thomas4 hat geschrieben:
Auch wenn Du es verwirfst: 2. Tim 3,16 sagt nüchtern und klar: "Alle Schrift ist von Gott eingegeben. Alle!
Hier berücksichtigst du nicht, dass zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Wortes es noch gar kein NT gegeben hatte. Paulus konnte somit nur auf den Tanach referenzieren. Wie es zur Niederschrift der Mt. Evangeliums gekommen ist, sind sich doch selbst höchst dekorierte Fachleute nicht einig. Die einen meinen, er habe es selbst verfasst, anderen meinen spätere Jünger haben es verfasst. Man weiß es also nicht, weil dazu die historischen Quellen fehlen und ohne die geht es nicht. Ganz anders bei Lukas.
Wenn, denn war es das Wort des Matth., wovon ich bis auf die ersten Kapitel ausgehe. Aber wie auch immer, es war noch nicht „Schrift“. Die Gesamtschrift des Mt. taucht erst im 4. Jh auf, davor existieren nur Fragmente, keines vor dem 2. Jh und davon nie Mt 1 und 2 gemeinsam mit weiteren Fragmenten.
Man kann diesen Aspekt nun berücksichtigen oder ihn dogmatisch übergehen, wie man im 4.Jh vorgegangen ist. Dann bleiben immer noch die Ungereimtheiten der Texte zu den übrigen Schriften. Widerlegt wurde davon ja nichts, es wurde bislang nur dogmatisch festgehalten, so isses eben und aus. Das sind keine Argumente. Schriftgelehrte arbeiten da anders.
Das ist auch kein korrekter Umgang mit der historischen Wahrheit. Die Schriftgelehrten des AT waren da weit akribischer, daher ist insgesamt auch das AT wesentlich besser kanonisiert als das NT. Der Prozess des AT dauerte mehr als 2.000 Jahre und festgelegt wurde es im Prinzip erst ca. um 1.000 n. Chr. Wir hätten also noch jede Menge Zeit, es sei denn Jesus käme vorher.
Aber wie auch immer, ich sehe gar keinen Anlass, dieses Zusatzmaterial in meinem Glauben für relevant einzubauen. Wen interessiert der Stern von Bethlehem? Oder Wahrsager? Ganz ehrlich? Mich nicht. Paulus sagt auch er will unter uns nichts anderes wissen als Jesus und diesen gekreuzigt. Auch das sagte also Paulus inspiriert.
Die Schrift legt so unzweifelahft Jesus als Sohn Gottes dar, dass es daher eine akademische Frage ist, bei der sich aber die Theologen anmaßen über der historischen Authentizität zu stehen.
Ich vermisse also Argumente. Du postest das Statement aus dem Timotheusbrief. Gut. Und mit Verlaub, daran glaube ich Wort für Wort, im Prinzip genau so wie du, nur dass ich eben tiefer grabe. Meinen Glauben erschüttert es auch nicht, denn wie ich schon oft betonte gelten für Lukas ganz andere historische Referenzen.