Ich eliminiere gar nix. Geht gar nicht, weil, wie du selbst eben noch sagtest, man an dem, was der Fall ist nichts ändern kann. Das sind die TEXTE in denen der sensus spiritualis enthalten ist.
Der war nicht nur der Fall, der ist der Fall - weil er in den Texten steht, welche der Fall sind, und er heute in den manchen Lesern der Fall ist - aber, auch das ist der Fall, ziemlich unterschiedlich interpretiert wird.
Ja, das tut sie, um den in den Texten enthaltenen sensus spiritualis präzise herauszuarbeiten und darzustellen.
Nein, dass tut die historisch-kritische Methode nicht. Die historische Jesusforschung, kommt zu dem Schluss, dass Jesus eine Naherwartung hatte. Die historische Jesusforschung kommt aber alle paar Jahrzehnte zu anderen Schlüssen und von Konsens kann da immer nur zeitweise die Rede sein. Dass Jesus sich irrte, kann man nur behaupten, wenn klar wäre, was er tatsächlich meinte. In ihn hineingucken kann aber niemand, weil da immer die Texte, die der Fall sind, zwischen uns und Jesus stehen.
Ein weiteres Problem der historischen Jesusforschung ist, wie ich meine, dass sie sich nicht auf einzelne Texte bezieht - denn nur dafür ist die historisch-kritischen Methode der Exegese konzipiert - sondern aus vielen biblischen und außerbiblischen Texten versucht zu einem zusammenfassenden Ergebnis bzw. einzelnen zusammenfassenden Ergebnissen wie diesem zu kommen.
Sie macht möglicherweise dabei denselben Fehler, den wir gerade im anderen Thread beobachten konnten: da einen historischen Jesus aus unterschiedlichen Quellen herbei zu harmonisieren, die je für sich unterschiedliche Jesusbilder aus unterschiedlichen Perspektiven einzelner Autoren darstellen - und niemals dafür konzipiert wurden, ein harmonisches oder einheitliches Jesus-Bild abzugeben, was zu vielen Widersprüchen führt, die dann nach Gusto der Forscher gewichtet werden. Über "authentische" Jesusworte wurde in der historischen Jesusforschung auch schon mal "demokratisch" Stück für Stück abgestimmt. Zu was sind dann diese Jesusworte "authentisch"? Zur Abstimmung natürlich - aber doch nicht zu Jesus!
Das tut sie auch nicht. So stellen uns das lediglich unser Superathies dar.
Niemals aber versteigt sich die historische Theologie zu solch einer Aussage, dass dies ein Faktum sei, sonder lediglich dazu, dass man solches nach der Faktenlage - also dem, was der Fall ist, also den historischen Texten und Funden, nach dem heutigen Wissensstand schließen könne, wenn man sich diese Frage stellt, was es mit der Naherwartung auf sich haben könnte.
Ach was, hier geht es beiden Seiten nur ums Recht haben mittels Polemik.
Das merkst du erst jetzt? Das liegt vermutlich daran, dass ich mittlerweile gelernt habe, deine Spielchen besser zu spielen als du, und dich regelmäßig mit deinen eigenen Waffen schlage.