Jesus Christus ist super, aber seine Christen?

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
Helmuth
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#261 Re: Jesus Christus ist super, aber seine Christen?

Beitrag von Helmuth » Do 4. Jan 2018, 01:03

Kingdom hat geschrieben: Auge um Auge hat vor 2000 Jahren aufgehört und wo steht es heute noch drin das Auge um Auge gilt?
Gegenfrage: Wo steht, dass es ein Wort Gottes aufgehört hat seine Gültigkeit zu haben?

Das basiert auf auf einer Fehlauslegung was "Auge um Auge" bedeutet. Jesus hat auf das falsche Verständnis in der Bergpredigt hingewiesen. "Auge um Auge bleibt weiterhin gültig, man muss nur verstehen was die Sprachfigur wirklich bedeutet. Sie ist nicht zu verwechseln mit der ihr zugeschriebenen Bedeutung als Abgeltung in Form von Rache gem. dem Talionsprinzip.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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Novas
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#262 Re: Jesus Christus ist super, aber seine Christen?

Beitrag von Novas » Do 4. Jan 2018, 02:04

Kingdom hat geschrieben:Wie würdest Du es dann wohlwollend ausdrücken wenn jemand "Gott" bittet, das er micht totschlagen soll

Der wahrhaft gläubige Mensch ist immer ein friedliebender Mensch und strebt nach der Vervollkommnung seines Charakters. Der Koran sagt, dass es das Bestreben der gläubigen Menschen sein sollte zu jeder Zeit dem Frieden zugeneigt zu sein (8:61) Wenn Du den Koran wirklich verstehen willst, so müsstest Du den gesamten Text im Zusammenhang lesen und verschiedene Textstellen betrachten. Selbst angesichts von Feindseligkeit soll Gerechtigkeit erstrebt werden:

O ihr, die ihr glaubtet, steht zu Gott als Zeugen für die Gerechtigkeit! Und die Feindseligkeit eines Volkes soll euch nicht verleiten, anders denn gerecht zu handeln. Seid gerecht, das ist näher zur Achtsamkeit. Und seid Gottes achtsam, denn Gott ist kundig dessen, was ihr tut. (5:8)

Zur damaligen Zeit wurden kriegerische Handlungen zum Zwecke der Selbstverteidigung als legitim angesehen. Auch unser modernes Völkerrecht erlaubt Verteidigungskriege (als Akt der Notwehr) und im frühen siebten Jahrhundert in Arabien gab es selbstverständlich noch nicht unsre heutigen Menschenrechte. Zur damaligen Zeit herrschte die Stammesethik. Prof. Dr. Nasr Hamid Abu Zaid äußert sich hierzu in seinem Buch >>Mohammed und die Zeichen Gottes<< wie folgt:

Im Arabien des frühen 7. Jahrhunderts hingegen gab es weder Staat noch Rechtssystem, sondern nur die Stammesethik. Diese Stammesethik forderte absoluten und ausschließlichen Gehorsam, und wer diesen Gehorsam verweigerte, der wurde ausgestoßen und verlor jedes Recht auf Schutz durch die Gemeinschaft. Was zählte, war allein die Blutsverwandtschaft; es ging nicht darum, ob der eigene Stamm im Recht oder im Unrecht war. Erst der Islam hat in Arabien eine Gesellschaft begründet. Der Islam etablierte eine neue Art von Gemeinschaft, in der nicht Blutsverwandtschaft die zentrale Rolle spielt, sondern eine höhere Form von Zusammenhalt auf der Grundlage bestimmter geteilter Werte”.

Der Islam hat eine soziale und spirituelle Revolution ausgelöst und war nach damaligem Maßstab eine fortschrittliche Kraft. 1400 Jahre später sieht es natürlich anders aus. Jede Religion hat zeitbezogene und ewige Aspekte. Mich persönlich interessiert primär die ewige Weisheit, während die vergänglichen zeitlichen Aspekte unwesentlich sind.

SilverBullet
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#263 Re: Jesus Christus ist super, aber seine Christen?

Beitrag von SilverBullet » Do 4. Jan 2018, 10:11

Kingdom hat geschrieben:Weisst Du Silver Bullet, wenn Du meinen ersten Beitrag gelesen hättest, wüsstest Du schon wie die die Türe aufgeht. Also in deinem Fall ganz konkret, deinen Spott musst Du vor der Türe ablegen, sonst bleibt sie zu.
Ich habe deinen Beitrag gelesen und allein dieser Beitrag ist der Grund, dass wir über Türen sprechen.

Warum überlegst du dir nicht, was die Alternative zum „Sprechen über Türen“ sein könnte?

Aus meiner Sicht möchtest du eine Art „Mechanismus“ behaupten, bei dem ein Mensch eine gedankliche Einstellung vertreten soll, wodurch etwas Unsichtbares und von diesem Menschen unabhängiges, aktiv werden soll.

Über diese Details scheinst du aber irgendwie lieber nicht reden zu wollen, sondern du setzt einfach voraus, dass ich, als der Leser deines Beitrages, darauf anspringe, dass im Unsichtbaren eine Handlungsfähigkeit verborgen liegen soll – weshalb du letztlich von „Tür“ sprichst.

Kingdom hat geschrieben:Nur ein kleiner Hinweis, ich kenne meinen Erlöser und höre seine Stimme, so wie es geschrieben steht:

Joh 10:27 Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach.
OK, du hörst also eine Stimme.

Jeder Mensch „hört“ eine Stimme und zwar seine „innere Flüsterstimme“ (diese Überzeugung bildet sich im Alter von 4-6 Jahren heraus und zeigt ein wenig wie wir funktionieren).
Diese Stimme kannst du aber nicht meinen, denn du würdest sie als „deine Stimme“ bezeichnen.

Wir sind also nun von „der Tür“ übergegangen zu „der Stimme“, die „ein Erlöser seinen Schafen“ präsentieren soll, wobei „er“ das aber nur machen soll, wenn sich des einzelne „Schäflein“ dazu entschliesst.
=> OK, das „Schäfchen“ legt somit die Reaktion „des Erlösers“ fest.

Wenn du Bibelverse zu dieser Geschichte anführst, dann zeigst du damit lediglich, was du für die Quelle dieser Phantasie hältst, aber ein Hinweis ist das natürlich nicht.

Kingdom hat geschrieben:Warum Du sie nicht hören kannst ist weil Du glaubst jeder der Gottes Stimme hört, sei entweder Geistig krank oder bilde sich etwas ein und Du Dir nicht mal im Traum vorstellen kannst, das Christus tatsächlich auferstanden ist und lebt.
Klar, ich bin „schuld“, weil ich nicht zulasse, dass „eine gigantische Übermacht aus dem Unsichtbaren“ handeln kann.

Klingt das für dich tatsächlich total vernünftig oder hast du es aus diesem Blickwinkel noch nie betrachtet?

Kingdom hat geschrieben:Also kommen wir auf den Punkt was genau möchtest Du mit mir diskutieren oder was genau möchtest Du ernsthaft wissen? Weil nur ein Aufrichtig suchender Gott finden kann, sollten wir vorab klären ob Du mit mir herumeiern möchtest oder wohin eben die Reise gehen soll?
Die „Reise“ führt geradlinig zur Feststellung von Funktionalität.
Auch wenn du es nicht merkst, wir sind bereits mitten drin, denn du stellst nur eine poetische Behauptung nach der anderen auf – mehr nicht.

Ich kann nirgendwo erkennen, dass du ein Mensch bist, der etwas gefunden hat.
Ich kann nicht nachvollziehen, wie eine Handlung aus dem Unsichtbaren kommen soll, nur weil ich an etwas denke.

Dass ich das freundlich verpacke und auf deine poetischen Bilder eingehe, sollte nicht davon ablenken, dass dies eine massive Kritik ist.

Du hängst einer antiken Gesellschaftsvorstellung an, die darauf abzielt, dass „die Schafe“ (das ist dein Bild) Regeln zu befolgen haben, sonst haben sie mit Nachteilen zu rechnen.
Du vertrittst diese Vorstellung als sei es eine Tatsache und als dürfe es an der Funktionalität keine Zweifel geben.

Du hast dir ein Verhalten angewöhnt, das gerechtfertigt wäre, wenn du einen Erfolg vorlegen könntest – nur, es fehlt offensichtlich der Erfolg.

Wie kommst du auf die Idee, dass dies ein Fundament sein könnte, um andere Menschen (auch wenn sie dein Interesse am Unsichtbaren teilen) beurteilen zu können?

JackSparrow
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#264 Re: Jesus Christus ist super, aber seine Christen?

Beitrag von JackSparrow » Do 4. Jan 2018, 12:41

Kingdom hat geschrieben:Nur ein kleiner Hinweis, ich kenne meinen Erlöser und höre seine Stimme
Wie häufig hörst du diese Stimmen? Ist das Stimmenhören mit weiteren Symptomen verbunden (z. B. ein Gefühl von Desorientierung, optische/olfaktorische Halluzinationen, Depressionen, ...)?

Novas
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#265 Re: Jesus Christus ist super, aber seine Christen?

Beitrag von Novas » Do 4. Jan 2018, 13:18

SamuelB hat geschrieben: Also zwischen uns könnte bspw wirkliche Kommunikation stattfinden. ;) Und mit vielen anderen bestimmt auch. Ist das nichts?

Durchaus ist das etwas :thumbup: doch es gibt bei mir einen bestimmten Ehrenkodex. Wenn der gebrochen und unterschritten wird, dann verweigere ich die Teilnahme. Oft sind es Christen, welche den Werteverfall beklagen, aber sie selbst sind ein großer Teil davon. Werte wie „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität“ sind für mich absolut fundamental. Wenn eine Religion diese Werte verneint, dann ist sie damit eine wertlose Religion und sollte ihrerseits verneint werden.

Wenn du hier schon von Gesinnungspolizei sprichst, dann würdest du bei Bibel.com Schnappatmung kriegen.

Das zeigt den geistigen Zustand des heutigen Christentums. Es ist eine Verpackung ohne Inhalt. Wenn ich eine Orange presse erwarte ich Orangensaft und wenn ich einen Christen presse erwarte ich Christus.

Helmuth
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#266 Re: Jesus Christus ist super, aber seine Christen?

Beitrag von Helmuth » Do 4. Jan 2018, 13:28

Novalis hat geschrieben:... doch es gibt bei mir einen bestimmten Ehrenkodex.
Stolz?

Novalis hat geschrieben:Wenn der gebrochen und unterschritten wird, dann verweigere ich die Teilnahme.
Rebellion?

Novalis hat geschrieben:Oft sind es Christen, welche den Werteverfall beklagen, aber sie selbst sind ein großer Teil davon.
Ausrede?

Novalis hat geschrieben:Werte wie „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität“ sind für mich absolut fundamental.
Sagt wer?

Novalis hat geschrieben:Wenn eine Religion diese Werte verneint, dann ist eine wertlose Religion und sollte ihrerseits verneint werden.
Welche befürwortet sie?

Das zeigt den geistigen Zustand des heutigen Christentums.
Und?
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Novas
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#267 Re: Jesus Christus ist super, aber seine Christen?

Beitrag von Novas » Do 4. Jan 2018, 13:39

Helmuth hat geschrieben:Und?

Ja, das sagt schon alles. Kritische Selbstreflexion erwarte ich von Dir natürlich nicht. Blinder Glaube beruht schließlich auf der Verneinung des Intellekts. Die Blinden wollen also die Blinden führen?
Zuletzt geändert von Novas am Do 4. Jan 2018, 13:41, insgesamt 1-mal geändert.

Helmuth
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#268 Re: Jesus Christus ist super, aber seine Christen?

Beitrag von Helmuth » Do 4. Jan 2018, 13:41

Novalis hat geschrieben: Ja, das sagt schon alles. Kritische Selbstreflexion erwarte ich von Dir natürlich nicht. Blinder Glaube beruht schließlich auf der Verneinung des Intellekts.
Solltest du uns dann nicht belehren anstelle zu flüchten? Mit welcher Autorität bist du nun ausgestattet?
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Novas
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#269 Re: Jesus Christus ist super, aber seine Christen?

Beitrag von Novas » Do 4. Jan 2018, 13:50

Lasse Dich von Saadi, dem islamischen Dichter und Mystiker belehren, der den Geist wahrer Religion (Mitleid) hervorragend in Worte fasste.

Die Menschen sind Glieder miteinander verwoben,
Von gleichem Stoff aus der Schöpfung gehoben.

Hat das Leben ein Glied mit Schmerz versehen,
Die anderen Glieder vor Leid vergehen.

Du, der kein Mitleid mit anderen kennt,
Bist unwürdig, dass man dich einen Menschen nennt.

Damit hat er auch alles über falsche Religion gesagt. Das ist die Religion, die zwar viele Worte macht, aber im Inneren leer ist. Was soll all das Gerede und das Tanzen um heilige Bücher, theologische Systeme und Propheten, wenn noch nicht mal das Mitleid vorhanden ist?

Bild

Helmuth
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#270 Re: Jesus Christus ist super, aber seine Christen?

Beitrag von Helmuth » Do 4. Jan 2018, 14:09

Novalis hat geschrieben:Lasse Dich von Saadi, dem islamischen Dichter und Mystiker belehren, der den Geist wahrer Religion (Mitleid) hervorragend in Worte fasste.
Nein, es gibt nur einen Lehrer, Jesus Christus, und welche er in seiner Nachfolge befähigt für sein Lehramt. Da gehört nach seiner Weisung sicher kein Mystiker dazu. Gnade und Barmherzigkeit behaupteten nämlich viele zu haben.

Welche Autorität sollte der von Gott erhalten haben? Welches Zeugnis kann er geben?

Bla bla Worte, ohne Kraft? Sind eben bla bla, so wie "oh ich lieb dich, oh ich liebe dich". sagt sich sch ja so easy daher und es verhallt in Schall und Rauch ohne etwas dafür getan zu haben. Es gehört schon mehr dazu als das dichterische oder philosophische Geschwafel. Die Kraft der Worte muss sich in der entsprechenden Tat erweisen.

1Kor 4, 20 hat geschrieben: Denn das Reich Gottes [besteht] nicht in Worten, sondern in Kraft!
Daher wende dich von den Schwätzern ab und studiere dazu immer auch deren Lebenswandel. Das gilt selbstverständlich auch für jeden Christen.
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