Wenn man vom Urknall spricht, muss man unterscheiden, ob man damit einfach nur meint, dass das Universum oder der beobachtbare Teil sich vor etwa 13 Mrd. Jahren in einem Zustand hoher Dichte und Temperatur befand (was durch die Beobachtung der Hintergrundstrahlung, der Elementverteilung im Universum und der Verteilung der Radioquellen gut abgesichert ist), ob ab am Anfang ein Zustand unendlich großer Dichte, eine sog. Anfangssingularität stand.Pluto hat geschrieben:Zur Zeit macht eine Veröffentlichung die Runde unter Physikern im Internet.
Gab es doch keinen Urknall?
Was meint ihr? Ist der Urknall die einzig plausible Erklärung für die Entstehung des Universums?
Theorien wie die von Fred Hoyle zeit seines Lebens vertretene Steady-State-Theorie gehen davon aus, dass es keinen Zustand hoher Dichte und Temperatur gab, neuere Theorien und Modelle beschränken sich darauf, eine Anfangssingularität zu negieren, besagen also, dass es durchaus einen Zustand hoher Dichte gab, ggf. mit einer Dichte im Bereich der Planck-Dichte von 10^04 g/cm^3 und einer Temperatur im Bereich der Planck-Temperatur von 10^32 K, die Dichte dabei aber stets endlich blieb.
Von solchen Modellen gibt es eine ganze Reihe, z.B. Big-Bounce-Modelle, lautet denen das Universum sich zunächst seit unbestimmter Zeit zusammenzog, d.h. kontrahierte, und die Kontraktion dann in eine Expansion umschlug, oder das Modell der Quantenerzeugung des Universums, nach dem das Universums durch eine Art Tunneleffekt aus dem Zustand "Nichts" in einen Zustand hoher, aber endlicher Dichte "tunnelte". Dann noch Lindes Szenario der ewigen Inflation oder Hawkings Modell eines Instantons imaginärer Zeit.