Fasten?

Rund um Bibel und Glaube
Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#41 Re: Fasten?

Beitrag von Pluto » Mo 18. Nov 2013, 11:27

Früher gab es nur das religiös motivierte Fasten. Es sollte die Seele läutern.
Heute fasten Menschen meist aus anderen Gründen.
Weil sie entweder auf einem "Fitness-Trip" sind, oder weil sie abnehmen wollen. Beides sind also eher Motive die auf körperliche Gesundheit ausgerichtet sind.

Aber welche Art des Fastens ist die geeignetste?
• Soll man ein Woche oder gar Zwei am Stück fasten?
• Soll man einfach ständig weniger essen, also die Kalorienzufuhr drosseln?
• Oder soll man normal essen und ab und zu mal Mahlzeiten überspringen?

Diesen Fragen ist der Biologe und Gerontologe Mark Mattson (gegenwärtiger Chef des amerikanischen Instituts für Altersforschung) in einer Reihe von Tierversuchen nachgegangen.
Die Ergebnisse sind erstaunlich!

1.) Mäuse die regelmäßig fasten, leben länger als Mäuse die immer genügend Futter bekommen. Die fastenden Tiere hatten niedrigere Insulin und Blutzuckerwerte, was zu einem niedrigeren Risiko für Zuckerkrankheit führt.
2.) Ratten die nur jeden Tag was zu fressen bekamen, entwickelten eine bessere Resistenz gegen Alterungserscheinungen im Gehirn (Demenz, Alzheimer, usw.), als Ratten die ständig auf Diät gehalten wurden.

Mattson hat dazu seine Theorien entwickelt:
Er meint, dass Fasten eine Art milder Streß für den Körper bedeutet, was zu einer Verbesserungen der Abwehrmechanismen führt. Vor allem im Gehirn, wird der Pegel am Protein "BDNF" erhöht, was einzelnen Neuronen zu einer längeren Lebensspanne verhilft... Ergebnis: das Gehirn altert langsamer.

Fazit:
Aus diesen Studien geht offenbar hervor, dass Fasten insgesamt gesund ist. Dies gilt besonders in unserer Überflussgesellschaft. Die besten Ergebnisse für ein langes gesundes Leben erzielt man, wenn man Tageweise fastet, oder ab und zu eine Mahlzeit bewusst überspringt. Das ist besser als wenn man regelmäßig weniger Kalorien zu sich nimmt.

PS: Ist doch ein schönes Ergebnis für alle diejenigen die ab und zu gerne fasten. :mrgreen:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

JackSparrow
Beiträge: 5501
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 13:28

#42 Re: Fasten?

Beitrag von JackSparrow » Fr 22. Nov 2013, 01:07

barbara hat geschrieben:Es scheint, Hunger kann nur dann empfunden werden, solange noch was im Darm ist.
Hunger ist das evolutionäre Signal für einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel.

Ist nichts drin, gibt's auch keinen Hunger - sondern das durchaus eigenartige Gefühl eines ruhenden Verdauungssystems.
Da würden die Überlebenden aus den ehemaligen Konzentrationslagern sicher widersprechen.


Pluto hat geschrieben:Er meint, dass Fasten eine Art milder Streß für den Körper bedeutet, was zu einer Verbesserungen der Abwehrmechanismen führt.
Hunger verlangsamt den Stoffwechsel, weil der Körper den Energieverbrauch zu reduzieren versucht. Offenbar verlangsamt sich dadurch auch der Alterungsprozess. Auf Kosten einer geringeren Leistungsfähigkeit bzw. Fortpflanzungsfähigkeit, da Tiere bei Nahrungsmangel keinen Nachwuchs mehr bekommen...

barbara
Beiträge: 3269
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:07
Kontaktdaten:

#43 Re: Fasten?

Beitrag von barbara » Fr 22. Nov 2013, 07:05

JackSparrow hat geschrieben: Hunger ist das evolutionäre Signal für einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel.

nun, der Körper findet offenbar auch beim Fasten Wege, die Energieversorgung auf befriedigende Weise festzustellen.


Da würden die Überlebenden aus den ehemaligen Konzentrationslagern sicher widersprechen.

Die haben auch nicht gefastet, die wurden zum Hungern gezwungen. Zur Definition von Fasten gehört: es geschieht aus eigener freier Entscheidung, und diese Entscheidung kann jederzeit rückgängig gemacht werden. Das war bei den KZ-Insassen keineswegs der Fall.



Pluto hat geschrieben:Er meint, dass Fasten eine Art milder Streß für den Körper bedeutet, was zu einer Verbesserungen der Abwehrmechanismen führt.

Bedenken wir, auch Essen ist Stress für den Körper - das Einnehmen eines Fremdkörpers, dessen Analyse, dessen Verarbeitung, dessen Ausscheidung...


Hunger verlangsamt den Stoffwechsel, weil der Körper den Energieverbrauch zu reduzieren versucht. Offenbar verlangsamt sich dadurch auch der Alterungsprozess. Auf Kosten einer geringeren Leistungsfähigkeit bzw. Fortpflanzungsfähigkeit, da Tiere bei Nahrungsmangel keinen Nachwuchs mehr bekommen...

Damit eine Frau keine Mens mehr bekommt und somit für eine Schwangerschaft nicht belastbar genug ist, muss sie sich schon an die kritische Grenze runterhungern, die liegt so bei einem Gewicht unter 50 kg. Es gab schliesslich auch zu Kriegszeiten immer wieder Kinder, trotz der schlechten Umstände. Ob Hunger einen Mann unfruchtbar machen kann, weiss ich nicht.

Ausserdem dürfte die verminderte Leistungsfähigkeit beim Fasten, die erhöhte Sensibilität, das Bedürfnis nach Abgeschiedenheit und "Sein"-Modus statt "Tun"-Modus wesentlich zur Regeneration beitragen - dazu, dass eben Altersbeschwerden (Verkalkungen, Verstopfungen, Verhärtungen, Ablagerungen aller Art...) schon im Keim abgebaut werden können, bevor sie so gross werden, dass sie zu einer ernsthaften Belastung werden.

Es werden ja auch Kanäle immer wieder mal zur Reinigung für eine Weile mit nichts als Wasser durchspült. Sowas tut auch dem Körper gut, vom Stress des Verdauens entlastet zu werden.

gruss, barbara

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#44 Re: Fasten?

Beitrag von Pluto » Fr 22. Nov 2013, 13:45

barbara hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:
Da würden die Überlebenden aus den ehemaligen Konzentrationslagern sicher widersprechen.
Die haben auch nicht gefastet, die wurden zum Hungern gezwungen. Zur Definition von Fasten gehört: es geschieht aus eigener freier Entscheidung, und diese Entscheidung kann jederzeit rückgängig gemacht werden. Das war bei den KZ-Insassen keineswegs der Fall.
Das Hungergefühl ist so oder so da, wenn man nichts zu sich nimmt. Da ist die Ursache für dafür völlig nebensächlich.
Wenn du fastest, dann unterdrückst du das nur am Anfang bewusst, später dann unbewusst.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Catholic
Beiträge: 2750
Registriert: Sa 14. Sep 2013, 13:45

#45 Re: Fasten?

Beitrag von Catholic » Fr 22. Nov 2013, 16:00

Pluto,das stimmt nur bedingt,denn was ab einer gewissen Dauer gefährlich wird ist,wenn man keine Flüssigkeit zu sich nimmt,auf Essen kann der Mensch relativ lange verzichten ohne gesundheitliche Folgen.

Pluto hat geschrieben: Das Hungergefühl ist so oder so da, wenn man nichts zu sich nimmt.

Lena
Beiträge: 4515
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

#46 Re: Fasten?

Beitrag von Lena » Mi 15. Jan 2014, 17:07

Malika hat geschrieben: Mich würden da eure Erfahrungen interessieren? Was bedeutet Fasten für euch? Reicht es aus, nur auf Süßigkeiten oder Kaffee oder so was zu verzichten?
Der Verzicht von einem oder mehreren Lebensmitteln oder Getränken für eine bestimmte Zeit oder für immer wegzulassen, weil es einem nicht gut tut oder aus vernunftsgründen weil es nicht gesund ist, gibt schon ein gutes Gefühl.

Einmal habe ich 36 Stunden nichts gegessen und am Ende die Minuten gezählt um gierig nach essbarem zu greifen. Ein andermal drei Tage nichts gegessen und klapprige Knie davon bekommen. Das letzte mal versuchte ich mich mit einer Woche Heilfasten, also nur wenig Flüssignahrung. Das war eine gute Erfahrung. Im Moment mache ich mir Gedanken mal in eine Fastenwoche mit gleichgesinnten zu gehen. Mal schauen ob was draus wird.

Was es mir bedeutet?

Ein Stück Freiheit.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Malika
Beiträge: 296
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:16

#47 Re: Fasten?

Beitrag von Malika » Mi 15. Jan 2014, 20:03

Lena hat geschrieben:Ein andermal drei Tage nichts gegessen und klapprige Knie davon bekommen.

Wow, da hätte ich mehr als klapprige Knie. Ich habe mal von einem halben Joghurt am Tag gelebt. Am Morgen des dritten Tages kippte ich um, die Tage danach hatte ich mehrfach Momente, in denen ich dachte es passiert wieder und konnte mich nur durch Traubenzucker davor retten.
Ich hätte es dennoch gerne aus verschiedenen Gründen mal probiert, auch weil ich gehört habe, dass man in dieser Zeit oft intensiver betet und die Bibel liest, aber als ich letzte Woche meinen Hausarzt fragte, meinte der ich solle das bloß nicht machen, also lasse ich das wohl erst mal.

Lena
Beiträge: 4515
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

#48 Re: Fasten?

Beitrag von Lena » Mi 15. Jan 2014, 20:54

Wenn man zuvor mit Glaubersalz den Darm entleert fühlt man sich fitt und hat auch kein Hungergefühl. Also die Woche zuletzt war so kein Problem.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Malika
Beiträge: 296
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:16

#49 Re: Fasten?

Beitrag von Malika » Do 16. Jan 2014, 12:08

Lena hat geschrieben:Wenn man zuvor mit Glaubersalz den Darm entleert fühlt man sich fitt und hat auch kein Hungergefühl. Also die Woche zuletzt war so kein Problem.

Ich denke schon, dass es funktionieren kann. Wobei ich, laut Hausarzt, wohl generell einen etwas niedrigen Blutzucker habe, das dürfte dann erklären, warum der so schnell im Keller ist, wenn ich auch nur eine Mahlzeit auslasse.

Letzen Endes geht es mir aber auch darum, dass manche Christen behaupten wir müssen als Christen fasten und gesundheitliche Probleme dafür in Kauf nehmen bzw. wer es richtig nach Gottes Willen macht, der hat dann keine gesundheitlichen Probleme. Dementsprechend müsste einem egal sein was dann passiert, zumal es dann ja auch nicht für den Körper ist oder für einen selbst.

Munro
Beiträge: 7274
Registriert: Do 11. Jan 2018, 15:36

#50 Re: Fasten?

Beitrag von Munro » Di 6. Feb 2018, 22:56

Ab Aschermittwoch wird das Thema wieder neu aktuell.
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

Antworten