Einer der frühen Verfechter eines naturalistischen Agnostizismus war der schottische Philosoph David Hume. Er erkannte, dass der Glaube an einen Gott drei Stufen durchläuft: 1) Polytheismus, 2) Pseudo-Monotheismus und 3) Monotheismus.Rembremerding hat geschrieben:Bemerkenswert in sehr frühen Kulturstufen des Menschen ist auch, dass die Trauer um die Toten nicht den Wunsch nach Göttern hervorrief. Man sah damals in den Jahreszeiten das Werden und Vergehen und diesen Kreislauf auch im Menschen, der sich von der Natur noch nicht als abgekoppelt betrachtete.
Polytheismus ist der Glaube an viele Götter. Sie sind menschenähnlich unvollkommen und bestimmen gewisse Teile unseres Lebens (das Meer, die Berge oder die Ernte). Pseudo-Monotheismus ist einfach ein Übergangsstadium zwischen Polytheismus und Monotheismus. Obwohl es hier noch viele Götter gibt, entwickelt sich ein Gott zum Herrscher über andere Götter. Ein Beispiel dafür ist Zeus im Glauben der alten Griechen.
Hume meinte, dass der Polytheismus dann entstand als die Menschen noch wenig Verständnis natürlicher Phänomene hatten. Der frühe Mensch sah die Natur als ein "Kampf zwischen gegensätzlichen Mächten". Dies erzeugte bei ihm eine tiefe Unsicherheit für die Zukunft. Aus dieser Hoffnungslosigkeit begannen steinzeitlichen Menschen sich Gedanken zu machen über die natürlichen Ereignisse die ihr Wohlergehen beeinflussen konnten.
Unsere Gemüter werden durch die Elemente dauernd in einen Zustand der erregten Erwartung versetzt; die unbekannten Gründe werden zum Objekt unserer Ängste und Hoffnungen, weil sie unser Wohlergehen und unser ganzes Leben bestimmen. Unsere Phantasie entwickelt daraus eine Vorstellung der ewig kämpfenden Gewalten. Mit der Zeit, so Hume, wird der Mensch versuchen die unsichtbaren elementaren Kräfte zu personifizieren, sie mit menschlicher Gestalt zu versehen. Auf diese Art verstärkt der Mensch seine Vorstellung dieser unbekannten Kräfte, die so wichtig sind, sowohl für sein Leid als auch für sein Wohlergehen.
Im Laufe der Zeit erhebt der Mensch einen der Götter über die anderen. Von dort zum totalen Monotheismus ist es dann nur ein weiterer kleiner Schritt.