Doch - das IST eine hermeneutische Vorannahme. Erkennt man das NICHT, ist man Ideologe, weil man dann meint, die eigene perspektive sei die einzige.
Falsch. - Die Aussage "Jesus irrte" (statt: "Paulus meint hier, dass sich Jesus irrt") ist eine hermeneutische Interpretation, die die Apriorifreiheit der HKM aufhebt.
Oxymoron. - In diesem Kontext ist Hermeneutik definiert als das, was NICHT apriofrei ist. - Wenn die Kommission von "hermeneutisch tendenziös" spricht, dann meint sie doch gerade, dass etwas die Apriorifreiheit angreift.
Siehe wik:
"Wer Bibeltexte auslegt, ohne sich mit Hermeneutikfragen zu befassen, stößt rasch an Grenzen. Jede Bibelauslegung, ob an der Universität oder im Bibelkreis, wird beeinflusst von bewussten oder unbewussten theologischen Grundannahmen. Solche hermeneutischen Grundentscheidungen führen z. B. zur unterschiedlichen Beantwortung der Frage, wie die Auferstehungsberichte zu verstehen sind: Als Halluzinationen, als nachträglich entwickelte Mythen oder als historisches Geschehen?"
Ergänzung: Natürlich schaut die Kommission auch nach außen und meint nicht nur unterschiedliche theologische, sondern auch säkulare Grundannahmen.
Oh Mann, bist Du doof. --- Dieses Zitat bezieht sich auf das Terrain der HKM/Exegese = Methodenschritte = KEINE Interpretationen à Apg. 8,30. - Natürlich stimmt es da - sagt doch auch die Kommission.Str0mberg hat geschrieben: ↑Mo 12. Aug 2019, 19:39Nein, nicht für das echte Verständnis.
Der Quellenwert der Jesusüberlieferung wird mit genau denselben Methoden überprüft wie jeder andere antike Text über jede andere Person.
katholisch.de
Also Sonderbehandlungen kannst du dir abschminken. Schon wieder vergessen?
Wir reden hier aber von Interpretationen à Apg. 8,30 - das ist jenseits von Fragen nach Quellenwert & Co. - Solange Du meinst, dass Exegese eine Hermeneutik ist, MUSST Du durcheinander kommen. - Erinnerung: Es gibt Lehrstühle für Exegese und fürHermeneutik - das sind zwei Paar Stiefel.
Tut sie aber zu selten bei säkularen "Glaubens-Ideologen-Übergriffen". - Aber im Prinzip sind wir uns hier einig.
Wieso denn das? - Jetzt ist der Punkt, an dem Du Dich entscheiden musst: Ist HKM nun apriorifrei oder hermeneutisch? Beides gleichzeitig geht nicht. - Die kommisssion meint "apriorifrei".
Sag mal: Ist Dir eigentlich bewusst, wie raffiniert hier die Kommisssion vorgeht? - Wenn sie sagt "Als apriorifreie Disziplin erbringt die HKM echtes Verständnis", heißt das NICHT, dass die HKM apriorifrei arbeitet und echtes Verständnis erbringt, sondern das heißt: "Nur WENN Ihr apriorifrei arbeitet (was Ihr in der Vergangenheit of genug NICHT getan habt), seid Ihr unverzichtbar für echtes Verständnis". - Das ist eine Drohung in Form eines Lobs - üblich in hoher Diplomatensprache.
Die Alternative dazu ist: "Wenn Ihr NICHT apriorifrei sein wollt, seid Ihr trotzdem eine Wissenschaft, aber halt dann eine säkular-hermeneutische Wissenschaft, die die Bibel aus Sicht diesseits von Apg. 8,30 untersucht. Sucht's Euch aus". --- Was NICHT geht, ist, dass man "apriorifrei" beansprucht, aber hermeneutisch interpretiert - genau gegen diese Gefahr wendet sich die Kommission in ihrem Text:
"Wenn diese Methode auf objektive Weise angewendet wird, schließt sie kein Apriori in sich. Wenn solche Apriori ihre Anwendung bestimmen, so kommt dies nicht von der Methode her, sondern von hermeneutischen Optionen, die die Auslegung bestimmen und tendenziös sein können".
Das ist gewohnt diplomatisch mild formuliert, aber trotzdem deutlich.
Was heißt hier "zugeben"? - Sie stellt fest, dass die HKM Grenzen hat, die sich auf wenige Sinnmöglichkeiten beschränkt und deshalb nicht vollständig ist.
"Gewiß, die klassische Anwendung der historisch-kritischen Methode zeigt auch Grenzen, denn sie beschränkt sich auf die Forschung nach dem Sinn des biblischen Textes in den historischen Bedingungen seiner Entstehung und interessiert sich nicht für die weiteren Sinnmöglichkeiten, die im Verlauf späterer Epochen der biblischen Offenbarung und Kirchengeschichte zu Tage getreten sind. Gleich wohl hat diese Methode zu exegetischen und bibeltheologischen Werken von großem Wert beigetragen".
Sollte sie sein - erneut:
"Wenn diese Methode auf objektive Weise angewendet wird, schließt sie kein Apriori in sich. Wenn solche Apriori ihre Anwendung bestimmen, so kommt dies nicht von der Methode her, sondern von hermeneutischen Optionen, die die Auslegung bestimmen und tendenziös sein können".
Du entstellst wieder, um um den Sinn meiner Aussage zu kommen. - Nein, gemeint ist damit, dass ein Atheist in katholischer Hermeneutik und ein Katholik in atheistischer Hermeneutik forschen kann - wenn er Wissenschafts-Profi ist.
Du bist stumpf. - Ich erwarte von einem Wissenschafts-Profi, dass er als Atheist in katholischer Hermeneutik und als Katholik in atheistischer Hermeneutik forschen kann.