Vielleicht noch ein Gedanke zu der Situation der Menschen im Osten.
Von Berufs wegen habe ich tagtäglich mit Behörden und Verwaltungen zu tun. In der Regel klappt das ganz gut, allerdings sehe ich wie übrigens viele meiner Kollegen, dass sich der Bürokratismus gerade in eine Richtung entwickelt, die nicht gesund sein kann.
Natürlich weiß ich, dass ein Rechtsstaat auf Gesetzen und Verordnungen beruht, die nach der reinen Lehre öffentlich sein müssen und für den Bürger nachvollziehbar. Allerdings stelle ich mir in letzter Zeit immer öfter die Frage, in welchem Land wir eigentlich leben.
Nur ein Beispiel:
Wer in der letzten Zeit beim zuständigen Hauptzollamt einen Antrag auf Steuerbefreiung für eine forstwirtschaftliche Maschine gestellt hat und den ganzen Behördenschmonzes ohne geistigen Schaden durchgestanden hat, der baut den BER innerhalb von drei Tagen fertig und löst den Nordkoreakonflikt noch vor dem Abendessen.
Und jetzt schaue ich mir den Normalbürger vor, speziell den Ostdeutschen, der seit langem versucht, eine Genehmigung für einen Garagenanbau oder ein Dachfenster zu bekommen. Die Bürokratie lebt, in seinem Umfeld sind jedoch Schulen, Friseure, Handwerker samt den Arbeitsplätzen verschwunden. Sein Land blutet ganz langsam aus.
Dann stellt er plötzlich fest, dass irgendein reicher Geldsack in der Nachbarschaft seine alte Bruchbude für teures Geld an den Landkreis vermietet und plötzlich tauchen dort Asylanten auf. Baugenehmigungen werden über Nacht erteilt, es gibt plötzlich Internet, Fußgängerüberwege. Straßenlampen und man überlegt sich, ob man Kindergärten und Grundschulen wieder eröffnet.
Der Mann kommt sich doch -mit Verlaub gesagt verarscht - vor. Wem der bei der nächsten Wahl seine Stimme gibt, ist leicht zu erraten.
Nur zur Klarstellung: Wer mich hier kennt, weiß, was ich damit aussagen will. Man kommt sich als Normalbürger zunehmend ohnmächtig vor. Das ist neu, das hat es in unserer jüngeren Geschichte vorher nicht gegeben. Und das ist m.E. mit der Grund für den Aufstieg der AfD.