Wie beim Gebet, so mag auch beim Empfang des Hl. Geistes zwar der Motor laufen und man gibt fleißig Gas, aber man vergißt (oder kann nicht), die Kupplung zu treten, damit man voll abgeht.
Ich will einen Aspekt aufgreifen: Paulus schrieb an die Epheser. In Ephesus war ein riesiger Wallfahrtsbetrieb zum Tempel der Artemis/Diana und da wird einiges an falschen Lehren kursiert sein und "Religionsbetrieb" geherrscht haben.
Paulus ermutigt die Epheser die Liebe des Herrn zu erkennen und betet für sie:
Eph 3 14-21; HSK
14 Daher beuge ich meine Knie vor dem Vater [unseres Herrn Jesus Christus], 15 von dem jede Vaterschaft im Himmel und auf Erden ihren Namen hat; 16 er verleihe euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, an Kraft zu erstarken durch seinen Geist im inneren Menschen, 17 daß Christus durch den Glauben Wohnung nehme in euren Herzen. Möget ihr in Liebe verwurzelt und festgegründet sein, 18 um fähig zu werden, in der Gemeinschaft mit allen Heiligen zu begreifen, was die Breite und Länge, die Höhe und Tiefe ist, 19 und die alle Erkenntnis weit überragende Liebe Christi verstehen zu lernen, so daß ihr erfüllt werdet bis hin zur ganzen Fülle Gottes. 20 Dem aber, der Macht hat, gemäß der in uns wirkenden Kraft weitaus mehr zu tun als alles, was wir erbitten oder ersinnen, 21 ihm sei Ehre in der Kirche und in Christus Jesus durch alle Generationen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Die Epheser benötigten wohl das Gebet, sie hatten zwar Glauben und die Taufe, aber die Liebe scheint nicht fest verwurzelt gewesen zu sein, um die weit überragende Liebe Christi verstehen zu lernen. Da sah man, dass beim Artemistempel Heilungen vollzogen und Gebete erhört wurden, aber die eigenen Gebete zum Herrn verpufften manchmal anscheinend ungehört. Paulus ermahnt deshalb, dass die Epheser einwilligen, dass Christus doch endlich Wohnung in den Herzen nehmen könne, damit sie seine Liebe erkennen und verstehen.
Bei den Kolossern wird er ähnlich konkret:
Kol 2, 8-12; HSK
8 Seht zu, daß euch niemand umgarne mit Weltweisheit und leerem Trug nach Art menschlicher Überlieferung, nach Art der Weltelemente, aber nicht im Sinne Christi. 9 Denn in ihm wohnt die ganze Fülle des Gottseins in leibhafter Weise, 10 und ihr seid erfüllt in ihm, der das Haupt aller Herrschaft ist und aller Gewalt.
11 In ihm wurdet ihr auch beschnitten durch eine nicht mit Händen vollzogene Beschneidung, durch das Ablegen des fleischlichen Leibes in der Beschneidung Christi, 12 da ihr begraben wurdet mit ihm in der Taufe; in ihm wurdet ihr auch mitauferweckt durch den Glauben an das machtvolle Wirken Gottes, der ihn erweckte von den Toten.
Die Kolosser liefen Gefahr sich durch griechische Philosophie, menschliche Weltweisheit, vom Herrn abzuwenden. Ihnen macht er klar, dass der Sündenleib mit Jesus begraben werden muss und der Gnadenleib durch Glauben wiedergeboren.
Bei den Ephesern wird es wohl Zweifel gewesen sein, bei den Kolossern philosophisches Gedankengut, das ein vollständiges eingießen des Hl. Geistes verhinderte, damit all seine Früchte in ihren Werken offenbar werden.
Die ganze Fülle, so Paulus in diesen beiden Fällen, erlangt man, wenn man Christus ins Herz einziehen lässt, dadurch seine Liebe im ganzen Umfang begreifen lernt, auch das Heilswerk des Herrn, indem wir unseren Sündenleib ablegen und durch Glauben im Gnadenleib wiedergeboren werden.
Eine Kurzfassung: Liebe den Herrn!