closs hat geschrieben: ↑Sa 16. Nov 2019, 17:55
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 16. Nov 2019, 17:18
das "Vorverständnis" besteht aus nichts anderem als aus Glaubenbekenntnissen, die ihrerseits auf Offenbarungswissen beruhen.
Also ist es irrelevant, wenn jemand methodisch/analytisch/logisch/systematisch arbeitet?
Natürlich ist das nicht irrelvant, genau so ist es nicht irrelevant, ob man dies auf Basis von Glaubensbekenntnissen tut oder keine benötigt.
Wer Glaubensbekenntnisse benötigt und diese dann systematisch abarbeitet, schafft keine neuen Erkenntnisse, sondern bestätigt lediglich das, was schon vorhanden ist, zirkelreferent. Denn die zu untersuchenden Textquellen enthalten ja bereits diese Glaubensbekenntnisse.
Die Forschung will jedoch hinter die Fassade blicken, will an den historischen Kern heran, der unter der religiösen Lackschicht verborgen ist.
closs hat geschrieben: ↑Sa 16. Nov 2019, 17:55
- Wenn dem so ist, unterscheidet man also Wissenschaft danach, ob Vorverständnisse spiritueller oder anthropozentrischer Natur sind. - Ist das nicht etwas weit hergeholt?
Nein, man unterscheidet in Wissenschaft und Nicht-Wissenschaft/Esoterik. Das trennt die Spreu vom Weizen.
closs hat geschrieben: ↑Sa 16. Nov 2019, 17:55
Sven: Es gibt aber keine Sonderregelung für Geisteswissenschaften, wenn sie wissenschaftlichen Anspruch erheben.
Wenn man Wissenschaft so definiert, dass nur anthropozentrische Vorverständnisse möglich sind, stimmt das. - Aber das führt unweigerlich dazu, dass eine SOLCHE WIssenschaft in Geisteswissenschaften nicht weit kommt.
Wenn du Geisteswissenschaften auf Theologie reduzieren willst, dann mag das so sein. Aber wie ich schon sagte, kann Theologe als Ganzes keine Wissenschaft sein.
closs hat geschrieben: ↑Sa 16. Nov 2019, 17:55
- Insofern ist mir die Bezeichnung "wissenschaftlich" nicht wichtig, sehr wohl aber die Erkenntnis, was es bedeutet.
Wenn das deine Einstellung bei deiner Doktorarbeit war, solltest du dich selbstkritisch fragen, was da schief gelaufen ist.