Hallo Pluto
Das ist nicht verwunderlich. Neurowissenschaftler müssen sich auf das messbare konzentrieren, was anderes können sie ja auch nicht. Und wie die Physiker zu Anfang sind sie optimistisch, durch ihre Methodik alles beschreiben zu können.Pluto hat geschrieben:Mrir fällt kein einziger Neurowissenschaftler ein, der dir da zustimmen würde — so denken in der Regel nur noch Mystiker und einige wenige Philosophen.ThomasM hat geschrieben:Aber ob die Bldung der neuronalen Konfigurationen ausschließlich und alleine die Tatsache "ich fühle das und das" begründen, ist doch die nach wie vor große und offene Frage.
Und wie die Physiker werden sie herausfinden, dass die Beschreibungen nur bis zu einem gewissen Grad reichen und der Rest nur durch Statistik erfassbar ist. Es wird dieselbe Lücke bleiben, wie bei der Bechreibung der Natur.
Eine gute Antwort.Pluto hat geschrieben:Mit Hilfe von transkranieller Magnetstimulation kann man Gedanken beeinflussen.Man kann auch die Frage stellen, ob die neuronalen Konfigurationen die Ursache oder eine Begleiterscheinung von Gefühlen ist.
Denn sie zeigt, dass naive Modelle des Geistes falsch sind.
Meine Meinung:
Das Gehirn ist zu großen Teilen einfach ein biochemischer Computer, das ist schließlich auch der Ursprung der Gehirnentwicklung und für viele Aufgaben des Gehirns braucht man keinen Geist. Aber in komplexen Gehirnen ist eine Komponente vorhanden, die nicht durch reaktive Algorithmen beschreibbar ist, deren Reaktionen keine Ursache zu haben scheinen und die "zufällig" zu keinen oder ganz massiven Auswirkungen führen.
Ich sehe in diesen Komponenten den Ursprung von Ideen, den genialen Funken, den Kontakt zu Gott usw. eben dem, was letztlich einen Menschen so besonders macht.
Ob die Zuordnung von Gefühlen als klassische Funktion des Geistes korrekt ist, bin ich mir nicht sicher. Es gibt gute Gründe, das zu bezweifeln, aber letztlich sind Gefühle zu komplex, um ein einfaches Erklärungsmuster zu akzeptieren.
Ein rein mechanistisches Bild des Gehirns hat bereits heute massiv negative Folgen. Es ist bereits die Diskussion um die Schuldfähigkeit von Menschen entbrannt.
Mit der mechanistischen Begründung wird argumentiert, dass der Mensch, der Verbrechen begeht, dafür ja nichts kann, sein Programm läuft einfach so ab, er hat gar keinen eigenen Einfluss. Da er nicht Schuld ist, darf er auch nicht bestraft werden.
Wenn man so argumentiert, sollte es auch völlig in Ordnung sein, defekte Gehirnprogramme abzuschalten. Das ist ja so, als würde man nur ein Programm auf dem PC abschiessen.
Ein solcher Weg wird die Folge sein, wenn der Glaube an das mechanische Gehirn sich durchsetzt.
Gruß
Thomas