machten ein Kalb am Horeb und beugten sich vor einem gegossenen Bild.
20
Sie vertauschten ihre Herrlichkeit mit dem Bild eines Stieres, der Gras frisst.
21 Sie vergaßen Gott, der sie rettete, der große Dinge getan in Ägypten,
In Exodos ist von Göttern aus Silber und Gold die Rede, die sich die Israeliten nicht machen sollten.
Zitat aus
Ex 20:23:
23 Ihr sollt neben mir keine
Götter aus Silber machen, auch
Götter aus Gold sollt ihr euch nicht machen
Drängt sich im Gesamtkontext nicht auf, dass [auch] diese Götterfiguren zu den fremden Göttern gehören?