Tree of life hat geschrieben: ↑Mi 10. Mär 2021, 01:12
sven23 hat geschrieben: ↑Di 9. Mär 2021, 17:27
Natürlich "inszenieren" die Evangelisten einen Jesus,..
Nur sprach
ich nicht von den Evangelisten
Ich spreche von denen: Und
SIE sagen aber jenes über Jesus - und
SIE sagen aber jenes über Johannes den Täufer, weil SIE sich auf Grund einiger Eindrücke
oder vielleicht irgendwo von andren was aufgeschnappt haben, ein "Bild" dieser Personen machten.
Im Grund stammen
alle Beschreibungen und Berichte von den Evangelisten und späteren Redaktoren, auch das, was über Jesus von seinen Kritikern gesagt wurde. Wir haben nur diese Quellen.
Tree of life hat geschrieben: ↑Mi 10. Mär 2021, 01:12
Du hast keine Ahnung, was so mache Leute über mich schon so alles dachten oder mir unterstellt haben und Unsinn verbreitet haben.
Und auch mir passiert sowas, dass ich mir oft ein "Bild" mache von andren und Vorurteile hege.
Verstehst du?
Klar, bin ja nicht doof.
Aber im Grunde sieht es die Forschung ähnlich. Schon bald nach Jesu Tod setzte wohl die Legendenbildung ein und wurde zunächst mündlich immer weiter gesponnen.
Wer schon mal stille Post gespielt hat, der weiß, was bei mündlicher Überlieferung rauskommen kann, auch wenn man die besten Absichten hat. Und das war dann das Ausgangsmaterial für die Evangelisten, wobei sie natürlich noch zusätzlich ihre eigenen theologischen Absichten verfolgten.
Tree of life hat geschrieben: ↑Mi 10. Mär 2021, 01:12
Ich vermute, aber lass mich gerne eines Besseren belehren, dass vieles, dass du hier schreibst
in Bezug auf den Inhalt der Bibel nicht mal von dir selber kommt, weil du dich mit dem Inhalt der Bibel auseinander gesetzt hast
durch selber lesen,
sondern dein Denken geprägt durch Kubitzas Bücher oder vielleicht auch durch Michael Schmidt-Salomons Bücher
Ich lege sogar großen Wert darauf, zu betonen, dass das meiste nicht auf meinem eigenen Mist gewachsen ist. Wie man ja auch hier an vielen Beispielen sieht, kommt man mit Amateurexegese nicht weit, auch wenn viele das nicht wahrhaben wollen. Hier kann man sich mal durchaus an Paulus orientieren: Verstehst du auch, was du liest?
Aber natürlich auf einer anderen Ebene. Deshalb ist es wichtig, sich wissenschaftliche Expertise einzuholen, denn ohne Hintergrundwissen stochert der Laie im Nebel und sitzt der kirchlichen Propaganda auf.
Kubitzas "Jesuswahn" und "Dogmenwahn" sind natürlich wahre Fundgruben, weil sie die Ergebnisse der neutestamentlichen Forschung in verständlicher Sprache zusammenfassen. Das meiste, was Kubitza schreibt, findet man auch bei bibelwissenschaft.de oder der LMU München und anderen Quellen. Ist halt nur mühsamer, sich dort durchzuwurschteln.
Paradox ist ja auch der Graben zwischen neutestamentlicher Forschung und kirchlicher Verkündigung. Die Feststellung, die der Theologe Konzelmann vor einem halben Jahrhundert traf, ist immer noch aktuell.
"Die Kirche lebt praktisch davon, daß die Ergebnisse der wissenschaftlichen Leben-Jesu-Forschung in ihr nicht publik sind."