-- Liebe & Leid --
Lena hat geschrieben: Wir haben doch ein in der Zeit näher bei uns liegendes Leid, als zur Zeit von Hiob.
Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16
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Denn es ziemte sich für den, um dessentwillen alle Dinge sind und durch den alle Dinge sind, der viele Kinder zur Herrlichkeit geführt hat, dass er den Anfänger ihrer Rettung durch Leiden vollendete.Hebr. 2,10
Ich spreche jetzt nur von mir. Leid hat mich verändert und verändert mich, immer wieder. Es ist wie wenn purer Sonnenschein nicht genügt meine Seele von aller Schlacke zu reinigen.
Hallo Lena
(Bist du eigentlich mit 2Lena verwandt oder gar identisch:) , du erwähnst hier Dinge, die sich tatsächlich so auffassen und beschreiben lassen, auch aus eigener Erfahrung. Möglicherweise sind die/deine Schlüsse aber nicht richtig, denn das Leiden betrifft immer die Seele und weniger den Logos. Der Geist will hoch hinaus und überspannt auch gerne den Bogen und die Seele kommt allzuoft nicht hinterher ...
Vieles, was Gesellschaft und Zeitgeister der Seele anmuten, scheint mir eine totale Überforderung für selbige.
Daher erkläre ich mir auch all die Süchte, Traurigkeit und tiefste Depressionen, die letztendlich in ein entseeltes Leben führen, das am Ende nur noch zu funktionieren scheint, um irgendwie zu überleben.
Die Seele ist auf eine wahrhafte & liebevolle Umgebung angewiesen, um sich auf heile Weise entfalten zu können. Selbstverständlich springt die Seele auf Schmerzen an und verdünnisiert sich - sozusagen - immer mehr. Diese ganze Idee, man könne/müsse die Seele durch Schmerz erziehen ('läutern'), ist eine üble und perverse Idee.
Die kl. Seele hat inzwischen auch diesen Wahnsinn akzeptiert, weil sie treu und ergeben ist und wahre Quelle der Liebe. Ihr Todfeind scheint jener Geist zu sein, der sie zu zwingen und zu knechten sucht, auch durch entsprechende Religionen & Ideologien. Versteh mich bitte nicht falsch, es ist kein Angriff auf/gegen dich und ich habe für diese Zeilen fast ein ganzes Leben (oder mehr) benötigt.
Ja, ein Wesenszug der Liebe ist sicherlich ihre Opferbereitschaft, zb. für ihre Lieben und ihre Mitwelt, weil sie sie liebt. Dies ist aber kein Selbstzweck! Jesus kam nicht auf die Welt, weil die/seine höhere Bestimmung darin begründet gewesen wäre, Leid und Folter zu ertragen, sondern um den Menschen die Wahrheit zu vermitteln, eine Wahrheit, die auf Nächstenliebe und Barmherzigkeit gründet, aber sicher nicht auf Machthabe, Unterdrückung und Schmerz.
Den Preis, den er dafür bezahlen mußte, der war allerdings hoch, siehe das Leid, das er ertragen mußte. Dieses Leid (seine Kreuzigung) war/ist aber nicht der Schlüssel, das A&O und/oder der Höhepunkt seiner Mission, sondern alles andere, im engsten Sinne der 12 sicherlich das letzte Abendmahl.
Die Seele (Liebe) erträgt sehr viel, das zeigt die Weltgeschichte. Es geht nicht darum, Jesus im Leid nachzueifern, sondern in der Nächstenliebe und diese zielt nie in den Schmerz, sondern ins Heil. Es ist nur so, daß diese Wahrheiten in unserer Welt nicht gerne gesehen werden und man nicht nur darum mit Leid zu rechnen hat.
Die Erhöhung des Leids ist eine üble Verkehrung ...
und ich stimme mit Michaelit darin überein, daß man die Schriften mit Vorsicht genießen sollte, denn wir erfahren ja aus den Quellen selbst, daß eine Nachfolge nicht leicht sein würde, da nicht er, sondern eine andere Größe diese Welt lenkt und man also davon ausgehen darf, daß diese Macht nicht nur die Geschichte, sondern auch das Wort beeinflusst - hat.