Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

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PeB
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#271 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Fr 27. Sep 2019, 12:02

Leila hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 22:25
PeB hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 15:35
Die Erkenntnis von Gut und Böse selber ist jedenfalls nicht todeswürdig.
nicht Todeswürdig, kein Todesurteil.
Adam und Eva mussten doch nicht sterben, weil der Baum der Erkentnis von Gut und Böse im Paradies stand.
Sie musste sterben, weil sie die Früchte der Erkenntnis von Gut und Böse für sich selber genommen und gegessen haben.
Das ist der gravierende Unterschied.
Leila hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 22:25
Deine Frage, was was sind denn die Früchte aus der Erkenntnis von Gut und Böse?
Liebe zu Gott
Feindesliebe
Liebe zu deinem Nächsten.
Nein, was du aufzählst sind die Früchte, die letztlich der Mensch - aus der Erkenntnis von Gut und Böse heraus - selber bringen soll. Die Früchte des Baumes sind etwas anderes. Ich versuche es aufzulösen, so wie ich es verstehe:

Warum hat Gott den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse ins Paradies gestellt?
-> doch nicht, um einen Vorwand für eine Bestrafung zu haben!!!

Im Gegenteil: Gott wollte, dass Adam und Eva, respektive der Mensch (wir), den Unterschied zwischen Gut und Böse lernen, die Erkenntnis von Gut und Böse erlangen.

Warum?
Weil wir gute Früchte aus dieser Erkenntnis von Gut und Böse bringen sollen - nämlich Liebe.

Warum war es aber verboten, von den Früchten des Baumes zu essen?
Weil die Früchte des Baumes nicht per se - ohne die entsprechende Erkenntnis des Menschen - gute Früchte sind.
Die Früchte des Baumes sind einfach nur verlockend und schön anzusehen. Und sie zu essen, ist eine eigennützige und egoistische Tat, weil sie so verlockend und schön anzusehen sind.
Anders ausgedrückt: die Erkenntnis von Gut und Böse (das kennen wir aus eigener Erfahrung) verführt uns zunächst dazu, das Böse zu tun, um den eigenen Vorteil (die verlockende Frucht) zu erhalten. Die eigennützige, egoistische Tat ist aber gleichzeitig die Tat gegen die Schöpfung. Daher ist sie todeswürdig.

Was ist also hier passiert?
Ich versuche mal, die Metaphern zu übersetzen:

Der Mensch als Ebenbild Gottes war zu Anfang in Gemeinschaft von Gott. Er erlangte in dieser Gemeinschaft auch - von Gott so gewünscht - die Erkenntnis von Gut und Böse. Aber er wandte diese Erkenntnis nicht zum Nutzen für die Schöpfung, sondern zum eigenen, egoistischen Nutzen an. Dadurch verlor er die Gemeinschaft mit Gott und wurde in diese Welt hineingestoßen (aus dem Garten Eden ausgestoßen).
Die gesamte nachfolgende Heilsgeschichte ist nun der Lernprozess, durch den die Menschheit gehen muss, um aus der Erkenntnis von Gut und Böse schließlich gute Früchte hervorzubringen.
Daher auch die strengen alttestamentarischen Gesetze, die den Menschen zum Gehorsam gegenüber Gott erziehen sollten. Gehorsam gegenüber Gott heißt jedoch nicht unterwürfiges Kuschen, sondern Einsicht in die Verantwortung gegenüber der göttlichen Schöpfung.

Der reine Lernprozess wurde mit dem Erscheinen Jesu Christi abgeschlossen, der das Gesetz - das noch teilweise unerfüllt war - erfüllt hat. Ein erfülltes Gesetz ist abgeschlossen. Es muss nicht weiter erfüllt werden.
Was jetzt noch fehlt, sind die oben genannten Früchte: die Liebe zu Gott, die Liebe zu den Mitmenschen.

Genauso wie auch in alttestamentarischer Zeit längst nicht alle Menschen an der Erfüllung des Gesetzes mitwirkten und das Gesetz schließlich doch erfüllt wurde, so ist es auch jetzt: längst nicht alle Menschen bringen diese Früchte. Aber die Aufgabe wird erfüllt sein, wenn das von Gott gesetzte Maß erreicht ist.
Das ist dann der Zeitpunkt der Wiederkehr Christi.

Fazit: Gott hatte von Anfang an den Plan. Er hat den Menschen auf Kurs gesetzt, musste ihn durch eine Schule schicken, um ihn zu läutern und wird am Ende halten, was er versprochen hat.

Ich bitte um Nachsicht, wenn ich es vielleicht nicht ganz gut erklären konnte.

PeB
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#272 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Fr 27. Sep 2019, 12:04

Andreas hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 11:52
PeB hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 10:52
Andreas hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 17:12
Meinst du dieser Text war den Menschen jahrhundertelang unverständlich, in denen Jesus noch nicht geboren und am Kreuz gestorben war?
Unter Umständen ja.
Halte ich für völlig ausgeschlossen, weil die Texte der Urerzählung, ganz besonders die ersten vier Kapitel, so viele Inhalte unglaublich dicht auf engsten Raum komprimieren, von solch ausgefeilter Wortwahl und dermaßen durchkomponiert sind. Da kann man kein einziges Wort rausnehmen. Das ist höchste literarische Kunst, so viel mit so wenig auszudrücken.
Genau.
Weil die Schreiber des Textes von Gott inspiriert waren und daher in der Logik der nachfolgenden Heilsgeschichte geschrieben haben, ohne sie kennen zu müssen. :)

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Andreas
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#273 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Fr 27. Sep 2019, 12:44

PeB hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 10:52
Andreas hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 17:12
Diskutieren wir hier über die textinterne Logik dieser Erzählung oder über unterschiedliche Theologien, und wenn ja welche, die katholische oder die unterschiedlichsten protestantischen, die unterschiedlichen jüdischen, oder die islamische - oder nur über die von Helmuth oder nur über deine?
Wir reden über theologische Fragen und können gegebenenfalls textinterne Logik zu Rate ziehen.
Spätestens seit der Reformation kann es nicht darum gehen, die jeweils eigene Theologie in der Sprache der eigenen Theologie zu verkaufen, die völlig losgelöst von der Textgrundlage des Glaubens ist. "Der Sündenfall von Adam und Eva im Paradies" ist Betrug und Verrat an der Bibel. Das funktionierte vielleicht im Mittelalter aber heute funktioniert das nicht mehr. Die Zeiten sind einfach vorbei, in denen man höchst wertvolle Mythologie als billigste Historiensoap an den Mann bringen kann.

PeB hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 10:52
Reine textinterne Logik ist kein Selbstzweck.
Natürlich nicht. Warum willst du mir das unterstellen?

PeB hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 10:52
Andreas hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 17:12
Außerdem sagt Gott dem Menschen in diesem Text, dass er jetzt zwar ist, "wie einer von uns", die wissen was Gut und böse ist, aber eben auch, dass er sie aus dem Garten Eden vertreibt und den Cherubim da hin stellt, damit der Mensch nicht auch noch vom Baum des Lebens isst, und wird "wie einer von uns" und ewig lebe. Ich begründe doch alle meine Argumente anhand des Textes.
Nein, das sagt er nicht.
Er sagt: der Mensch ist durch die Erkenntnis von Gut und Böse jetzt schon "einer von uns" -> deshalb darf er (noch) nicht ewig leben!
Machts Klick?
Nö, weil ich nicht auf das höre, was du mir hier sagst, sondern lese, was da im Text tatsächlich steht.
1.Mose 3,22a hat geschrieben:Und Gott, der HERR, sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses.
Da steht nicht, der Mensch IST jetzt einer von uns, sondern nur WIE einer von uns - und zwar in Bezug darauf "zu erkennen Gutes und Böses". Punkt. Pause. Sacken lassen.

Und weiters:
1.Mose 3,22b hat geschrieben:Und nun, dass er nicht etwa seine Hand ausstrecke und auch <noch> von dem Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe!
Der Mensch ist aber nicht "einer von uns", weil er nicht ewig lebt, DENN - das wurde nur 3 Verse davor im gleichen Atemzug - schon begründet:
1.Mose 3,19 hat geschrieben:Im Schweiße deines Angesichts wirst du <dein> Brot essen, bis du zurückkehrst zum Erdboden, denn von ihm bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren!
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es nicht geschildert worden wäre, dass der Mensch, seine Hand ausgestreckt hätte, nach dem wichtigeren von diesen beiden, extra unter allen Bäumen durch spezielle Namen hervorgehobenen Bäume, der noch dazu, weil er der allerwichtigste ist, zentral in der Mitte des Garten Eden steht? Dass der Text dies verschwiege und nicht voller Jubel und Lobpreis würdigen würde, ist völlig ausgeschlossen.
1.Mose 2,9 hat geschrieben:Und Gott, der HERR, ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, begehrenswert anzusehen und gut zur Nahrung, und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.

PeB
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#274 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Fr 27. Sep 2019, 13:22

Andreas hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 12:44
PeB hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 10:52
Wir reden über theologische Fragen und können gegebenenfalls textinterne Logik zu Rate ziehen.
Spätestens seit der Reformation kann es nicht darum gehen, die jeweils eigene Theologie in der Sprache der eigenen Theologie zu verkaufen, die völlig losgelöst von der Textgrundlage des Glaubens ist. "Der Sündenfall von Adam und Eva im Paradies" ist Betrug und Verrat an der Bibel. Das funktionierte vielleicht im Mittelalter aber heute funktioniert das nicht mehr. Die Zeiten sind einfach vorbei, in denen man höchst wertvolle Mythologie als billigste Historiensoap an den Mann bringen kann.
Volle Zustimmung.
Es geht mir auch nicht um irgendeine "Theologie". Das habe ich nicht geschrieben. Aber es geht hier um theologische Fragen: nämlich wie man den sogenannten "Sündenfall" auslegen kann. Dazu äußere ich meine Ansicht und du deine. Wo ist das Problem?
Andreas hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 12:44
PeB hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 10:52
Reine textinterne Logik ist kein Selbstzweck.
Natürlich nicht. Warum willst du mir das unterstellen?
Das will ich dir überhaupt nicht unterstellen. Woran machst du fest, ich wolle dir irgendetwas unterstellen?
Ich stelle nur sachlich fest, dass Textkritik kein Selbstzweck ist. Wenn du mir darin zustimmst - umso besser.

Andreas hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 12:44
1.Mose 3,22a hat geschrieben:Und Gott, der HERR, sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses.
Da steht nicht, der Mensch IST jetzt einer von uns, sondern nur WIE einer von uns - und zwar in Bezug darauf "zu erkennen Gutes und Böses". Punkt. Pause. Sacken lassen.
Und weiter?
Wo ist das Problem?
Was willst du mir sagen?
Stört dich das "jetzt"?
Aber da steht nun einmal:
1. Mose 3,22 hat geschrieben:Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner
Ergo: war er es nicht immer.
Fazit: ist er JETZT so.
Und warum? Weil er die Erkenntnis von Gut und Böse erlangt hat.
Andreas hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 12:44
1.Mose 3,19 hat geschrieben:Im Schweiße deines Angesichts wirst du <dein> Brot essen, bis du zurückkehrst zum Erdboden, denn von ihm bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren!
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es nicht geschildert worden wäre, dass der Mensch, seine Hand ausgestreckt hätte, nach dem wichtigeren von diesen beiden, extra unter allen Bäumen durch spezielle Namen hervorgehobenen Bäume, der noch dazu, weil er der allerwichtigste ist, zentral in der Mitte des Garten Eden steht? Dass der Text dies verschwiege und nicht voller Jubel und Lobpreis würdigen würde, ist völlig ausgeschlossen.
Es wird ja geschildert:
1. Mose 2,16 hat geschrieben:Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen
Hier ist von ALLEN BÄUMEN - außer dem einen - die Rede. Folglich durften sie nach dem Gebot Gottes auch vom Baum des Lebens essen. Wie gesagt: ob sie es auch getan haben, erschließt sich aus dem Text ebensowenig wie zu erkennen ist, ob sie vom Pflaumenbaum gegessen haben. Aber darauf kommt es nicht an: Gott hat erlaubt, von ALLEN Bäumen außer dem einen zu essen - also auch vom Baum des Lebens.
Steht doch da!

Und noch einmal im Zusammenhang, weil's so schön war:
1.Mose 2,9 hat geschrieben:Und Gott, der HERR, ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, begehrenswert anzusehen und gut zur Nahrung, und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.

1. Mose 2,16 hat geschrieben:Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen
Folglich: ihr dürft vom Baum des Lebens essen!

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Andreas
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#275 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Fr 27. Sep 2019, 13:34

PeB hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 10:52
Andreas hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 17:12
Und wieso muss ich Unsterblichkeit (die niemand verlieren könnte) gehabt haben, um sie erlangen zu können?
Muss nicht. Is aber so. ;)
1) Gott hat den Menschen nach seinem Bilde geschaffen. Ist Gott sterblich?
Auch hier verstümmelst du den Text nach belieben:
1.Mose 1,26-28 hat geschrieben: Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.
Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.
Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.
Du unterschlägst den klar ausgesprochenen Bezug: "zum Bilde Gottes schuf er ihn als Mann und Frau. Warum als Mann und Frau? Weil: "Lasst uns Menschen machen" Gemeint ist nämlich das Teamwork beim Menschenmachen von Gott und Mensch - deswegen wird hier Mensch auch sofort aufgelöst zu Mann und Frau, nur Mann UND Frau UND Gott zusammen können so viele Menschen machen, um das Land zu füllen. Der Mensch im Bilde Gottes bedeutet, dass der Mensch, als Mann und Frau Anteil an derZeugungskraft Gottes bekommt, um das Land zu füllen - und sonst gar nichts - nicht Allmacht, nicht Allwissenheit, nicht die Fähigkeit Gutes und Böses zu unterscheiden, und schon gar nicht Unsterblichkeit - nur das, was hier im Text steht - und nicht das, was man sonst noch so alles da hinein interpretieren will.
1.Mose 4,1 hat geschrieben:Und der Mensch erkannte seine Frau Eva, und sie wurde schwanger und gebar Kain; und sie sagte: Ich habe einen Mann hervorgebracht mit dem HERRN.
Beachte, dass hier wieder Mensch und nicht Mann steht, denn so wie die Frau unter dem Baum bei der Zeugung Kains, als erstes die erotische Liebe an der Nacktheit des Menschen erkennt, und den Mann verführt, ist sie jetzt auch die erste, die begreift, dass das gerade auch in der Form der erotischen Liebe, eigentlich ein flotter Dreier mit Gott als Drittem im Bunde (der Ehe) war - "mit Gott, zum Bilde Gottes als Mann und Frau." Das liegt zwar textlich ein wenig weit auseinander, passt aber logisch wie Arsch auf Eimer. Es ist eben kein Sündenfall, denn das muss so. Das war die Umsetzung des Planes und des Willens Gottes. Mission accomplished. Liebe. Nichts als Liebe. Jubilate!

Wer das kapiert hat, kapiert auch warum das Hohelied der Liebe in der Bibel ist.

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Andreas
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#276 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Fr 27. Sep 2019, 14:46

PeB hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 12:02
Leila hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 22:25
PeB hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 15:35
Die Erkenntnis von Gut und Böse selber ist jedenfalls nicht todeswürdig.
nicht Todeswürdig, kein Todesurteil.
Adam und Eva mussten doch nicht sterben, weil der Baum der Erkentnis von Gut und Böse im Paradies stand.
Sie musste sterben, weil sie die Früchte der Erkenntnis von Gut und Böse für sich selber genommen und gegessen haben.
Das ist der gravierende Unterschied.
Um in deinem Bild von vorher zu bleiben: Was ist das für eine Logik weil das Kind nicht aus der Spülmittelflasche trinken durfte, deshalb als Strafe für den Ungehorsam dem Kind die Milchflasche wegzunehmen und die Flasche mit dem Spülmittel zu lassen? Darf das das jetzt? Warum eigentlich auf einmal? Damit der Notarzt Jesus nicht arbeitslos wird, oder was?

Leila
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#277 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Leila » Fr 27. Sep 2019, 16:09

Andreas hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 14:46
PeB hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 12:02
Leila hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 22:25

nicht Todeswürdig, kein Todesurteil.
Adam und Eva mussten doch nicht sterben, weil der Baum der Erkentnis von Gut und Böse im Paradies stand.
Sie musste sterben, weil sie die Früchte der Erkenntnis von Gut und Böse für sich selber genommen und gegessen haben.
Das ist der gravierende Unterschied.
Um in deinem Bild von vorher zu bleiben: Was ist das für eine Logik weil das Kind nicht aus der Spülmittelflasche trinken durfte, deshalb als Strafe für den Ungehorsam dem Kind die Milchflasche wegzunehmen und die Flasche mit dem Spülmittel zu lassen? Darf das das jetzt? Warum eigentlich auf einmal? Damit der Notarzt Jesus nicht arbeitslos wird, oder was?

Worum geht es hier? Ich verstehe nichts mehr. Stehe wirklich auf dem Schlauch. Mindestens kann ich mich hier nicht wiederfinden.

Leila
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#278 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Leila » Fr 27. Sep 2019, 16:17

PeB hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 12:02
Leila hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 22:25
PeB hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 15:35
Die Erkenntnis von Gut und Böse selber ist jedenfalls nicht todeswürdig.
nicht Todeswürdig, kein Todesurteil.
Adam und Eva mussten doch nicht sterben, weil der Baum der Erkentnis von Gut und Böse im Paradies stand.
Sie musste sterben, weil sie die Früchte der Erkenntnis von Gut und Böse für sich selber genommen und gegessen haben.
Das ist der gravierende Unterschied.
Leila hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 22:25
Deine Frage, was was sind denn die Früchte aus der Erkenntnis von Gut und Böse?
Liebe zu Gott
Feindesliebe
Liebe zu deinem Nächsten.
Nein, was du aufzählst sind die Früchte, die letztlich der Mensch - aus der Erkenntnis von Gut und Böse heraus - selber bringen soll. Die Früchte des Baumes sind etwas anderes. Ich versuche es aufzulösen, so wie ich es verstehe:

Warum hat Gott den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse ins Paradies gestellt?
-> doch nicht, um einen Vorwand für eine Bestrafung zu haben!!!

Im Gegenteil: Gott wollte, dass Adam und Eva, respektive der Mensch (wir), den Unterschied zwischen Gut und Böse lernen, die Erkenntnis von Gut und Böse erlangen.

Warum?
Weil wir gute Früchte aus dieser Erkenntnis von Gut und Böse bringen sollen - nämlich Liebe.

Warum war es aber verboten, von den Früchten des Baumes zu essen?
Weil die Früchte des Baumes nicht per se - ohne die entsprechende Erkenntnis des Menschen - gute Früchte sind.
Die Früchte des Baumes sind einfach nur verlockend und schön anzusehen. Und sie zu essen, ist eine eigennützige und egoistische Tat, weil sie so verlockend und schön anzusehen sind.
Anders ausgedrückt: die Erkenntnis von Gut und Böse (das kennen wir aus eigener Erfahrung) verführt uns zunächst dazu, das Böse zu tun, um den eigenen Vorteil (die verlockende Frucht) zu erhalten. Die eigennützige, egoistische Tat ist aber gleichzeitig die Tat gegen die Schöpfung. Daher ist sie todeswürdig.

Was ist also hier passiert?
Ich versuche mal, die Metaphern zu übersetzen:

Der Mensch als Ebenbild Gottes war zu Anfang in Gemeinschaft von Gott. Er erlangte in dieser Gemeinschaft auch - von Gott so gewünscht - die Erkenntnis von Gut und Böse. Aber er wandte diese Erkenntnis nicht zum Nutzen für die Schöpfung, sondern zum eigenen, egoistischen Nutzen an. Dadurch verlor er die Gemeinschaft mit Gott und wurde in diese Welt hineingestoßen (aus dem Garten Eden ausgestoßen).
Die gesamte nachfolgende Heilsgeschichte ist nun der Lernprozess, durch den die Menschheit gehen muss, um aus der Erkenntnis von Gut und Böse schließlich gute Früchte hervorzubringen.
Daher auch die strengen alttestamentarischen Gesetze, die den Menschen zum Gehorsam gegenüber Gott erziehen sollten. Gehorsam gegenüber Gott heißt jedoch nicht unterwürfiges Kuschen, sondern Einsicht in die Verantwortung gegenüber der göttlichen Schöpfung.

Der reine Lernprozess wurde mit dem Erscheinen Jesu Christi abgeschlossen, der das Gesetz - das noch teilweise unerfüllt war - erfüllt hat. Ein erfülltes Gesetz ist abgeschlossen. Es muss nicht weiter erfüllt werden.
Was jetzt noch fehlt, sind die oben genannten Früchte: die Liebe zu Gott, die Liebe zu den Mitmenschen.

Genauso wie auch in alttestamentarischer Zeit längst nicht alle Menschen an der Erfüllung des Gesetzes mitwirkten und das Gesetz schließlich doch erfüllt wurde, so ist es auch jetzt: längst nicht alle Menschen bringen diese Früchte. Aber die Aufgabe wird erfüllt sein, wenn das von Gott gesetzte Maß erreicht ist.
Das ist dann der Zeitpunkt der Wiederkehr Christi.

Fazit: Gott hatte von Anfang an den Plan. Er hat den Menschen auf Kurs gesetzt, musste ihn durch eine Schule schicken, um ihn zu läutern und wird am Ende halten, was er versprochen hat.

Ich bitte um Nachsicht, wenn ich es vielleicht nicht ganz gut erklären konnte.

Das ist deine Theorie, ich stimme ihr nicht zu, es ist ein Gedankenfaden, den du hier weiter spinnst, das kann man so tun, allerdings hast du sicher keinen Wahrheitsanspruch- ich kenne eine andere Wahrheit.

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#279 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Fr 27. Sep 2019, 16:21

Leila hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 16:09
Worum geht es hier? Ich verstehe nichts mehr. Stehe wirklich auf dem Schlauch. Mindestens kann ich mich hier nicht wiederfinden.
PeP hatte weiter oben mal dieses Beispiel gebracht.
PeB hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 10:06
Vielleicht schreibe ich es mal in eine Alltagsgeschichte um, damit klar wird, was ich meine:

1. Mama 2,15-17 hat geschrieben: Und die Mutter nahm ihr Kind und setzte es in die Küche. Und die Mutter gebot dem Kind und sprach: Du darfst trinken von allen Flaschen in der Küche, aber von Spülmittelflasche auf der Spüle sollst du nicht trinken; denn an dem Tage, da du davon trinkst, musst du des Todes sterben.
Ich kann euch die Geschichte auch weiter erzählen, denn ich weiß was geschah:
Das Kind trank DOCH von der Spülmittelflasche, aber natürlich stand die Mutter nicht etwa dabei und sagte: "Siehst du, du dummes Kind, jetzt musst du sterben!", sondern rief den Notarzt, damit das Kind gerettet wurde.

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#280 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Fr 27. Sep 2019, 16:45

PeB hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 11:28
Andreas hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 17:42
"Ewiges Leben over!" ist in sich schon unlogisch, weil ewiges Leben dadurch gekennzeichnet ist, dass es niemals stirbt, sonst wäre es nicht ewiges Leben.
Das ist Wortklauberei.
Es geht um das Potential. Der Mensch hatte das Potential der Untsterblichkeit im Paradies, so wie er sie jetzt wieder hat durch Jesus Christus. Das ist keine Garantie. Adam und Eva hatten sich die Unsterblichkeit verwirkt durch ihr Handeln.
Es ist keine Wortklauberei, logisch sinnlose Wortaneinanderreihungen wie "Ewiges Leben over!" als solche zu demaskieren.

Und es ist auch keine Wortklauberei immer wieder darauf hinzuweisen und darauf zu bestehen, dass im Text niemals Adam, niemals Adam und Eva, und niemals Adam und Eva im Paradies steht. Das ist alles total TEXTFREMD.
Mensch, Mann, Frau ist korrekt - weil es mir die Bibel wert ist.

Dem Potential des Menschen zu ewigem Leben habe ich nirgendwo widersprochen. Doch die Autoren stellen es halt nicht so dar, dass der Mensch seine Hand nach dem Baum des Lebens ausstreckte. Ich kann dir sogar anhand des Textes begründen, warum der Mensch hier seine Hand weder nach dem Baum des Lebens noch nach dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen ausstreckte - und auch warum es an dieser Stelle des Textes auch noch kein Gebot gibt, nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen zu essen

Der einfach nachvollziebare Grund ist: Weil der Mensch in dem Garten IN Eden anders ernährt wird, als der Mensch in dem Garten Eden, und wieder anders als Mann und Frau im Garten Eden. Versuche mal diesen für das Verständnis des Textes unerlässlichen Bedeutungsunterschied mit dem einen Wort Paradies oder mit einem ständigen Adam und Eva im Kopf, statt Mensch auszudrücken. Geht nicht.

1.Mose 2,8 hat geschrieben:Und Gott, der HERR, pflanzte einen Garten in Eden im Osten, und er setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte.
1.Mose 2,15 hat geschrieben:Und Gott, der HERR, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren.
Der Garten IN Eden ist nämlich etwas anderes für den Menschen als der Garten Eden. Der Hauptunterschied liegt dabei auf der Ernährung, und deswegen ist dieses erste Gebot "du darfst DAS nicht essen" auch ein Speise-Gebot. Und zwar dieses Speisegebot, dass ALLE Menschen in ihrem Leben als erstes erfahren - weil wir uns ja darin einig sind, dass dieser Text stellvertretend für ALLE Menschen, ALLE Männer und ALLE Frauen zu ALLEN Zeiten steht. Genau diese Devise hält dieser Text konsequent von Anfang bis Ende durch, und das macht seine logische Konsistenz aus.

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