sven23 hat geschrieben: ↑Mo 22. Jul 2019, 16:53
Und wenn ein Mensch auch noch ein Gott sein soll, dann nennt man das Glaubensbekenntnis.
Wir sind hier in der Wissenschaft - da heißt es "Vorannahme".
sven23 hat geschrieben: ↑Mo 22. Jul 2019, 16:53
Ja und ? Kennst du welche?
Irrelevant. - Hier geht es um die Vorannahme, dass es keine gibt - ganz wertfrei. - "Wir interpretieren berichtete Wunder so, als seien es keine Wunder". - Kann man machen - aber man darf nicht sagen, dass dies keine Vorannahme sei.
sven23 hat geschrieben: ↑Mo 22. Jul 2019, 16:53
Systemisch heißt nichts anderes, als dass Verfahrensweisen in immer gleichen Mustern ablaufen und sich dies in Jahrzehnten zu einer gängigen Praxis etabliert hat. Eine Praxis des Täuschens und Vertuschens, zu Lasten der Opfer, zum Schutz der Täter, damit das Ansehen der Kirche nicht beschmutzt wird.
Dafür waren es zu wenig Fälle (ca. 1.600 seit 1945 scheinen thematisiert zu sein - das sind knapp 25 pro Jahr). - Bei 27 Bistümer in D. ist das knapp ein Fall pa. ---- Systemisch?
sven23 hat geschrieben: ↑Mo 22. Jul 2019, 16:53
Dann frag die Opfer. Wie das bei ihnen angekommen ist, haben sie deutlich artikuliert.
Warum sollen diese schlauer sein? Es sagt ihnen doch keiner, was gemeint ist. ----- Das Einzige, was man Ratzinger vorwerfen kann, ist, dass er wissen müsste, dass groß angelegte Aussagen nicht mehr verstanden werden. - Andererseits halte ich es für möglich, dass er sich als Kirchenlehrer versteht, der für die Zukunft spricht und gar nicht mehr davon ausgeht, dass er heute verstanden wird. - Da können wir jetzt knobeln.
sven23 hat geschrieben: ↑Mo 22. Jul 2019, 16:53
Profis weltweit verlieren Akten? Oder meinst du professionelle Gangster?
Unterschied? - Helmut Kohl hat damals das Kanzleramt leergeräumt, obwohl das historisch wichtige Dokumente waren. - Jeder Geschäftsführer weiß, was er ablegt oder lieber nicht - wenn er Profi ist. ---- Ich halte es für möglich, dass es die von Dir gemeinten Akten weitgehend nicht gibt - wenn es Profis waren.
sven23 hat geschrieben: ↑Mo 22. Jul 2019, 16:53
Ansprechpartner für die Opfer ist nun mal die Kirche. Wohin sollen sie sich sonst wenden
Richtig - das läuft doch seit vielen Jahren. ---- Mir sind sogar Fälle bekannt, in denen die Kirche gezahlt hat, obwohl die Anschuldigungen nachweislich falsch waren. Das hat man dann aber eingestellt, weil es medial als Schuldeingeständnis gewertet wurde.
Auch in meiner unmittelbaren Gegend gab es einen Fall, dass ein bankrotter Marketing-Mensch plötzlich entdeckte, früher von einem Geistlichen missbraucht worden zu sein. - Die regionalen Medien haben sich überschlagen vor lauter unkritischen Artikeln (einmal war es eine komplette Seite) - bis sich herausgestellt hat, dass es ein Fake war. - Wäre dieser Fall ein Jahr vorher gewesen, hätte der Marketing-Mensch Geld gekommen von der Kirche.
Immer wieder: Es gibt bislang keine intellektuell redliche Art der Aufarbeitung des Missbrauchs-Skandals.