Homöopathie VII

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closs
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#661 Re: Homöopathie VII

Beitrag von closs » Mi 13. Mär 2019, 22:23

Stromberg hat geschrieben:
Mi 13. Mär 2019, 21:58
Wenn die Welt so ist, wie wir sie wahrnehmen - also nicht einbilden/erträumen oder dergleichen - und der Mond tatsächlich (also ontisch!) existiert usw. usv. >dann< wirken Globulis nachweislich ontisch(!) >nicht<.
Nee - stimmt nicht ganz (völlig unabhängig von Globuli) - einfach deshalb, weil die Aussage "Wir können mit UNSEREN methodischen Möglichkeiten nicht bestätigen, dass HP wirkt" nicht dasselbe ist wie "HP wirkt nicht". - Gäbe es eine positive Aussage "Wir haben den Schwarzen SChwan gefunden", würde ich Dir folgen.

Stromberg hat geschrieben:
Mi 13. Mär 2019, 21:58
Nun... angenommen natürlich, es gibt diese Patienten ontisch wirklich - dann sind diese Ergebnisse in diesem Fall nämlich ebenfalls sehr wohl ontisch!
S.o.

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Scrypton
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#662 Re: Homöopathie VII

Beitrag von Scrypton » Mi 13. Mär 2019, 22:45

closs hat geschrieben:
Mi 13. Mär 2019, 22:23
Stromberg hat geschrieben:
Mi 13. Mär 2019, 21:58
Wenn die Welt so ist, wie wir sie wahrnehmen - also nicht einbilden/erträumen oder dergleichen - und der Mond tatsächlich (also ontisch!) existiert usw. usv. >dann< wirken Globulis nachweislich ontisch(!) >nicht<.
Nee - stimmt nicht ganz
Doch, das stimmt ganz.
Denn ob eine Genesung eingesetzt hat oder nicht lässt sich ja feststellen. Oder meinst du, ein Kranker wird gesund und wirkt weiter krank und nimmt ungemindert seine Leiden wahr? :lol: :lol:

Wie meinst du denn, lässt sich eine Genesung feststellen? Also unabhängig davon, wie diese eingetreten ist oder ob/wie diese ausgelöst wurde... ;D

closs hat geschrieben:
Mi 13. Mär 2019, 22:23
Gäbe es eine positive Aussage "Wir haben den Schwarzen SChwan gefunden", würde ich Dir folgen.
Ob positiv oder negativ ändert ja am Umstand nichts; und auch nicht an der Beweiskraft.

closs
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#663 Re: Homöopathie VII

Beitrag von closs » Mi 13. Mär 2019, 23:09

Stromberg hat geschrieben:
Mi 13. Mär 2019, 22:45
Oder meinst du, ein Kranker wird gesund und wirkt weiter krank und nimmt ungemindert seine Leiden wahr?
Eben nicht - das ist doch genau das Argument der HP-Ärzte.

Stromberg hat geschrieben:
Mi 13. Mär 2019, 22:45
Ob positiv oder negativ ändert ja am Umstand nichts; und auch nicht an der Beweiskraft.
methodisch richtig, aber ontisch falsch.

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#664 Re: Homöopathie VII

Beitrag von Scrypton » Mi 13. Mär 2019, 23:16

closs hat geschrieben:
Mi 13. Mär 2019, 23:09
Stromberg hat geschrieben:
Mi 13. Mär 2019, 22:45
Oder meinst du, ein Kranker wird gesund und wirkt weiter krank und nimmt ungemindert seine Leiden wahr?
Eben nicht
Na also; ergo sind die Ergebnisse der (ontischen) Wahrheit entsprechend.
Kurz: Globulis wirken ontisch nicht. :)

closs hat geschrieben:
Mi 13. Mär 2019, 23:09
das ist doch genau das Argument der HP-Ärzte.
Welches Argument meinst du?
Ich kenne keines; nur Behauptungen bzw. Annahmen über Kausalitäten die nachweislich nicht zutreffend sind.

closs hat geschrieben:
Mi 13. Mär 2019, 23:09
Stromberg hat geschrieben:
Mi 13. Mär 2019, 22:45
Ob positiv oder negativ ändert ja am Umstand nichts; und auch nicht an der Beweiskraft.
methodisch richtig
Sogar ontisch richtig.
Ob ich nun nachweise, dass dieser Schwan schwarz ist, oder nachweise, dass dieser Schwan nicht schwarz ist - weil er weiß ist - dann spielt das keine Rolle. Gehüpft wie gesprungen. Der eine Nachweis wäre gleichwertig mit dem anderen.

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#665 Re: Homöopathie VII

Beitrag von closs » Do 14. Mär 2019, 08:01

Stromberg hat geschrieben:
Mi 13. Mär 2019, 23:16
ergo sind die Ergebnisse der (ontischen) Wahrheit entsprechend.
Vereinbarungsmäßig gehe ich in der Regel genauso damit um - bei negativen Aussagen auf methodischer Ebene bin ich vorsichtig.

Stromberg hat geschrieben:
Mi 13. Mär 2019, 23:16
Ob ich nun nachweise, dass dieser Schwan schwarz ist, oder nachweise, dass dieser Schwan nicht schwarz ist - weil er weiß ist - dann spielt das keine Rolle.
Die Frage lautet aber anders: Gibt es schwarze Schwäne? - Die Antwort ist: Methodisch können wir das ausschließen.

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#666 Re: Homöopathie VII

Beitrag von janosch » Do 14. Mär 2019, 08:35

closs hat geschrieben:
Do 14. Mär 2019, 08:01
Stromberg hat geschrieben:
Mi 13. Mär 2019, 23:16
ergo sind die Ergebnisse der (ontischen) Wahrheit entsprechend.
Vereinbarungsmäßig gehe ich in der Regel genauso damit um - bei negativen Aussagen auf methodischer Ebene bin ich vorsichtig.

Stromberg hat geschrieben:
Mi 13. Mär 2019, 23:16
Ob ich nun nachweise, dass dieser Schwan schwarz ist, oder nachweise, dass dieser Schwan nicht schwarz ist - weil er weiß ist - dann spielt das keine Rolle.
Die Frage lautet aber anders: Gibt es schwarze Schwäne? - Die Antwort ist: Methodisch können wir das ausschließen.

Ja, es gibt. und hat eine mich fast gebissen. So wie schwarze Schafe gibt es. :)

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#667 Re: Homöopathie VII

Beitrag von Scrypton » Fr 15. Mär 2019, 15:29

closs hat geschrieben:
Do 14. Mär 2019, 08:01
Stromberg hat geschrieben:
Mi 13. Mär 2019, 23:16
Ob ich nun nachweise, dass dieser Schwan schwarz ist, oder nachweise, dass dieser Schwan nicht schwarz ist - weil er weiß ist - dann spielt das keine Rolle.
Die Frage lautet aber anders
Nein; sie lautet hinsichtlich der Homöopathie/Globulis genau so - und nicht anders. Womöglich ist das ja auch dein Problem, weshalb du die Fakten hier nicht akzeptieren kannst - weil du von völlig falschen Vorstellungen ausgehst.

closs hat geschrieben:
Do 14. Mär 2019, 08:01
Gibt es schwarze Schwäne?
Nein; die Frage ist nämlich nicht, ob es wirksame Globuli >irgendwo< im Universum gibt oder geben könnte die wirken, sondern ob jene, die uns konkret vorlegen und zur Prüfung stehen, eine Wirkung haben.

Und: Sie haben es nachweislich (ontisch!) nicht. :)

closs hat geschrieben:
Do 14. Mär 2019, 08:01
Die Antwort ist: Methodisch können wir das ausschließen.
Bezogen auf die Globulis; richtig.
Bezogen auf den Schwan; falsch - ein schwarzer Schwan kann methodisch eben >nicht< ausgeschlossen werden, da man dazu jeden Schwan/jede Ecke untersuchen müsste und zwar so, dass ausgeschlossen ist, dass es nicht doch noch irgendwo einen nicht entdeckten Schwan gibt.

Du vergleichst mal wieder Äpfel mit Birnen und machst dadurch deutlich, schlicht noch immer keine Ahnung zu haben von dem, um was es hier eigentlich geht.

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#668 Re: Homöopathie VII

Beitrag von Claymore » Fr 15. Mär 2019, 16:02

closs hat geschrieben:
Do 14. Mär 2019, 08:01
Stromberg hat geschrieben:
Mi 13. Mär 2019, 23:16
Ob ich nun nachweise, dass dieser Schwan schwarz ist, oder nachweise, dass dieser Schwan nicht schwarz ist - weil er weiß ist - dann spielt das keine Rolle.
Die Frage lautet aber anders: Gibt es schwarze Schwäne? - Die Antwort ist: Methodisch können wir das ausschließen.
Sorry, aber willst du nicht mal ein besseres Beispiel bringen? Nur weil es schwarze Schwäne ja tatsächlich gibt.

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#669 Re: Homöopathie VII

Beitrag von Claymore » Fr 15. Mär 2019, 16:04

Das folgende ist meine eigene Übersetzung des Berichts Le voyage de Napoléon sur la lune aus dem Buch Histoire de Napoléon von Pierre Dubois. Auf einer Reise nach Burgund hat es mir bei einer Besichtigung eines Schlosses der sehr freundliche Besitzer gezeigt und er erlaubte mir sogar die Seite zu fotografieren. Das Buch wurde aus unerklärlichen Gründen nie nachgedruckt und es sollen nur noch einige wenige Exemplare davon in Privatbesitz existieren. Ich habe das Foto irgendwie verlegt, wenn ich es finde, scanne ich es ein und lade es hoch.

Pierre Dubois: “Histoire de Napoléonâ€&#x9D; hat geschrieben:Nachdem alles Material nach Paris geschafft war, schmiedeten die besten Waffenschmiede des Landes, unterstützt von zahllosen Sappeuren, drei gigantische Rohre für eine Stufenrakete. Die Ingenieure der École polytechnique fertigten eine druckfeste Raumkapsel, die nicht nur ein technisches Wunder seiner Zeit, sondern auch eines der größten Kunstwerke des Empire-Stiles war. Tag und Nacht waren hunderte Schnapsbrenner damit beschäftigt Alkohol für den Raketentreibstoff zu destillieren, der aus Weizen gewonnen wurde – die Gendarmerie hatte wahrhaft alle Hände damit zu tun, die Leute davon abzuhalten sich hier einen kostenlosen Schluck zu genehmigen. Am 3. Dezember 1804 bestieg der frisch gekrönte Kaiser mit drei auserwählten Getreuen der Garde Impériale (vormals Garde des consuls) das Raumgefährt und ließ sich Schlag zwei Uhr gen Mond schießen, den er nach 11 Stunden erreichte. Die Kapsel setzte sanft auf dem Erdtrabanten auf und Napoleon sprach die Worte “Impossible n'est pas français!” als er die Tricolore in die Mondoberfläche rammte. Nach einigen Stunden Aufenthalt begab er sich auf den Rückweg so dass am 4. Dezember die Raumkapsel auf dem Place Vendôme landete und Napoleon von der taumelnden Menge bejubelt seine Füße wieder auf irdischen Boden setzte.

Die Kapsel des Raumgefährts wurde leider nach dem Sturz Napoleons vernichtet, genauso wurden alle Aufzeichnungen an die Geschehnisse getilgt (dies war eine Geheimklausel des Zweiter Pariser Friedens, die der Duke of Wellington gefordert hatte).
Ich persönlich zweifle nicht an diesem Bericht.

Wer meint, dass das offensichtlich nicht so passiert ist, der hat es immer noch nicht verstanden: was methodisch falsch ist, kann ontisch durchaus wahr sein.

Man kann nicht belegen, dass es keine grünen Schwäne gibt (Karl Poppers), nur dass es sie gibt. Und genauso wenig kann man belegen, dass der obige Bericht falsch ist. Das ist der fundamentale Unterschied zwischen positiven und negativen Thesen. Ihr seid alle viel zu engstirnig. :thumbdown:

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#670 Re: Homöopathie VII

Beitrag von closs » Fr 15. Mär 2019, 16:41

Stromberg hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 15:29
die Frage ist nämlich nicht, ob es wirksame Globuli >irgendwo< im Universum gibt oder geben könnte die wirken, sondern ob jene, die uns konkret vorlegen und zur Prüfung stehen, eine Wirkung haben.
Damit ist es eine methodische Frage, auf die eine positive oder eine negative Antwort kommen kann. - Negative Antworten sind kategorial anders zu bewerten als positive Antworten.

Claymore hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 16:02
Sorry, aber willst du nicht mal ein besseres Beispiel bringen? Nur weil es schwarze Schwäne ja tatsächlich gibt.
Eigentlich ist das egal - es ist halt das Beispiel von Popper, der den Fall simuliert, dass Wissenschaftler jahrelang nach schwarzen Schwänen suchen und keine finden. - Seine Frage ist daraufhin: "Sind damit schwarze SChwäne falsifiziert?" Und die Antwort ist nein, weil man nach 117 weiteren Jahren schwarze Schwäne finden könnte.

Falls die Antwort ja ist, ist es etwas anderes: Mit "Hier ist ein schwarzer Schwan" falsifiziert man mit EINEM Beispiel die Behauptung "Es gibt keine schwarzen Schwäne". - Mit "Hier ist KEIN schwarzer Schwan" falsifiziert man die Behauptung "Es gibt keine Schwarzen Schwäne" NICHT.

Claymore hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 16:04
Man kann nicht belegen, dass es keine grünen Schwäne gibt (Karl Poppers), nur dass es sie gibt.
Exakt das ist meine Aussage, mit der ich seit Jahren nicht durchkomme. - Nur dass das Beispiel nicht "Grüne Schwäne" waren, sondern Globuli.

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