Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Rund um Bibel und Glaube
closs
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#1521 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von closs » So 29. Sep 2019, 20:26

sven23 hat geschrieben:
So 29. Sep 2019, 16:08
Gerade weil wir es beurteilen können, können wir das sagen.

Du kannst es nach Deinen speziellen Vorannahmen beurteilen (die ja nicht die schlechtesten sind). - Du bist wirklich lustig: Einerseits unterstellst Du anderen, ideologisch zu sein - andererseits lässt Du keinen Zweifel dran, dass Deine Hermeneutik der Platzhirsch ist. :|
sven23 hat geschrieben:
So 29. Sep 2019, 16:08
Roland meint, dass Ratzinger die Kommission zu Recht kritisiert
Er sieht die Kommission sozusagen als katholisches Weichei zu Lasten der reinen Lehre, um den HKM-lern zu gefallen - ich sehe das anders.
sven23 hat geschrieben:
So 29. Sep 2019, 16:08
Nein, 1:0, denn closs hat noch keinen Treffer erzielt.
Genau - oder so.

 

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Münek
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#1522 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von Münek » Di 1. Okt 2019, 16:53

sven23 hat geschrieben:
So 29. Sep 2019, 11:09
Roland hat geschrieben:
So 29. Sep 2019, 09:52
Ich glaube ohnehin, dass er es damals schon so gesehen hat, sich aber nicht durchsetzen konnte.

 Und ich glaube, dass er der Antichrist ist. :roll2:
Ich stimme hier Roland zu. Wir dürfen nicht vergessen, dass bei Zweifelsfragen innerhalb der "Päpstlichen Bibelkommission" gleichberechtigt abgestimmt wurde. Ratzinger war als Vorsitzender nur primus inter pares. Er konnte sich offensichtlich nicht durchsetzen.

In seinem Jesusbuch setzt er sich dann in Widerspruch zu den Vorgaben der Bibelkommission und begründet seinen Antichrist-Vorwurf damit, dass in der historisch-kritischen Exegese "Gott nichts sagt und nichts zu sagen hat". Das trifft natürlich zu. Es war aber die Bibelkommission, die der HKE vorgab , sich apriorischer Glaubensannahmen zu enthalten.

Unser Closs schnallt das nicht - besser: er will es nicht wahrhaben.

 

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#1523 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von closs » Di 1. Okt 2019, 18:12

Münek hat geschrieben:
Di 1. Okt 2019, 16:53
Unser Closs schnallt das nicht - besser: er will es nicht wahrhaben.


Nee - er versteht, was wirklich die Zusammenhänge sind und muss deshalb keine verschwörungs-theoretischen Thesen zu Kommisssion und Ratzinger entwickeln, um seine  Interpretation aufrechterhalten zu können.

Dir ist die Feinheit und Differenzierung der Kommisssions-Texte nicht zugänglich - wäre sie es, würdest Du erkennen, dass Ratzingers "Antichrist"-Vorwurf an Teile der HKM auf ruppige Art die diplomatisch formulierten Mahnungen der Kommission fortführt. - "Antichrist" ist in der Linie "tendenziöse HKM" alias kontaminierte Exegese zu sehen, die im Kommissions-Text thematisiert wird.

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sven23
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#1524 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von sven23 » Mi 2. Okt 2019, 15:43

closs hat geschrieben:
So 29. Sep 2019, 20:26
sven23 hat geschrieben:
So 29. Sep 2019, 16:08
Gerade weil wir es beurteilen können, können wir das sagen.

Du kannst es nach Deinen speziellen Vorannahmen beurteilen (die ja nicht die schlechtesten sind). - Du bist wirklich lustig: Einerseits unterstellst Du anderen, ideologisch zu sein - andererseits lässt Du keinen Zweifel dran, dass Deine Hermeneutik der Platzhirsch ist. :|
Platzhirsch ist die HKM nur dann, wenn man wissenschaftliche Ansprüche hat.
Als Glaubensideologe benötigt man keine wissenschftlichen Erkenntnisse, die sind dem Glauben sogar im Weg. Siehe Lindemann.





 
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sven23
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#1525 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von sven23 » Mi 2. Okt 2019, 15:45

closs hat geschrieben:
Di 1. Okt 2019, 18:12
Münek hat geschrieben:
Di 1. Okt 2019, 16:53
Unser Closs schnallt das nicht - besser: er will es nicht wahrhaben.


Nee - er versteht, was wirklich die Zusammenhänge sind und muss deshalb keine verschwörungs-theoretischen Thesen zu Kommisssion und Ratzinger entwickeln, um seine  Interpretation aufrechterhalten zu können.

Dir ist die Feinheit und Differenzierung der Kommisssions-Texte nicht zugänglich - wäre sie es, würdest Du erkennen, dass Ratzingers "Antichrist"-Vorwurf an Teile der HKM auf ruppige Art die diplomatisch formulierten Mahnungen der Kommission fortführt. - "Antichrist" ist in der Linie "tendenziöse HKM" alias kontaminierte Exegese zu sehen, die im Kommissions-Text thematisiert wird.
Wenn es so ist, wie Münek erklärt, dann wäre nachvollziehbar, dass Ratzi nicht gut auf die Kommission zu sprechen ist.
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#1526 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von closs » Mi 2. Okt 2019, 18:53

sven23 hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 15:45
Wenn es so ist, wie Münek erklärt, dann wäre nachvollziehbar, dass Ratzi nicht gut auf die Kommission zu sprechen ist.
Richtig - dann wäre beides nachvollziehbar.

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#1527 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von Münek » Mi 2. Okt 2019, 22:09

closs hat geschrieben:
Di 1. Okt 2019, 18:12
Münek hat geschrieben:
Di 1. Okt 2019, 16:53
Unser Closs schnallt das nicht - besser: er will es nicht wahrhaben.
Nee - er versteht, was wirklich die Zusammenhänge sind und muss deshalb keine verschwörungs-theoretischen Thesen zu Kommisssion und Ratzinger entwickeln, um seine  Interpretation aufrechterhalten zu können.
Nö - Ratzinger will, dass GOTT in der historisch-kritischen Exegese "zu Wort kommt", dass er "etwas sagt und zu sagen hat". Gerade diese Apriori will die Bibelkommission NICHT.

closs hat geschrieben:Dir ist die Feinheit und Differenzierung der Kommisssions-Texte nicht zugänglich - wäre sie es, würdest Du erkennen, dass Ratzingers "Antichrist"-Vorwurf an Teile der HKM auf ruppige Art die diplomatisch formulierten Mahnungen der Kommission fortführt.
Nein - im Gegenteil. Ratzinger setzt sich in Widerspruch zu den Vorgaben der Bibelkommission, weil er von der HKE fordert, dass sie die Existenz Gottes mit in ihre Exegese einbezieht, und dagegen erbost wettert, weil die HKE das aus guten Gründen nicht macht..

closs hat geschrieben:"Antichrist" ist in der Linie "tendenziöse HKM" alias kontaminierte Exegese zu sehen, die im Kommissions-Text thematisiert wird.
Völliger Schwachsinn. Nicht ohne Grund nenne ich Dich gelegentlich "Meister der Eisegese". Diesen Titel hast Du Dir redlich verdient. :lol:

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#1528 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von closs » Mi 2. Okt 2019, 22:48

Münek hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 22:09
Nö - Ratzinger will, dass GOTT in der historisch-kritischen Exegese "zu Wort kommt", dass er "etwas sagt und zu sagen hat". Gerade diese Apriori will die Bibelkommission NICHT.
Das ist richtig, aber nicht so, wie Du es meinst. --- Ratzingers Aussage ist eine REAKTION auf die Kontaminierung der HKM durch tendenziöse Interpretationen, die das Neutralitätsgebot der HKM verletzen - dieses Neutralitätsgebot sieht (nach meinem Verständnis) die Kommission im Wort "apriorifrei" verankert. - Ratzinger meint also: "WENN schon tendenziös innerhalb der HKM interpretiert wird, dann bitte in einer theologischen Hermeneutik".

Trotzdem hat er damit aus meiner Sicht NICHT recht, weil ich der Auffassung bin, dass die HKM-Exegese streng neutral sein sollte und sichtbar von hermeneutischen Aussagen (Sensus spiritualis - "Verstehst Du eigentlich, was Du liest?") abgetrennt sein sollte.

Münek hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 22:09
closs hat geschrieben:
"Antichrist" ist in der Linie "tendenziöse HKM" alias kontaminierte Exegese zu sehen, die im Kommissions-Text thematisiert wird.

Völliger Schwachsinn. Nicht ohne Grund nenne ich Dich gelegentlich "Meister der Eisegese". Diesen Titel hast Du Dir redlich verdient.
Nee - jetzt flippst Du wieder aus. - Nicht alles, was Du nicht verstehst, ist Eisegese. :)

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#1529 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von Münek » Do 3. Okt 2019, 00:57

closs hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 22:48
Münek hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 22:09
Nö - Ratzinger will, dass GOTT in der historisch-kritischen Exegese "zu Wort kommt", dass er "etwas sagt und zu sagen hat". Gerade diese Apriori will die Bibelkommission NICHT.
Das ist richtig, aber nicht so, wie Du es meinst.
Doch - die Bibelkommission will keine apriorischen Glaubensannahmen, wie beispielsweise den Glauben an die Existenz Gottes - Ratzinger hingegen fordert diesen Gottesglauben von der HKE.

Eine Exegese, in der "Gott nichts sagt und nichts zu sagen hat", scheint für den alten, dogmatisch verkrusteten Theologen ein Zeichen für die Herrschaft des Antichrist zu sein. :devil: Nur so ist sein Ausraster in seinem Jesusbuch zu erklären.

closs hat geschrieben:Ratzingers Aussage ist eine REAKTION auf die Kontaminierung der HKM durch tendenziöse Interpretationen,
Nein - Ratzinger wirft der HKE keine "tendenziöse Interpretationen" vor. Diesen frommen Esel empört nur, dass es die HKE wagt, bei ihrer wissenschaftlichen Arbeit "Gott, den Allmächtigen" außen vor zu lassen. Das wurmt ihn so.

closs hat geschrieben:Trotzdem hat er damit aus meiner Sicht NICHT recht
Na bitte - geht doch. :clap:

closs hat geschrieben:weil ich der Auffassung bin, dass die HKM-Exegese streng neutral sein sollte
Ich denke, als wissenschaftliche Diziplin ist sie das. Zur Existenz transzendenter Wesen äußert sie sich weder positiv noch negativ. Sie hält sich aus solchen spekulativen Fragen völlig raus.

closs hat geschrieben:und sichtbar von hermeneutischen Aussagen (Sensus spiritualis - "Verstehst Du eigentlich, was Du liest?") abgetrennt sein sollte.
Nö - wenn es um das "Verstehen/Verständnis der Schrift" geht, ist die HKE die erste Adresse. Mit spirituellen Auslegungen biblischer Texte hat sie allerdings nichts am Hut. Sie beteiligt sich nicht an spekulativen Erörterungen transzendenter Art.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 22:09
Völliger Schwachsinn. Nicht ohne Grund nenne ich Dich gelegentlich "Meister der Eisegese". Diesen Titel hast Du Dir redlich verdient.
Nee - jetzt flippst Du wieder aus.
Ach was. Aus dem Alter bin ich raus.

closs hat geschrieben:Nicht alles, was Du nicht verstehst, ist Eisegese. :)
Ich spreche hier ausschließlich von Textauslegung.

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#1530 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von closs » Do 3. Okt 2019, 07:27

Münek hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 00:57
Doch - die Bibelkommission will keine apriorischen Glaubensannahmen
Closs hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 00:57
Das ist richtig, aber nicht so, wie Du es meinst.


Münek hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 00:57
closs hat geschrieben:
und sichtbar von hermeneutischen Aussagen (Sensus spiritualis - "Verstehst Du eigentlich, was Du liest?") abgetrennt sein sollte.

Nö - wenn es um das "Verstehen/Verständnis der Schrift" geht, ist die HKE die erste Adresse.
Nein - wer die Bibel nicht spirituell versteht, ist keine erste Adresse. ---- Die HKM versteht auf ihrem Level und in ihrer Hermeneutik gut - es gilt nach wie vor das Bild mit "HKM = Verständnis-Bodenplatte, nicht aber das Haus darauf".

Es wäre viel gewonnen, wenn auch in der öffentlichen Darstellung (unter Profis/in den Unis ist es untereinander schon so) erkannt und gesagt werden würde, dass unterschiedliche Hermeneutiken unterschiedliche Aufgabenbereiche haben. - Der Eindruck "HKM ist Gegenspieler des spirituellen Verständnisses der Bibel" ist unnötig und falsch.

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