sven23 hat geschrieben: ↑Sa 21. Sep 2019, 07:48
Forschung benötigt keine Glaubensbekenntnisse, ist also nicht apriorisch, schon wieder vergessen?
"Nicht apriorisch" ist in Disziplinen, in denen über Quellenbeschreibung hinaus interpretiert wird, sachlich falsch. - Wissenschaftliches Urteil von Geschehenem ist hermeneutisch geprägt.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 21. Sep 2019, 07:48
Nein, die Hürde ist erst genommen, wenn der closs kapiert, dass die HKM kein Selbstzweck ist, sondern das Werkzeug, um den historischen Jesus anhand der Quellen zu ermitteln
Wieso "nein"? - Die HKM darf/soll das doch tun - aber sie kann es nicht apriorifrei tun. - Und da ist der Punkt, an dem die Kommisssion der HKM sozusagen einen Prügel in die Speichen geschmissen hat, in dem sie sagt: "Wir wollen nur den apriorifreien Teil der HKM".
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 21. Sep 2019, 07:48
Die RKK betreibt glaubensideolische Exegese, keine wissenschaftliche, auch wenn Dr. closs das nicht kapiert.
Das wird er auch nicht kapieren, weil es sachlich falsch ist. - Christliche Exegesen betreiben offen hermeneutische Forschung, während die von Dir vertretene HKM verstohlen hermeneutische Forschung betreibt.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 21. Sep 2019, 07:48
Die Forschung betreibt historisch-kritische Exegese, was ohne hermeneutische Grundlagen nicht geht. Befasse dich endlich mal mit den Voraussetzungen und Zielen einer Hermeneutik.
Keine Angst - davon rede ich doch. - Also halten wir fest: Laut Sven ist auch die HKM (zumindestens auf interpretativer Ebene) nicht apriorifrei. - Falls Du das meinst: So ist es. - Und nebenbei: Die HKM ist natürlich trotzdem eine Wissenschaft.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 21. Sep 2019, 07:48
Deshalb differnzieren wir ja auch zwischen ergebnisoffener Forschung und präjudizierender und zirkelreferenter Glaubensideologie wie Kanonik.
Sachlich falsch - da hast Du Dich in was reingeritten . - Du verwechselst mit Hermeneutik 1 vs Hermeneuti 2" mit "Wissenschaft vs. Ideologie".
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 21. Sep 2019, 07:48
Das tut die glaubensideologische Fraktion der Theologie immer dann, wenn sie ihr Glaubenskonstrukt in Gefahr sieht.
Umgekehrt: Das Glaubensbild entstand durch Beurteilung biblischer Aussagen, egal welcher Quellenschicht sie angehören. - Das darf die HKM natürlich NICHT machen - das passt nicht zu ihrer hermeneutischen Struktur.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 21. Sep 2019, 07:48
closs hat geschrieben: ↑
Fr 20. Sep 2019, 17:18
3) Das Problem ist vielmehr, dass es ein unterschiedliches Verständnis von alten wie neuen Quellen geben kann, weil HKM-Interpretation und theologische Interpretation hermeneutisch unterschiedlich aufgestellt sind.
Was ich immer sage: Wissenschaft vs. Glaubensideologie.
Nein - das ist etwas ganz anderes.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 21. Sep 2019, 08:06
Nein, wir halten fest, dass Glaubensideologen der Forschung immer dann "Verletzung der Apriorifreiheit" vorwerfen, wenn die Ergebnisse ihrer Glaubensideologie widersprechen, was nätürlich nur dümmliches pro Domo-Geschwätz ist.
Ich kann nur für die Theologie sprechen, die im Kommisssions-Text deutlich macht, wo die Grenzen zwischen apriorifrei und apriorisch sind.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 21. Sep 2019, 08:06
Die aber einer ergebnisoffenen Untersuchung wie bei jedem anderen antiken Text nicht im Wege stehen.
Demnach gäbe es ergebnisoffene Untersuchung gar nicht - das wäre naiv gedacht. - Würdest Du ernsthaft der Wissenschaft unterstellen, dass sie nicht ergebnisoffen ist, wenn sie ihre hermeneutische Grundlagen verfolgt?
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 21. Sep 2019, 08:06
So gilt die Naherwartung als höchst authentisch, da sie alle redaktionellen Überarbeitungen überlebt hat
Ja - das "nahe Gottesreich" ist ein Kernstück des NT - das ist auch der Theologie nicht entgangen.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 21. Sep 2019, 08:06
obwohl sie sich schon bei Abfassung der Evangelien als Irrtum erwiesen hat.
Das ist eine apriorisch geprägte Interpretation, was Du aber offenbar nicht erkennst, weil Du meinst, dass nur DEINE Hermeneutik/Interpretation von "nahem Gottesreich" richtig ist.
Richtig wäre: "WENN meine Hermeneutik richtig ist, DANN war die Naherwartung bereits im 1.Jh. n.Chr. ein Irrtum" . DAS ist eine wissenschaftliche Aussage.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 21. Sep 2019, 08:06
In glaubensideogische Gefilde will und kann sie nicht hinkommen
Auch hier spreche ich von den theologischen Wissenschaften und nicht von Ideologien. - NAtürlich erwartet keiner, dass die HKM auf Ebene Apg. 8,30 interpretiert.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 21. Sep 2019, 08:06
Die wissenschftliche Forschung steht in keinem Wettbewerb mit Glaubensideologen.
Das sehen Berger und Ratzinger sicherlich genauso.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 21. Sep 2019, 08:06
Es gibt keine kirchlichen Dogmen unter Glaubensvorbehalt, da verbreitet der closs mal wieder Fake News.
Sachlich falsch. - "Glaubensvorbehalt" heißt hier, dass kirchliche Dogmen nur dann wahr sind, wenn die Grundlage der Theologie ("Es gibt Gott"/"Jesus ist göttlich") wahr sind - deshalb spricht man doch von "Glaubensentscheid".
Andersrum: Von jemandem, der weltanschaulich nicht christlich, sondern naturalistisch & Co gepolt ist, erwartet niemand, dass er der Existenz einer historischen Auferstehung zustimmt. - Da würde sogar umgekehrt gelten: "Wenn Du naturalistisch funzt, kann die Auferstehung nicht wahr sein". - Dementsprechend vertreten Naturalisten ihre Auffassungen ("Nichts kann gegen Naturgesetze geschehen") nicht unter Glaubensvorbehalt (obwohl es natürlich ein hermeneutischer Vorbehalt ist).