Wie wichtig ist Wissenschaft?

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Pluto
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#91 Re: Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von Pluto » So 2. Nov 2014, 23:02

closs hat geschrieben:Die Fähigkeit, über die Notdurft der Evolution hinauszudenken, ist wenigstens ein Hinweis von vielen dafür.
Nö... ist nur der Selbsterhaltungstrieb eines Agnostikers.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#92 Re: Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von closs » So 2. Nov 2014, 23:45

Pluto hat geschrieben: ist nur der Selbsterhaltungstrieb eines Agnostikers.
Der Agnostiker denkt aus Selbsterhaltungs-Gründen spirituell?

Pluto
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#93 Re: Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von Pluto » Mo 3. Nov 2014, 00:06

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: ist nur der Selbsterhaltungstrieb eines Agnostikers.
Der Agnostiker denkt aus Selbsterhaltungs-Gründen spirituell?
Nein. Der Agnostiker vermag über den Tellerrand hinaus zu schauen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#94 Re: Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von closs » Mo 3. Nov 2014, 00:16

Pluto hat geschrieben:Der Agnostiker vermag über den Tellerrand hinaus zu schauen.
Wie meinst Du das? - Über den Tellerrand des Materialistischen hinaus? - Wenn ja, wären Agnostiker spirituelle Menschen - meinst Du das so?

Pluto
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#95 Re: Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von Pluto » Mo 3. Nov 2014, 00:20

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Der Agnostiker vermag über den Tellerrand hinaus zu schauen.
Wie meinst Du das? - Über den Tellerrand des Materialistischen hinaus? - Wenn ja, wären Agnostiker spirituelle Menschen - meinst Du das so?
Über den Tellerrand hinausschauen bedeutet, ein Agnostiker erkennt die Welt ergebnisoffen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#96 Re: Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von closs » Mo 3. Nov 2014, 00:42

Pluto hat geschrieben:Über den Tellerrand hinausschauen bedeutet, ein Agnostiker erkennt die Welt ergebnisoffen.
Naja - dann kann man sich ohne materialistische Fesseln doch auch mal spirituell umschauen - oder nicht?

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Münek
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#97 Re: Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von Münek » Mo 3. Nov 2014, 03:40

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Über den Tellerrand hinausschauen bedeutet, ein Agnostiker erkennt die Welt ergebnisoffen.
Naja - dann kann man sich ohne materialistische Fesseln doch auch mal spirituell umschauen - oder nicht?

Der Begriff "Fesseln" passt sehr viel besser zu den kirchlichen
Dogmen
, diesen als unumstößlich festgelegten Glaubenswahr-
heiten, die nicht in Frage gestellt werden dürfen.

Von der Ergebnisoffenheit der forschenden Naturwissenschaften sollte sich die
"alleinseligmachende" Kirche eine dicke Scheibe abschneiden. Aber das scheut sie,
wie der Teufel das Weihwasser. Warum wohl?

Was die Gotteshypothese betrifft, ist weit und breit nichts Substanzielles zu erkennen, was
diese zu einer Theorie werden lassen könnte. Reine Phantasien, Spekulationen, Wunschvor-
stellungen, Behauptungen und subjektive Glaubensempfindungen reichen dazu eben nicht
aus. Sie mögen dem einzelnen Gläubigen indes genügen.

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#98 Re: Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von closs » Mo 3. Nov 2014, 09:41

Münek hat geschrieben:Von der Ergebnisoffenheit der forschenden Naturwissenschaften sollte sich die "alleinseligmachende" Kirche eine dicke Scheibe abschneiden. Aber das scheut sie, wie der Teufel das Weihwasser. Warum wohl?
Weil sie aufbaut auf die Erfahrung "Gott" - Theologie ist deduktiv. - Auch Platonismus ist deduktiv: Hier das Daseins-Phänomen - dort die absolute Entität, zu der das Daseins-Phänomen koinzidiert oder nicht.

INNERHALB des Daseins ist auch die Kirche ergebnisoffen - sie weiß ja nicht, was noch alles an Daseins-Phänomenen kommt. - Und auch die Naturwissenschaft kann nur ergebnisoffen sein, weil sie sich aufs Dasein beschränkt (was ja ihre Aufgabe ist). - Insofern: Das ist alles sehr einfach erklärbar.

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#99 Re: Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von Pluto » Mo 3. Nov 2014, 10:00

closs hat geschrieben:Weil sie aufbaut auf die Erfahrung "Gott" - Theologie ist deduktiv. - Auch Platonismus ist deduktiv: Hier das Daseins-Phänomen - dort die absolute Entität, zu der das Daseins-Phänomen koinzidiert oder nicht.
Siehst du nicht, dass diese "Aufbauen" der falsche Weg ist? Man legt sich auf ein Ziel fest, und versucht dann die Beobachtungen so anzupassen, dass sie auf das Ziel zugerichtet sind.

Das ist das Gegenteil von Ergebnisoffenheit.
Welche Blüten sich aus einer solchen Herangehensweise hervorgehen sieht man besonders gut im Kreationismus.

closs hat geschrieben:INNERHALB des Daseins ist auch die Kirche ergebnisoffen...
Das erscheint mir zu wenig, um es wirklich Ergebnisoffenheit nennen zu können. Tatsächliche Ergebnisoffenheit ergibt sich aus dem methodologischen Naturalismus der nichts Abschließendes darüber sagt, was in der Welt existiert, und was nicht. Einzige (selbstauferlegte) Einschränkung ist die empirische Überprüfbarkeit.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#100 Re: Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von ThomasM » Mo 3. Nov 2014, 10:50

Pluto hat geschrieben: Das ist das Gegenteil von Ergebnisoffenheit.
Ist es denn ergebnisoffen, wenn Münek und du definieren:
Ergebnisoffen ist es, wenn der Materialismus herauskommt?

Du drehst doch bei deinen ewigen Diskussionen mit closs immer im Kreis. Du definierst alle Begriffe (Wissenschaft, ergebnisoffen, rational, ...) selbstbezüglich in der Form "nur so wie ich das sehe und wie der Materialismus das sieht, sind die Begriffe korrekt. Alles andere ist inkorrekt".

Solche Attacken sind nicht zielführend. Ich versuche, das zu umgehen, indem ich betone, dass man nur das erreichen kann, was man sich als Grundlage definiert hast.
Definierst du, dass du nur materiell messbare Dinge gelten läßt, dann wirst du auch nur materiell messbare Dinge feststellen. Das sagt erst einmal gar nichts aus, ob es etwas anderes gibt. Das ist genauso, wie wenn du sagst "es zählen nur die Dinge, die ich mit meinen Augen sehe". Dann wirst du so etwas wie Geräusche in das Reich der Phantasie verbannen, weil du Geräusche eben nicht sehen kannst, sondern hörst.

Für dich mag die Frage, ob es Gott gibt, eine relevante sein. In der Theologie ist das keine Frage (und kann daher auch kein Ergebnis sein). In der Theologie geht man von der Voraussetzung aus, dass es Gott gibt. Das ist keine Verletzung der Ergebnisoffenheit.

Pluto hat geschrieben: Welche Blüten sich aus einer solchen Herangehensweise hervorgehen sieht man besonders gut im Kreationismus.
Der Kreationismus macht denselben Fehler, wie Münek, Sven und (in der praktischen Diskussion) auch du. Sie verwechseln die Ebenen. Der Kreationismus passt die Methodik der Naturwissenschaft an, um das herauszubekommen, was er herausbekommen will. Das macht ihr auch. Ihr passt die Methoden der Naturwissenschaft an, so dass das Ergebnis "es gibt keinen Gott" herauskommt. (Ich weiß sehr wohl, dass du diese direkte Folgerung bestreitest, aber in der Praxis machst du sie immer wieder).
Korrekt wäre, die Methoden der Naturwissenschaft für naturwissenschaftliche Aussagen zu verwenden und für nicht-naturwissenschaftliche Aussagen die eigenen Methoden zu verwenden.

Pluto hat geschrieben: Das erscheint mir zu wenig, um es wirklich Ergebnisoffenheit nennen zu können. Tatsächliche Ergebnisoffenheit ergibt sich aus dem methodologischen Naturalismus der nichts Abschießendes darüber sagt, was in der Welt existiert, und was nicht. Einzige (selbstauferlegte) Einschränkung ist die empirische Überprüfbarkeit.
Wobei die empirische Überprüfbarkeit nicht ohne ist, denn sie beinhaltet eben die drei Dinge
Objektivität (unabhängig von der Person)
Wiederholbarkeit
Formale Beschreibbarkeit

Es ist genau diese Beschränkung, die closs aufheben will. Glaube ist subjektiv, Gottes Wirken ist nicht durch Menschen gesteuert wiederholbar, Begriffe wie Seele oder Geist sind nicht formal beschreibbar.
Das Programm des naturwissenschaftlichen Empirismus ist nicht durchführbar. Welche Konsequenzen ziehst du daraus?

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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