Was ist Besessenheit?

Rund um Bibel und Glaube
closs
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#1 Was ist Besessenheit?

Beitrag von closs » So 29. Apr 2018, 01:20

Landläufig versteht man bei Gläubigen unter Besessenheit, dass ein Mensch im Wahn trampelt, schreit, gottes-lästert, außer sich ist, die Augen dabei verdreht, etc. - Medizinisch kann man es nicht so sehen, weil man dort alle körperlichen und seelischen Irregularitäten medizinisch einordnet - das ist ok und soll NICHT das vorrangige Thema in diesem Thread sein.

Hier soll eher unter gläubigen Gesichtspunkten gefragt werden: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen den oben beschriebenen massiven Symptomen einer Besessenheit und den stillen, alltäglichen Dingen des Bösen. - Was ist eigentlich der kategoriale Unterschied zwischen spuckenden Gottes-Flüchen eines randalierenden menschlichen Körpers und der stillen Hinlenkung zum Bösen im Alltag?

Ist das eine randalierend Laute eine "große Besessenheit" und das stille Alltägliche eine "kleine Besessenheit"? - Oder ist letzteres etwas ganz anderes? Wenn ja: WAS ist dort anders?

Eine weitere Frage: Merkt eigentlich ein Betroffener, wenn er böse handelt? Egal, ob in lauter, großer oder in stiller, kleiner Form? - Kurzum: Wie will man die Erscheinungsformen des Bösen in jeglicher Form unterscheiden? - Oder sollte man sie kategorial NICHT unterscheiden?

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SamuelB
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#2 Re: Was ist Besessenheit?

Beitrag von SamuelB » So 29. Apr 2018, 06:57

closs hat geschrieben:Landläufig versteht man bei Gläubigen unter Besessenheit, dass ein Mensch im Wahn trampelt, schreit, gottes-lästert, außer sich ist, die Augen dabei verdreht, etc.
Weil die Gläubigen Klischees aus einem Horrorfilm übernommen haben oder aus Zeiten, in denen man medizinisch noch nicht so weit war? :mrgreen: Sollte man sowas beobachten, Arzt rufen.

closs hat geschrieben:Was ist eigentlich der Unterschied zwischen den oben beschriebenen massiven Symptomen einer Besessenheit und den stillen, alltäglichen Dingen des Bösen. - Was ist eigentlich der kategoriale Unterschied zwischen spuckenden Gottes-Flüchen eines randalierenden menschlichen Körpers und der stillen Hinlenkung zum Bösen im Alltag?
Das Böse ist für mich nicht eine Art wunderliche Kraft, die versucht, Menschen zu infizieren, noch eine einzelne Person. Sondern es ist eine individuelle Vorstellung von Verwerflichkeit.
Besessenheit würde heißen, dass das Denken mehr oder weniger stark beeinflusst, fremdgesteuert wird. Von einem Gedanken kann man auch besessen, beGEISTert sein.

closs hat geschrieben:Eine weitere Frage: Merkt eigentlich ein Betroffener, wenn er böse handelt?
Ob man den (eigenen) Vorstellungen nach böse handelt, merkt man. Die Beeinflussung merkt man u.U. nicht und denkt nur, dass es die eigenen Vorstellungen sind. Furchtbar.

Helmuth
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#3 Re: Was ist Besessenheit?

Beitrag von Helmuth » So 29. Apr 2018, 08:26

closs hat geschrieben: Hier soll eher unter gläubigen Gesichtspunkten gefragt werden: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen den oben beschriebenen massiven Symptomen einer Besessenheit und den stillen, alltäglichen Dingen des Bösen. - Was ist eigentlich der kategoriale Unterschied zwischen spuckenden Gottes-Flüchen eines randalierenden menschlichen Körpers und der stillen Hinlenkung zum Bösen im Alltag?
Zunächst mein Dank, dass du die Themeführerschaft übernimmst, Das hegt Hoffnung unter Gläubigen zu einem besseren Ergebnis zu kommen als im anderen Thread, der wahrscheinlich nur eröffnet wurde, um bestimmte Andersdenkende anzuklagen und zu diffamieren samt der Moderation.

Dieses Ziel wurde sogar erreicht, ja man könnte sogar meinen, der Thread sei nur meinetwegen eröffnet worden, weil der TE von der Idee besessen ist, ich wäre psychotisch. Zuletzt hat er das sogar eingestanden und die Moderation folgt dem Beispiel noch. Besessenheit fängt für mich dort an, wenn man von einer Idee ergriffen wurde, dass man ihr willentlich anhängt. Das gilt aber für das Gute wie das Böse. Ich gehe davon aus, dass du das Böse hier behandeln willst.

Auch dir stelle ich daher dieselbe Grundfrage: Was ist die Ursache alles Bösen? Meine Analyse beginnt bei 1. Mose 3.1. Eine andere Grundlage gibt es m.E. nicht. Darauf bauen auch die weiteren Auslegungen auf.

Das wiederum ist nicht Gegenstand der Psychiatrie, sie beschränkt sich auf rein beobachtbare Vorgänge. Das Wort Gottes hingegen beschäftigt sich mit dem Geist, der alles ins Leben gerufen hat. Und alles meint alles. Vgl. Johannes 1.1-3. Das Böse muss also durch Gottes Geist erkannt werden. Wir werden aufgefordert es zu meiden, das Gute zu behalten (vgl. 1. Thess. 5,21-22).

Gott, der alles erschaffen hatte, schuf alles gut und zum Menschen sagte er sehr gut. Doch dann kam die Wende und das Böse hielt Einzug. Wie sich das Böse zeigt ist vielfältig. Es kann, muss sich aber nicht in einer äußerlich auffälligen Form manifestieren, daher muss eine geistliche Sicht vorgenommen werden. Immerhin hielt man selbst Jesus als von Sinnen:
Joh 10, 20 hat geschrieben: Viele aber von ihnen sagten: Er hat einen Dämon und ist von Sinnen; was höret ihr ihn?
Es liegt in der ureigensten Natur des Bösen, den Guten als dämonisiert zu bezeichnen. Es wird also eine Verdrehung der Tatsachen respektive der Wahrheit vorgenommen. Wer sich auffällig benimmt, das sich nicht in der Norm der anderen bewegt, hat schnell den Beelzebul am Hals. Schon Jesaja kannte diese Verdrehung und klagte an:
Jes 5, 20 hat geschrieben: Wehe denen, die das Böse gut heißen, und das Gute böse; welche Finsternis zu Licht machen, und Licht zu Finsternis; welche Bitteres zu Süßem machen, und Süßes zu Bitterem!
Die Gesellschaftsnorm ist der Maßstab dieser Welt. Gott denkt anders. Unsere Gesellschaft wähnt sich normal, doch sie verschiebt bloß den Maßstab nach Gutdünken. Das gilt somit auch für Kannibalenkulturen.

Der Gute erkennt das Böse durch den HG sehr wohl, der Böse erklärt den Guten wiederum für den Bösen. Wie man sieht ein Teufelsspiel, das auf rein argumentativer Ebene erst gar nicht geklärt weren kann.

Closs, wir werden das im Verlaufe des Threads erneut erleben. Du wirst dich also dagegen wappnen müssen, wenn du das Thema seriös angehen willst. Epheser 6,11 ff. angewandt auf hier bedeutet, die Beiträge zu ignorieren, die davon gezeichnet sind. Daher mein gutgemeinter Rat: Lass dich nicht auf ein pseudoreligiöses intellektuelles Schlachtfeld führen, dass du so nicht gewinnen kannst. Es muss geistlich betrachtet werden. Das geht nur mit dem HG, der uns aber gegeben wurde.

Mein Respekt, dieses heiße Eisen nochmals anzugehen. Es wird aber sicher auch spannend und dafür hast du meine Unterstützung. :thumbup:
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

janosch
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#4 Re: Was ist Besessenheit?

Beitrag von janosch » So 29. Apr 2018, 10:16

closs hat geschrieben: Eine weitere Frage: Merkt eigentlich ein Betroffener, wenn er böse handelt? Egal, ob in lauter, großer oder in stiller, kleiner Form? - Kurzum: Wie will man die Erscheinungsformen des Bösen in jeglicher Form unterscheiden? - Oder sollte man sie kategorial NICHT unterscheiden?

GRUNDSÄTZLICH hier muß unterscheiden ein besessenheit was in der AT möglich war, auch noch Jesus zeit betroffen vor Pfingsten , und ein besessenheit nach dem HG auf der erde kam. Also AT Beispielen hier oder ähnlichen fällen wie bei Jesus Zeit war in der Zeit der Gnade Fehl am platz!

„Böse zu sein“ oder „Besessen“ von irgend ein Ideologie sind kaum ein unterschied...Eigentlich die taten Zeigen erst, ob ein Mensch Böse ist oder nicht. Die Besessenheit aber hinterlistig...“Plant“, oder nach bestimmte „Böse Muster“ vorgeht, alles mögliche was ein mensch oder Christus LEHRE schadet, kann Besessen bezeichnen! Darum heißt es; „Prüfe die Geister“!

Wie Kannst du die geister Prüfen?? Hier denken meist Christen ein Gutbekannten „Exorzismus Märchen.“

Fehl am platz...Dann nach streng Religiöse Befangenheit wie bei sog.Pfingstler und Charismatiker bekannt ist du kannst die Ganze Welt in jeden Ort ohne ende Exorzismus betreiben, wie Helmuth auch gern haben will! Weil sie nicht unterscheiden könne von ein WELT vor Christus und ein WELT nach Christus!

Ich habe ein Beobachtungen erlangt in meine Leben, seit ich mich selbstständig denken kann. Ich will hier keine diskriminieren, das sage ich weil das ein nüchternen und Neutral Beobachtung ist!

Besonders in Pfingst Kircehn und Frei Evangelikale (auch Charismatische Katholiken) Vereinen beobachtet habe, die meiste Menschen die mit irgend aufgefallene Charakter schwäche, oder „Psychische Problemen“ bereit hatten, (auch Problematische Erziehung ) auch die Geschieden wahren, also irgendwie „ihre Leben aus dem Fugen geraten“, sie wahren meistens von diese „Dämonische Besessenheit“ befangen und wollten und auch wollen sie überall die GEISTIGE Oberhand gewinnen, ein FÜHRUNG übernehmen und ihre erlangte „neu KRAFT“ umzusetzen! Sie sahen Träumen , sie Prophezeien gern, und sie sagen anderen, besonders mit ihre AT Gesetzlichkeiten wo lang geht. Sie zitieren gern unangebrachte AT biblische Zitaten und wollen ihre DRUCK somit aufbauen und andere unterjocht werden.

Und habe ich leider oft erlebt, das ihre mit menschen auch dadurch „Erkrankt“ worden sind. Die nüchterne Verstand und „kraft an Glauben in Christus“ offensichtlich mißbraucht haben! Genau deswegen ich habe (mit mein Frau und Drei meine Söhnen) Solche Gemeinschaften flugartig verlassen! Weil sie kennen das Evangelium nicht!

Das ist Geferlich! :cry: Das ist Viel gefährlicher als ein scheinbar „Randalierer“, der irgendwie auffällig wird. Die Wölfen kann man gut erkennen.Und man geht aus dem weg!

Helmuth hat geschrieben;
Das gilt aber für das Gute wie das Böse. Ich gehe davon aus, dass du das Böse hier behandeln willst.
Genau da liegst du falsch!

Die wahre „Dämonen“ im Chritslichen Welt (es gibt ein Heidenische Welt nicht mehr! :o ) heute die in ein Fest gefahrene ideologie besessen, das mit Christus Ansichten und Taten nicht vereinbaren lässt. Und wenn sowas liest, wie auch hier in Forum, wie die meisten auch eindeutig das Preis geben durch ihren Zeugnissen, besonders Christen, das ist gefährlich! Ich brauche hier nicht mit Finger zeigen, das kann gut erkennen nach ein Paar Beiträgen.

ZU Prüfen diese geister sind einfach, wenn eine Christus als seine HERR und Gott erkennt dann bleibt Treu zu diese IDEOLOGIE! Die aber sagen das sie „Christen" und ein mm, vom diese Idee, und Christus Taten abweichen, sind sie bereit besessen von ein Fremde Ideologie!


Das kann ich leichtesten erkennen, egal wessen Geister ER berufen hat! Sei es der sog. „HG“. Unsere HERR das hat sehr einfach gemacht, das mit das einfache Wort das Evangelium ohne Hocus- pocus entlarven kann!

Die meiste die daran sind gefangen, werden das schwer erkennen, weil sie denken das in die Wahrheit sind! Das ist der Taktik der salonfähigen „Dämonen“ heute! ;)

closs
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#5 Re: Was ist Besessenheit?

Beitrag von closs » So 29. Apr 2018, 10:23

SamuelB hat geschrieben: Sollte man sowas beobachten, Arzt rufen.
Würde ich ebenfalls, weil ich wahrscheinlich das eine nicht vom anderen unterscheiden könnte.

SamuelB hat geschrieben:Das Böse ist für mich nicht eine Art wunderliche Kraft, die versucht, Menschen zu infizieren, noch eine einzelne Person. Sondern es ist eine individuelle Vorstellung von Verwerflichkeit.
Das ist die klassische Auffassung des modernen Indvidualismus.

SamuelB hat geschrieben:Ob man den (eigenen) Vorstellungen nach böse handelt, merkt man.
Dein Wort in der Klammer - "eigene" - ist entscheidend. - Glaubst Du, dass meinetwegen Stalin oder Hitler "eigene Vorstellungen vom Bösen" hatte?

Helmuth hat geschrieben:Besessenheit fängt für mich dort an, wenn man von einer Idee ergriffen wurde, dass man ihr willentlich anhängt.
Wieso "willentlich"? - Glaubst Du, dass die Besessenen in der Bibel "willentlich" besessen waren?

Helmuth hat geschrieben:Das wiederum ist nicht Gegenstand der Psychiatrie, sie beschränkt sich auf rein beobachtbare Vorgänge. Das Wort Gottes hingegen beschäftigt sich mit dem Geist
Richtig - das sind zwei komplett unterschiedliche Systeme, die aus komplett unterschiedlicher Motivation handelt. - Der eine will den Menschen physiologisch gesund machen, der andere möchte den Menschen geistig gesund machen.

Helmuth hat geschrieben:Es liegt in der ureigensten Natur des Bösen, den Guten als dämonisiert zu bezeichnen.
Auch das. - Das Böse kippt die Dinge gerne um 180°.

Helmuth hat geschrieben:Die Gesellschaftsnorm ist der Maßstab dieser Welt.
RIchtig - das geht auch nicht anders. - Denn säkulare Strukturen haben andere Aufgaben als geistige Strukturen - weshalb ich für die strikte organisatorische Trennung von Staat und Religion bin. - Geistige Strukturen dürfen nicht Strukturen der Welt sein, weil sie damit zu ungeistigen Strukturen der Welt werden.

Helmuth hat geschrieben:Der Gute erkennt das Böse durch den HG sehr wohl, der Böse erklärt den Guten wiederum für den Bösen.
Einspruch: Es gibt nicht "den guten" und "den bösen" Menschen, sondern nur das Gute und das Böse IM Menschen. - Ansonsten stimme ich Dir vom Gedanken her zu: Das Böse kippt die Dinge gerne um 180°.

Helmuth hat geschrieben:Lass dich nicht auf ein pseudoreligiöses intellektuelles Schlachtfeld führen, dass du so nicht gewinnen kannst. Es muss geistlich betrachtet werden.
Mein Aufgabe sehe ich nach wie vor darin, säkulare und spirituelle Aufklärung zusammenzuführen. - Kant hat es am Ende seines Lebens geschafft - warum nicht darauf aufbauen? - Aber ich verstehe Deinen Pessimissmus.

janosch
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#6 Re: Was ist Besessenheit?

Beitrag von janosch » So 29. Apr 2018, 10:35

closs hat geschrieben:
SamuelB hat geschrieben:Ob man den (eigenen) Vorstellungen nach böse handelt, merkt man.
Dein Wort in der Klammer - "eigene" - ist entscheidend. - Glaubst Du, dass meinetwegen Stalin oder Hitler "eigene Vorstellungen vom Bösen" hatte?

Nur ein Hinweis!


Wie gut das ein Gerechte Gott haben und;

Psalm 82.1. Gott steht in der Gottesgemeinde und ist Richter unter den Göttern.

Ich kenne eine stelle, wo diese „Götter“ NUR falsche Zeugnisse hatten...und damit „großes“ erreicht haben! Und würde mich interessieren wenn hier diese „Götter“ falsch liegen, oder ihre geschichte Falsch ist, was dann??

Wie wird diese GOTT das urteilen?? :roll:


Wie steht das in Gesetz Mose?


5Mose ist das Gesetz hinterlegt! :roll:

19. 16 Wenn ein frevelhafter Zeuge gegen jemand auftritt, um ihn einer Übertretung zu beschuldigen,
17 so sollen die beiden Männer, die eine Sache miteinander haben, vor den HERRN treten, vor die Priester und Richter, die zu jener Zeit sein werden,
18 und die Richter sollen gründlich nachforschen. Und wenn der falsche Zeuge ein falsches Zeugnis wider seinen Bruder gegeben hat,
19 so sollt ihr mit ihm tun, wie er gedachte, seinem Bruder zu tun, damit du das Böse aus deiner Mitte wegtust,
20 auf daß die andern aufhorchen, sich fürchten und hinfort nicht mehr solche bösen Dinge tun in deiner Mitte.
21 Dein Auge soll ihn nicht schonen: Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß.


Wenn sie nicht ein „eigen Vorstellung“ hatten dann sind sie auch nicht „Böse“, oder?

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#7 Re: Was ist Besessenheit?

Beitrag von Helmuth » So 29. Apr 2018, 11:07

closs hat geschrieben: Wieso "willentlich"? - Glaubst Du, dass die Besessenen in der Bibel "willentlich" besessen waren?
Einverstanden, hier muss besser gefeilt werden. Ich probier's. Es gibt zweierelei Einflussgrößen, äußere und innere, soweit erkennt es sogar die Psychiatrie, nur zieht sie dann falsche Schlüsse.

Ich sehe es so: Die äußere Einflussgröße ist der Teufel, der mit seinen Lügen dich zu seiner Denkweise verführt. Die innere ist deine Sünde, die dem Gedanken des Teufels Raum gibt. Dann geschieht es willentlich.

Gegen die äußere Einflussnahme gibt es eine Methode, die Jesus angewandt hatte, als er mit dem Teufel in der Wüste redete. Dort konterte er: "Es steht geschrieben, ...."! Er nutze das Wort Gottes als Waffe und das vetrieb den Teufel letztendlich.

closs hat geschrieben: Der eine will den Menschen physiologisch gesund machen, der andere möchte den Menschen geistig gesund machen.
Hier erlaube meinen Einspruch. Der "andere", namens Gottes Geist, möchte den Menschen völlig gesund machen. Also geistig, seelisch und körperlich. Jesu Dienst betraf alles, den Geist, wenn er Dämonen austrieb und den Körper wenn Blinde, Lahme, Gelähmte, Taube, Verkrüppelte heilte, und das war m.E. sogar die Mehrzahl aller Heilungen.

Damit geht auch die seelische Gesundheit einher. Und so wurden auch viele gläubig, weil sie die Liebe Gottes darin erkannten. Hierin versagen Psychiater. Ohne den gesunden Körper wird die Seele nie vollständig gesund. Man gibt sich dem höchstens schicksalshaft hin und sucht Trost im Wort Gottes, so man Christ ist.

Und das ist auch richtig, aber ich denke, Gottes Geistesgaben könnten vielmehr. Wir haben sie nur nicht gelernt entsprechend zu aktivieren. In diesem Lernprozess stehe ich gerade. Und rate mal wer das gerade attackiert?

closs hat geschrieben: Einspruch: Es gibt nicht "den guten" und "den bösen" Menschen, sondern nur das Gute und das Böse IM Menschen. - Ansonsten stimme ich Dir vom Gedanken her zu: Das Böse kippt die Dinge gerne um 180°.
Einspruch teilweise stattgegeben. Dennoch redet Jesus vom guten Menschen und vom bösen Menschen. Er redet also vom Menschen und nicht nur vom Geist. Aber, und darin gebe ich dir Recht, die Ursache selbst kommt aus dem geistlichen Bereich.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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#8 Re: Was ist Besessenheit?

Beitrag von SamuelB » So 29. Apr 2018, 12:09

closs hat geschrieben:
SamuelB hat geschrieben:Das Böse ist für mich nicht eine Art wunderliche Kraft, die versucht, Menschen zu infizieren, noch eine einzelne Person. Sondern es ist eine individuelle Vorstellung von Verwerflichkeit.
Das ist die klassische Auffassung des modernen Indvidualismus.
Ich vermeide die Einteilung in Gut und Böse inzwischen eher, weil es nicht funktioniert. An niemandem lässt sich nur Böses oder Gutes feststellen. Man kann vllt Handlungen und Verhaltensweisen danach persönlich beurteilen, aber es gibt treffendere Ausdrücke und Erklärungen - so mein bisheriger Stand. Frag' mich in 10 Jahren noch mal. Bestimmt antworte ich dann anders. :mrgreen:

Was ist deine Auffassung?

closs hat geschrieben:
SamuelB hat geschrieben:Ob man den (eigenen) Vorstellungen nach böse handelt, merkt man.
Dein Wort in der Klammer - "eigene" - ist entscheidend. - Glaubst Du, dass meinetwegen Stalin oder Hitler "eigene Vorstellungen vom Bösen" hatte?
Ja.

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#9 Re: Was ist Besessenheit?

Beitrag von Travis » So 29. Apr 2018, 12:37

Anhand der Bibel kann man eine ganze Menge zu dem Thema beitragen. Mal sehen, wann dazu die Gelegenheit ist.
closs hat geschrieben:Was ist eigentlich der Unterschied zwischen den oben beschriebenen massiven Symptomen einer Besessenheit und den stillen, alltäglichen Dingen des Bösen. - Was ist eigentlich der kategoriale Unterschied zwischen spuckenden Gottes-Flüchen eines randalierenden menschlichen Körpers und der stillen Hinlenkung zum Bösen im Alltag?
In der Bibel ist Besessenheit buchstäblich zu verstehen und stets negativ besetzt. Ein personales Wesen, Dämon, hat von einem Menschen Besitz ergriffen.
closs hat geschrieben:Ist das eine randalierend Laute eine "große Besessenheit" und das stille Alltägliche eine "kleine Besessenheit"? - Oder ist letzteres etwas ganz anderes? Wenn ja: WAS ist dort anders?
Die selbe Antwort wie zuvor. Es ist eine personale Besessenheit.
closs hat geschrieben:Eine weitere Frage: Merkt eigentlich ein Betroffener, wenn er böse handelt? Egal, ob in lauter, großer oder in stiller, kleiner Form? - Kurzum: Wie will man die Erscheinungsformen des Bösen in jeglicher Form unterscheiden? - Oder sollte man sie kategorial NICHT unterscheiden?
Gleichwohl uns in der Bibel einige Male besessene Menschen vorgstellt werden und uns vor einigen Dingen Warnungen ausgesprochen werden, finden wir in der Bibel KEINE Lehre über Besessenheit und Austreibung vor. Da uns in der Bibel alle heilsentscheidenen Informationen offenbart werden ist anzunehmen, dass wir mit voller Absicht keine Anleitung zur Austreibung von Dämonen bekommen.

Was die Unterscheidung betrifft, so bekommen wir keine Anhaltspunkte. Wir wissen, dass sowohl Jesus als auch die Apostel eine personale Besessenheit ohne Mühe erkannten. Ach Paulus unterschied sicher und Lukas berichtet darüber vom Standpunkt eines Historikers ohne weitere Details zu liefern.

Von personaler Besessenheit ist der ganze Rest an Beeinflussung und Verführung grundsätzlich zu unterscheiden. Im Unterschied zu Nichtchristen, bilden Jesusnachfolger (wiedergeboren durch den Heiligen Geist) einen eigenen Bereich bezüglich personaler Besessenheit, die dort nicht vorkommt.

Darüber hinaus ist heilsgeschichtliche relevant, dass personale Besessenheit bis zur Zeit Jesu zwar bekannt war, Austreibungen von Dämonen VOR Jesus Christus jedoch nicht vorkommen.

Soweit mal, ganz kurz.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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#10 Re: Was ist Besessenheit?

Beitrag von closs » So 29. Apr 2018, 14:24

janosch hat geschrieben:Wenn sie nicht ein „eigen Vorstellung“ hatten dann sind sie auch nicht „Böse“, oder?
Doch - das ist doch gerade der Gag. - Ein Bild:

Stelle Dir vor, "nach rechts gucken" wäre "gut" und "nach links gucken" wäre "böse". - Es spielt keine Rolle, ob jemand absichtlich nach links guckt oder ob ihm der Kopf mit Gewalt nach links gedreht wird: Beides ist links. - Genauso ist es mit "böse".

Helmuth hat geschrieben:Die äußere Einflussgröße ist der Teufel, der mit seinen Lügen dich zu seiner Denkweise verführt. Die innere ist deine Sünde, die dem Gedanken des Teufels Raum gibt.
Zunächst mal einverstanden.

Helmuth hat geschrieben:Gegen die äußere Einflussnahme gibt es eine Methode, die Jesus angewandt hatte, als er mit dem Teufel in der Wüste redete. Dort konterte er: "Es steht geschrieben, ...."!
Das nützt aber nichts bei denen, die nicht daran glauben - und das ist mindestens in Europa die Mehrheit. - Auch für die, die glauben, ist dies kein Automatismus - denn man muss vorher substantiell verstanden haben, was da steht. - Trotzdem sind wir uns einig, dass nur die Anbindung an das Gute den Menschen stark genug macht, dem Bösen gewachsen zu sein. - Aber ich würde keine Erfolgsgarantie erwarten.

Helmuth hat geschrieben:Der "andere", namens Gottes Geist, möchte den Menschen völlig gesund machen. Also geistig, seelisch und körperlich.
Weiß ich echt nicht. - ICh denke, dass es Menschen geben kann, die körperlich krank, aber geistig sehr gesund sind.

SamuelB hat geschrieben:An niemandem lässt sich nur Böses oder Gutes feststellen.
Richtig - deshalb ziehe ich ja "Gutes/Böses IM Menschen" dem "Guter/böser Mensch" vor.

SamuelB hat geschrieben:Was ist deine Auffassung?
Dass "gut" und "böse" objektive Größen sind, die im Menschen in unterschiedlicher Weise präsent sind.

SamuelB hat geschrieben: closs hat geschrieben:

SamuelB hat geschrieben:
Ob man den (eigenen) Vorstellungen nach böse handelt, merkt man.

Dein Wort in der Klammer - "eigene" - ist entscheidend. - Glaubst Du, dass meinetwegen Stalin oder Hitler "eigene Vorstellungen vom Bösen" hatte?


Ja.
Was könnte Stalin/Hitler aus eigener Sicht als "böse" empfunden haben?

Travis hat geschrieben:In der Bibel ist Besessenheit buchstäblich zu verstehen und stets negativ besetzt.
Das sowieso.

Travis hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Ist das eine randalierend Laute eine "große Besessenheit" und das stille Alltägliche eine "kleine Besessenheit"? - Oder ist letzteres etwas ganz anderes? Wenn ja: WAS ist dort anders?

Die selbe Antwort wie zuvor. Es ist eine personale Besessenheit.
Klar - aber ist das kleine, stille Böse EBENFALLS "personale Besessenheit" oder nicht?

Travis hat geschrieben:Von personaler Besessenheit ist der ganze Rest an Beeinflussung und Verführung grundsätzlich zu unterscheiden.
Darum geht es mir.

WAS ist der Unterschied? - Bei A kann man nichts dafür, bei B kann man etwas dafür?

Travis hat geschrieben:Darüber hinaus ist heilsgeschichtliche relevant, dass personale Besessenheit bis zur Zeit Jesu zwar bekannt war, Austreibungen von Dämonen VOR Jesus Christus jedoch nicht vorkommen.
Im AT empfand ich das Toben von Saul (?) so - auch im "guten" Sinne scheint es "Besessenheit" zu geben, wenn man an die "Ältesten" denkt, über die der "Geistbraus" kam. - Und übrigens auch Bileam wird vom "Geistbraus" derart eingenommen, dass er (für eine ZEit) nur noch das tun kann, was ihm Jahwe vorgibt.

Kann es sein, dass es "positive, gute" und "negative, böse" Besessenheit gibt?

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