sven23 hat geschrieben: ↑So 12. Mai 2019, 11:03
Es geht nicht um systematisches Arbeiten, sondern darum, dass es kein cristliche Wissenschaft und keine christliche Philosophie geben kann.
Dieser Satz ist streng genommen teilweise falsch (selbst wenn ich ihn an anderer Stelle zu verteidigen versucht habe). - Was Gabriel eigentlich meint ist: "Es gibt keine christliche Wissenschaft und keine christliche Philosophie-Wissenschaft". - Denn natürlich kann Philosophie (also die Disziplin, die die Welt und die menschliche Existenz zu ergründen, zu deuten und zu verstehen versucht) christlich sein - was anderes ist denn Theologie?
Wissenschaft dagegen kann NICHT christlich sein - nein, das ist kein neues Zugeständnis, sondern als Hinweis zu verstehen, dass auch die Theologie neutral systematisch arbeitet. - Was aber falsch wäre, ist, wenn Gabriel sagen würde, dass Wissenschaft nicht auf nicht-falsifizierbaren Vorannahmen basieren könnte, ob man sie "Glaubensbekenntnis" nennt oder nicht. - Da würde er sich irren.
sven23 hat geschrieben: ↑So 12. Mai 2019, 11:03
Eine religiös motivierte "Vorannahme" ist ein Glaubensbekenntnis
Nein - und zwar deshalb nicht, weil jeder wissenschaftliche Profi eine religiöse Vorannahme zur Basis seiner wissenschaftlichen Untersuchung machen könnte, ohne selbst an diese Vorannahme zu glauben.
sven23 hat geschrieben: ↑So 12. Mai 2019, 11:03
Eben, sie hat kein Fundament in der Wissenschaft, sondern ist ein Luftschloss.
Falsch. - Du meinst das, weil Du eine Auffassung von Wissenschaft hast, die ontische Ergebnisoffenheit nicht ermöglicht. - Du schaffst zwar damit, Deiner Hermeneutik einen Alleinvertretungs-Anspruch zu geben, tust dies aber auf Kosten dessen, was historisch der Fall gewesen sein kann.
sven23 hat geschrieben: ↑So 12. Mai 2019, 11:03
Mitleser erkennen hoffentlich, wie hilflos clossens Argumente sind.
Lass diese das entscheiden - und lasse diese entscheiden, wer hier auf welche Weise charakterlich auftritt.