Er spricht vom zweiten Kommen des Messias in Kraft und Herrlichkeit. Diese Vorhersagen hat Jesus noch nicht erfüllt. Das findet erst am Ende der Zeiten statt. Jesaja 53 spricht vom "ersten Kommen", vom leidenden Gottesknecht.sven23 hat geschrieben:Wieso sagt dann der gläubige Lindemann das Gegenteil?Roland hat geschrieben: SPIEGEL: Hielt sich Jesus für den Messias, den viele Juden damals erwarteten?
Lindemann: Nach allem, was wir wissen, nicht. Er hat auch nach der Darstellung der Evangelien nichts von dem getan, was vom kommenden Messias erwartet wurde.
Er hat alles getan, was in Jesaja 53 vorhergesagt ist.
Jesus sagt all das doch klipp und klar: er sagt, jetzt werden sie ihn gefangen nehmen, verspotten, anspeien, geißeln und töten, und nach drei Tagen wird er auferstehen (Mk. 10, 34, Mt. 17, 22). Dann wird man das Evangelium in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker verkündigen (Mt 24, 14). Und erst danach werden sie sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit (Mt. 24, 30).
Es lässt sich aber nicht darwinistisch-atheistische begründen. Da zehrt man dann von der christlich/jüdischen Substanz, wie Jürgen Habermas das 1999 in einem "Gespräch über Gott und die Welt" mit Eduardo Mendieta formuliert hat:sven23 hat geschrieben:Warum, es gibt doch genügend Beispiele für Menschen, die die Evolution als Tatsache anerkennen, an keinen Schöpfergott glauben und sich trotzdem humanistischen Idealen verpflichtet fühlen, ohne dabei auf eine alberne Belohnung nach dem Tod zu schielen.Roland hat geschrieben:Ist genaugenommen die Ideologie des Darwinismus, nach der das Universum "weder Böse noch Gut, sondern nichts als erbarmungslose Gleichgültigkeit kennt", wie Dawkins es ausdrückt. Mit dem darwinistisch-atheistischen Gedankengut lässt sich keine Moral begründen.sven23 hat geschrieben: Da siehst du mal, auf welch menschenverachtender Ideologie der Nationialsozialismus beruhte.
"Der egalitäre Universalismus, aus dem die Ideen von Freiheit und solidarischem Zusammenleben, von autonomer Lebensführung und Emanzipation, von individueller Gewissensmoral, Menschenrechten und Demokratie entsprungen sind, ist unmittelbar ein Erbe der jüdischen Gerechtigkeits- und der christlichen Liebesethik. In der Substanz unverändert, ist dieses Erbe immer wieder kritisch angeeignet und neu interpretiert worden. Dazu gibt es bis heute keine Alternative. Auch angesichts der aktuellen Herausforderungen einer postnationalen Konstellation zehren wir nach wie vor von dieser Substanz. Alles andere ist postmodernes Gerede."
Nochmal Richard Dawkins: "Kein anständiger Mensch will in einer Gesellschaft leben, die nach darwinistischen Gesetzen funktioniert... Eine darwinistische Gesellschaft wäre ein faschistischer Staat." ("Die Presse" vom 30. Juli 2005, S. VIII)
Recht hat er. Mit dem darwinistisch-atheistischen Gedankengut lässt sich keine Moral begründen.