Wie wäre es mit einer menschlichen Ethik?
Gar nicht. Warum denn?
Aber es ging ja um katholisches Gesülze, und das hat weder mit der Welt, noch mit Gott, noch mit den Menschen zu tun.
Wie wäre es mit einer menschlichen Ethik?
Gar nicht. Warum denn?
Welche Basis hat menschliche Ethik? erlaubt ist, was gefällt?
Das ist falsch - da scheinst Du traumatisiert zu sein.
Das wäre eine Möglichkeit. Eine brauchbare Reifestufe wäre der Rekursive Hedonismus.
Nö, richtig.
Prinzipiell einverstanden (in der Praxis sowieso). Aber das kann zu kurz springen - nämlich wenn der Mensch gar nicht (mehr) weiß, was für ihn gut ist. Er kann also etwas wollen, was für ihn NICHT gut ist. Wenn Du einem Koks gibts, weil Du willst, dass Du von ihm Heroin bekommst, wackelt der Kathegorische Imperativ.
Nö, falsch.
mmh…Janina hat geschrieben: ↑Di 20. Nov 2018, 15:50Das wäre eine Möglichkeit. Eine brauchbare Reifestufe wäre der Rekursive Hedonismus.
Also Hedonismus - Tu was dir gefällt, und Rekursion - Versetze dich in dein Gegenüber, und dann denke nochmal darüber nach.
Das Prinzip ist Empathie.
Der rekursive Hedonismus stimmt mit dem Kategorischen Imperativ überein - was du nicht willst was man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Heißt auch goldene Regel.
Kant hat geschrieben:Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.
Kant hat geschrieben:Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.
Wenn sich nur die Präferenzen nicht unterscheiden würden…Janina hat geschrieben:- was du nicht willst was man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Heißt auch goldene Regel.
Da wäre wenn überhaupt der Katholizismus in der Nachweispflicht.
Gehts noch etwas verschwurbelter?Claymore hat geschrieben: ↑Di 20. Nov 2018, 17:02mmh…Janina hat geschrieben: ↑Di 20. Nov 2018, 15:50Eine brauchbare Reifestufe wäre der Rekursive Hedonismus.
Also Hedonismus - Tu was dir gefällt, und Rekursion - Versetze dich in dein Gegenüber, und dann denke nochmal darüber nach.
Das Prinzip ist Empathie.
Der rekursive Hedonismus stimmt mit dem Kategorischen Imperativ überein - was du nicht willst was man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Heißt auch goldene Regel.
Außerdem gibt es doch zwei kategorische Imperative, nicht?Kant hat geschrieben:Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.
= goldene Regel, oder?Kant hat geschrieben:Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.
Die da wären?
Tja… der Kant…Janina hat geschrieben: ↑Do 22. Nov 2018, 09:57Gehts noch etwas verschwurbelter?Claymore hat geschrieben: ↑Di 20. Nov 2018, 17:02mmh…Janina hat geschrieben: ↑Di 20. Nov 2018, 15:50Eine brauchbare Reifestufe wäre der Rekursive Hedonismus.
Also Hedonismus - Tu was dir gefällt, und Rekursion - Versetze dich in dein Gegenüber, und dann denke nochmal darüber nach.
Das Prinzip ist Empathie.
Der rekursive Hedonismus stimmt mit dem Kategorischen Imperativ überein - was du nicht willst was man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Heißt auch goldene Regel.
Außerdem gibt es doch zwei kategorische Imperative, nicht?Kant hat geschrieben:Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.
Nein. Siehe das Zitat aus dem Link (wie “gründlich†liest du meine Beiträge?).= goldene Regel, oder?Kant hat geschrieben:Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.
Ok. Falls das nicht verständlich ist…Immanuel Kant: AA IV (Grundlegung zur Metaphysik der Sitten), 430 hat geschrieben:Man denke ja nicht, daß hier das triviale: quod tibi non vis fieri [was du nicht willst, dass dir geschehe …] etc. zur Richtschnur oder Princip dienen könne. Denn es ist, obzwar mit verschiedenen Einschränkungen, nur aus jenem abgeleitet; es kann kein allgemeines Gesetz sein, denn es enthält nicht den Grund der Pflichten gegen sich selbst, nicht der Liebespflichten gegen andere (denn mancher würde es gerne eingehen, daß andere ihm nicht wohlthun sollen, wenn er es nur überhoben sein dürfte, ihnen Wohltat zu erzeigen), endlich nicht der schuldigen Pflichten gegen einander, denn der Verbrecher würde aus diesem Grunde gegen seine strafenden Richter argumentieren, usw.
Da kann man nun das Verbrecher-Richter-Beispiel nehmen und in die umgekehrte Richtung argumentieren. Wenn der durchschnittliche – leider keine Übertreibung – Muslim in Ägypten meint, dass auf Apostasie die Todesstrafe stehen sollte, dann denkt der sich “Und wenn ich vom Islam abfallen würde, dann wollte ich auch, dass man mich so bestraft.†Andere Präferenzen.
Da habe ich auch schon dran gedacht. Ok, ich sehe, dass der KI sich eher auf die Maxime als auf die Handlung bezieht. Andererseits kann sich der Verbrecher mit der goldenen Regel genauso wenig rausreden. Als Richter würde ich durchaus entgegnen: "Und SIE an meiner Stelle würden mich an ihrer Stelle auch nicht laufen lassen."Claymore hat geschrieben: ↑Do 22. Nov 2018, 10:38Das letzte Beispiel, das Kant bringt, ist “Verbrecher und Richterâ€. Was er hier meint, ist, dass der Verbrecher zum Richter argumentieren würde: “Wenn sie an meiner Stelle wären, dann wollten sie doch auch, dass man sie gehen ließe, nicht?†– die goldene Regel.
Das spricht allerdings auch gegen den KI als Grundlage. Ich entgegne darauf lediglich kulturperspektivisch: Aber ICH kann das nicht wollen. Auch der Erklärung der Menschenrechte ist quasi kulturkolonialistisch. Wir berücksichtigen nicht, dass Ehrenmorde und Genitalverstümmelungen Folklore sind. Ich stehe dazu, kann aber nicht wirklich gleichberechtigt dagegen argumentieren.Claymore hat geschrieben: ↑Do 22. Nov 2018, 10:38Wenn der durchschnittliche – leider keine Übertreibung – Muslim in Ägypten meint, dass auf Apostasie die Todesstrafe stehen sollte, dann denkt der sich “Und wenn ich vom Islam abfallen würde, dann wollte ich auch, dass man mich so bestraft.†Andere Präferenzen.
Die Frage ist, ob der Verbrecher dem beipflichtet. Letztlich stößt hier Auffassung gegen Auffassung und die goldene Regel kann einem nicht helfen, einen Konsens zu finden.Janina hat geschrieben: ↑Do 22. Nov 2018, 11:11Da habe ich auch schon dran gedacht. Ok, ich sehe, dass der KI sich eher auf die Maxime als auf die Handlung bezieht. Andererseits kann sich der Verbrecher mit der goldenen Regel genauso wenig rausreden. Als Richter würde ich durchaus entgegnen: "Und SIE an meiner Stelle würden mich an ihrer Stelle auch nicht laufen lassen."Claymore hat geschrieben: ↑Do 22. Nov 2018, 10:38Das letzte Beispiel, das Kant bringt, ist “Verbrecher und Richterâ€. Was er hier meint, ist, dass der Verbrecher zum Richter argumentieren würde: “Wenn sie an meiner Stelle wären, dann wollten sie doch auch, dass man sie gehen ließe, nicht?†– die goldene Regel.
Nicht, wenn man mit 1,8 Promille Auto gefahren ist, niemand dabei zu Schaden kam, aber von der Polizei erwischt wurde. Ich meine: Ich möchte zwar nicht, dass andere mit 1,8 ‰ Auto fahren, aber es passt nicht zu der Formulierung “was du nicht willst was man dir tu, das füg auch keinem anderen zuâ€. Evtl. geht das ja glatt.Janina hat geschrieben:Und immerhin ist die Anwesenheit im Gericht bereits die Folge einer vorherigen Verletzung der Goldenen Regel.
Verstehe ich leider nicht.DIESE als Grundlage einer Gesetzgebung zu nehmen hieße ja ebenso eine Fokussierung auf Maximen. Wie soll man Gesetze denn sonst festschreiben?
Ich bin kein Kant-Experte. Aber ich denke dafür ist der andere kategorische Imperativ da. Jemand kann wollen, dass die Scharia allgemeines Gesetz werde – klar. Das ist (leider) nicht mal etwas sonderlich kurioses, d.h. es ist kein spitzfindiger Einwand. Aber da könnte man einwenden: damit setzt man andere Menschen nicht als Zweck sondern als Mittel.Janina hat geschrieben:Das spricht allerdings auch gegen den KI als Grundlage. Ich entgegne darauf lediglich kulturperspektivisch: Aber ICH kann das nicht wollen. Auch der Erklärung der Menschenrechte ist quasi kulturkolonialistisch. Wir berücksichtigen nicht, dass Ehrenmorde und Genitalverstümmelungen Folklore sind. Ich stehe dazu, kann aber nicht wirklich gleichberechtigt dagegen argumentieren.Claymore hat geschrieben: ↑Do 22. Nov 2018, 10:38Wenn der durchschnittliche – leider keine Übertreibung – Muslim in Ägypten meint, dass auf Apostasie die Todesstrafe stehen sollte, dann denkt der sich “Und wenn ich vom Islam abfallen würde, dann wollte ich auch, dass man mich so bestraft.†Andere Präferenzen.
Auch mit demokratisch legitimierter Verfolgung von "Mimimi-Verbrechen" habe ich ein Problem. Ich bestehe auf gewissen Grundfreiheiten, und darauf, dass diese noch nichtmal durch demokratisch legitimierte Gesetzgebung beschränkt werden dürfen. Das liegt einfach daran, dass ich überzeugt bin, dass die Menschenrechte so wie sie sind aus dem "Rekursiven Hedonismus" folgen, kann aber nicht dagegen argumentieren, wenn jemand anders sadomasochistisch gestört ist.
Für den Scharia-Fan sind andere Menschen Mittel für den Zweck Allah zu ehren (?)…Kant hat geschrieben:Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.