Mimi hat geschrieben: ↑Do 28. Mär 2019, 19:20
Auf der ersten Seite ein großer Kreis verärgert schauender, weißer Schafe,
in der Mitte steht ein beschämt blickendes schwarzes Schaf….
Auf der zweiten Seite genau dasselbe Bild – nur – die Schafe im großen Kreis
schwarz, das in der Mitte weiß….
Ja - es ändert sich und die, die außenrum stehen, merken nur, dass sie gerade außen stehen. - Deshalb ist übrigens Kulturgeschichte und politische Geschichte so wichtig.
Münek hat geschrieben: ↑Do 28. Mär 2019, 19:58
Gibt es darüber ein katholisches Dogma? Wo kann ich entsprechendes nachlesen? Ich glaube Dir nämlich kein Wort.
Du sollst nicht mir glauben oder nicht glauben, sondern selber denken - "ohne Anleitung Dritter" (Kant).
Ansonsten: ich habe extra für Dich mal im Katechismus nachgeguckt (was ich eigentlich nie mache) - da steht:
"279 ,,Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde" (Gen 1,1). Mit diesen feierlichen Worten beginnt die Heilige Schrift. Das Glaubensbekenntnis übernimmt diese Worte, indem es Gott, den Vater, den Allmächtigen, als den ,,Schöpfer des Himmels und der Erde" bekennt, ,,der die sichtbare und die unsichtbare Welt" geschaffen hat. Wir werden zunächst über den Schöpfer, dann über die Schöpfung und schließlich über den Sündenfall sprechen, von dem Jesus Christus, der Sohn Gottes, uns durch sein Kommen wieder aufgerichtet hat.
280
Die Schöpfung ist ,,der Beginn der Heilsökonomie", ,,der Anfang der Heilsgeschichte" (DCG 51), die in Christus gipfelt. Umgekehrt ist das Christusmysterium die entscheidende Erhellung des Schöpfungsmysteriums; es enthüllt das Ziel, auf das hin Gott ,,im Anfang ... Himmel und Erde" schuf (Gen 1,1).
Schon von Anfang an hatte Gott die Herrlichkeit der Neuschöpfung in Christus vor Augen [Vgl. Röm 8,18-23.].
"Die Schöpfung ist ,,der Beginn der Heilsökonomie", ,,der Anfang der Heilsgeschichte" (DCG 51), die in Christus gipfelt."
Die Schöpfung wird NICHT als Paradies verstanden, das ewig paradiesisch vor sich hindümpelt - nein, es geht um den Beginn der Heilsgeschichte. - Warum? Weil der "Fall" als Trennung von Gott und somit als Un-Heil verstanden wird - im Paradies gibt es keine Heilsgeschichte, dazu muss man raus.
Schon von Anfang an hatte Gott die Herrlichkeit der Neuschöpfung in Christus vor Augen [Vgl. Röm 8,18-23.].
Dito. - Der Dualismus und die Dialektik von gut und böse wird bereits vor der Schöpfung von Gott gesehen - und zwar durch den "Fall". - Der "Fall" war Plan A - selbst wenn er "frei entschieden" war, was auch immer das bedeuten soll.
Münek hat geschrieben: ↑Do 28. Mär 2019, 19:58
Halte Dich einfach an den Text, in dem schlicht vom Glauben an den Sohn Gottes die Rede ist, NICHT aber von einem "Eigen-Erkennen im Spannungsfeld von gut und böse". Wenn der Glaube genügt, um das "ewige Leben" zu erwerben, wozu stattdessen "Eigen-Erkennen" lernen?
Weil das zum Glauben gehört. - Mit "Glaube" ist nicht gemeint, dass man sich halt mal so entscheidet ohne innere Beteiligung.
Münek hat geschrieben: ↑Do 28. Mär 2019, 20:10
Um Dir den Unterschied klarzumachen: Ob Jesus gekreuzigt wurde, ist eine historische Frage. Ob Jesus für unsere Sünden gestorben ist, ist eine Glaubensfrage.
Ja - das geht. - ABER: Was das Kreuz zu bedeuten hat, ist eine theologische Frage. - und was "Naherwartung" bei Jesus am plausibelsten zu bedeuten hat, ist ebenso keine historische, sondern eine theologische Frage.