Novalis hat geschrieben:Zweifelst Du an deinem atheistischen Glaubenssystem?
Ich bin zwar nicht direkt gefragt worden, aber ja, natürlich zweifle ich an meinem Weltbild. Es gibt Dinge, deren Erklärung mir schwerfällt. Ich würde auch gerne über solche Punkte diskutieren - und mache das auch, und ja: auch und gerade mit Christen. Du bist aber leider zu aggressiv und zu sehr auf Krawall gebürstet, Soldat, als dass ich das hier offen und mit dir diskutieren wollte. Trotzdem ja: ich versuche auch, mein eigenes Weltbild zu falsifizieren. Das unterscheidet mich von Menschen, die jede Kritik eisern bekämpfen - Menschen wie dir.
und was ist eigentlich der Grund dafür, dass manche Atheisten so gehässig und aggressiv über Religion sprechen und mit einem missionarischen Eifer ihre Weltanschauung als die allein Wahre und Gültige durchsetzen wollen?
Vermutlich der gleiche, der Gläubige dazu bringt, nicht nur gehässig zu werden, sondern vernichtend aggressiv zu werden, das Gegenüber zu entmenschlichen "Ottern, Schlangen, Gewürm, Hunde, Säue" und was weiß ich noch als Begriffe...
Nun, das könnte daran liegen, dass manche Atheisten selbst Fundamentalisten sind.
Manche sicherlich. Sind auch nur Menschen. Sie sind nur nicht so bigott, von Liebe zu reden, aber Hass zu säen.
Ich frage mich: wie muss ein Mensch charakterlich veranlagt sein, um eine Religion zu verachten, in deren Mittelpunkt die Liebe steht?
Wenn dem nur so wäre... Im Mittelpunkt dieser Religion stand lange Zeit Folter, Mord und Totschlag.
Jetzt kommen Menschen wie du, die glaubhaft machen wollen, dass dem nicht mehr so ist. Und was verbreitest du? Streit, Beleidigungen, Aggression, Hass - und redest von der Liebe. Nein, Heuchler wie du regen mich auf, weniger die Religion an sich. Deine Liebe ist schal, sie ist aggressiv und despotisch, sie strotzt vor Intoleranz und Hass auf Andersdenkende. Auf diese Liebe verzichte ich gerne. Deine Liebe beleidigt deinen Gott, nebenbei bemerkt.
Verstehen kann ich es, wenn religiöser Fanatismus verachtet wird, diesen verachte ich ebenfalls, aber da ist das Problem die Lieblosigkeit. Unpassend ist es auch, wenn so getan wird, als wäre Fanatismus nur ein Problem religiöser Menschen, denn es ist ein menschliches Problem.
Kompromisse kennst du nicht, gell. Es kann ein Problem von beiden Seiten sein. Aber kritische Gedanken sind verboten, habe ich fast vergessen. Dann kommt der Soldat...
Frieden und Unfrieden, das beginnt immer im eigenen Geist, beim eigenen Denken. Doch Menschen schieben da gerne "den Anderen" die Schuld in die Schuhe, anstatt selbst Verantwortung dafür zu nehmen.
Dann probiere es doch einfach mal mit Frieden statt mit Krieg, Soldat. Ich erkenne bei dir aber eher "si vis pacem, para bellum" - und das ist zutiefst unchristlich. Lieber machst du Jesus zu einem Kämpfer, einem zornigen Menschen, als dass du einsiehst, dass Liebe und Vergebung im Mittelpunkt deines Glaubens stehen sollten. Das packst du erst dann aus, wenn du den Charakter von Andersdenkenden runtermachen willst.
Nein, Soldat, ich nehme dir deine Liebe nicht ab. Ich nehme sie dir nur hinsichtlich deiner allernächsten (Verwandte, Freunde) und vielleicht sogenannten Glaubensbrüdern und -schwestern ab. Dann fehlt dieser Liebe aber das signifikant Christliche.
Doch Du scheinst lieber monologisch um dein eigenes Ego zu kreisen, als einen Dialog auf Augenhöhe führen zu wollen.
Dass der von dir kam... und du wirst vermutlich nicht einmal rot, Soldat?