Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Themen des alten Testaments
JackSparrow
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#931 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von JackSparrow » Di 29. Okt 2019, 09:00

Die Schöpfungsgeschichte erwähnt explizit, dass es sich bei der Schlange um eins der Tiere handelte, welche zuvor von Jahwe Elohim erschaffen worden waren.

Helmuth
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#932 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Helmuth » Di 29. Okt 2019, 09:07

JackSparrow hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 09:00
Die Schöpfungsgeschichte erwähnt explizit, dass es sich bei der Schlange um eins der Tiere handelte, welche zuvor von Jahwe Elohim erschaffen worden waren.
Das ist richtig. Aber Gott erschuf keine sprechenden Schlangen. Hier bemächtigt sich, wie ich das sehe, der Teufel mit seiner Macht dieses Geschöpfes. Er betrat, wie ich das interpretiere, ungebeten den Garten. Er wäre auch gleich in den Menschen eingedrungen, nur waren diese zu der Zeit noch sündlos. Diese Möglichkeit der Bemächtigung musste er sich sich erst erschleichen.

Nachdem er er Eva verführt hatte und danach beide in Sünde verfielen, hatte er und seine Dämonen nach mehreren Generation eine größere Auswahl sich Opfer auszusuchen. Ich denke es war das auch das Ziel, sich der Menschen zu bedienen, als er nach dem Rauswurf aus dem Himmel "heimatlos" wurde. Wohin es führte liest man dann in Kapitel 6.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Ruth
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#933 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Ruth » Di 29. Okt 2019, 09:56

Helmuth hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 09:07
Gott erschuf keine sprechenden Schlangen
Woher weißt du das?

Ich halte es sogar für möglich, dass es anfangs Zeiten gab, wo Menschen und Tiere miteinander kommunizieren konnten. Nicht mit solchen Worten, wie wir uns heute untereinander verständigen. Aber jedes auf seine Art, und dazwischen der Mensch, der alle verstand. Zumindest steht deine Behauptung nirgends genau so in der Bibel. Und Eva war scheinbar nicht überrascht, dass die Schlange sich so artikulierte, dass sie mit ihr kommunizieren konnte.

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Andreas
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#934 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Di 29. Okt 2019, 10:40

Es ist immer leicht zu sagen: So kann es nicht sein - ohne irgendeine plausible Alternative anzubieten. Gut, das Protoevangelium wäre damit raus. Was will dieser Vers stattdessen zum Ausdruck bringen? Deine Interpretation?

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Andreas
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#935 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Di 29. Okt 2019, 11:21

Ruth hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 09:56
Helmuth hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 09:07
Gott erschuf keine sprechenden Schlangen
Woher weißt du das?
Ich halte es sogar für möglich, dass es anfangs Zeiten gab, wo Menschen und Tiere miteinander kommunizieren konnten. Nicht mit solchen Worten, wie wir uns heute untereinander verständigen. Aber jedes auf seine Art, und dazwischen der Mensch, der alle verstand. Zumindest steht deine Behauptung nirgends genau so in der Bibel.
Deine Behauptung steht aber doch auch nirgends so in der Bibel.

"Eva" und die Schlange begegnen sich nie in dieser Erzählung. Die Frau sieht sich mit der Schlange, die sie "irgendwie" anspricht konfrontiert. Die Frau hat da noch keinen Namen vom Menschen bekommen, da sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht die werdende Mutter alles Lebendigen ist.

Außer der Frau, wird vom Autor noch der Leser mit dieser sprechenden Schlange konfrontiert. Die Frau kann gar nicht verstehen, was die Schlange da sagt, denn sie kennt Gott nur als JHWH Elohim. Die Schlange spricht aber davon, was Elohim gesagt hat - Elohim aus der Schöpfungserzählung kennen aber nur der Autor, der Leser und die Schlange. Daraus folgt, dass der Leser auf einer anderen Ebene mit der sprechenden Schlange konfrontiert wird, als die Frau.

Das steht genau so in der Bibel, denn den Leser darf man nicht aus der Gleichung eines Textes herausnehmen. Dieser Text wurde vom Autor nicht für JHWH Elohim, Elohim, den Mann, die Frau und die Schlange geschrieben, sondern NUR für den Leser.

Der Leser ist doch nicht wie ein kleines Kind im Kasperletheater, in welchem die Kinder ganz anders in das Stück involviert sind, und meinen, dass sie die Geschichte beeinflussen können, indem sie der Frau zurufen: "Pass auf Frau, hinter dir ist eine Schlange!" "Hör nicht auf die Schlange!" "Vorsicht!" "Neiiiiin!" "Iss nicht von der Frucht!"

Ruth
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#936 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Ruth » Di 29. Okt 2019, 11:28

Andreas hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 11:21
Ruth hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 09:56
Helmuth hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 09:07
Gott erschuf keine sprechenden Schlangen
Woher weißt du das?
Ich halte es sogar für möglich, dass es anfangs Zeiten gab, wo Menschen und Tiere miteinander kommunizieren konnten. Nicht mit solchen Worten, wie wir uns heute untereinander verständigen. Aber jedes auf seine Art, und dazwischen der Mensch, der alle verstand. Zumindest steht deine Behauptung nirgends genau so in der Bibel.
Deine Behauptung steht aber doch auch nirgends so in der Bibel.

War ja auch keine Behauptung, sondern, so wie ich es titulierte:

Ruth hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 09:56
Ich halte es sogar für möglich ...

Es steht noch nicht mal im Zusammenhang mit dem Text in der Bibel, sondern einfach "ich halte es für möglich".

Es war lediglich eine Reaktion zu dieser Behauptung:
Helmuth hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 09:07
Gott erschuf keine sprechenden Schlangen

Möglich ... oder eben nicht ... keiner weiß es genau.

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Andreas
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#937 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Di 29. Okt 2019, 11:32

Sorry, hab in dem einen Beitrag vergessen zu zitieren, worauf sich meine Antwort bezog. Diese richtete sich an AlTheKingBundy.

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 04:34
Und es wird noch verrückter. Wenn dieser Übeltäter die Schöpfung zum Fall brachte, hätte man sich ihm inhaltlich doch viel intensiver widmen müssen. Aber nö, das wars dann. Ein paar lumpige Verse. Und die Satansunlogik gipfelt dann in:

1. Mose 3,15 Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; ...

Na hoppla, können sich Engel fortpflanzen?
Es ist immer leicht zu sagen: So kann es nicht sein - ohne irgendeine plausible Alternative anzubieten. Gut, das Protoevangelium wäre damit raus. Was will dieser Vers stattdessen zum Ausdruck bringen? Deine Interpretation?

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Andreas
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#938 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Di 29. Okt 2019, 11:55

Ruth hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 11:28
War ja auch keine Behauptung, sondern, so wie ich es titulierte:

Ruth hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 09:56
Ich halte es sogar für möglich ...
Was du für möglich hältst, behauptest du doch - es entspringt doch deinem Haupt. ;)

Ruth hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 11:28
Es steht noch nicht mal im Zusammenhang mit dem Text in der Bibel, sondern einfach "ich halte es für möglich".
Die sprechende Schlange hat selbstverständlich einen Zusammenhang mit dem Text, der in der Bibel steht - das, was du für möglich hältst natürlich auch. Du interpretierst das möglicherweise so, was auch völlig in Ordnung wäre.

Solche Spekulationen tragen aber nichts zum Verständnis des Textes bei, wenn es darum geht zu verstehen, was der Autor vermitteln wollte.

Ruth hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 11:28
Es war lediglich eine Reaktion zu dieser Behauptung:
Helmuth hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 09:07
Gott erschuf keine sprechenden Schlangen

Möglich ... oder eben nicht ... keiner weiß es genau.
Eben. Auch der Autor, die Autoren, Redaktoren wissen das nicht. Sie wollen ja auch nicht vermitteln, was Gott in Wirklichkeit erschaffen hat, sondern was ihr Glaube ist. Wenn man verstehen will, was ihr Glaube ist, muss man sich aber an die von den Autoren verwendeten Worte und Bedeutungen halten, und darf nicht dauernd aus der Frau "die Eva", aus Mensch und Mann "den Adam" und aus JHWH Elohim und Elohim einfach Gott machen. Wenn man als Autor dieses Textes Gott höchst persönlich annimmt, der dem Leser darin etwas offenbaren will doch erst Recht nicht!

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Münek
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#939 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Münek » Di 29. Okt 2019, 12:39

Helmuth hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 09:07
JackSparrow hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 09:00
Die Schöpfungsgeschichte erwähnt explizit, dass es sich bei der Schlange um eins der Tiere handelte, welche zuvor von Jahwe Elohim erschaffen worden waren.
Das ist richtig. Aber Gott erschuf keine sprechenden Schlangen. Hier bemächtigt sich, wie ich das sehe, der Teufel mit seiner Macht dieses Geschöpfes.
Obwohl von einer Aktion Satans im Garten Eden in der Genesis nirgendwo die Rede ist, wird dies im "Katechismus der Katholischen Kirche" nassforsch als Tatsache hingestellt.

Wenn sich der Teufel der Schlange als Opfer bemächtigte, wieso verfluchte und bestrafte Gott dann nicht Satan, son-
dern die unschuldige missbrauchte Schlange? Hast Du darauf eine vernünftige Antwort?


Helmuth hat geschrieben:Er betrat, wie ich das interpretiere, ungebeten den Garten.
Von Satan ist - wie bereits gesagt - im 2. Schöpfungsbericht überhaupt nicht Rede. Warum sollte es im Übrigen der allwissende
und allmächtige Gott zugelassen haben, dass eine widergöttliche Macht in den Garten Eden eindringt und seine Geschöpfe zum Ungehorsam verführt?

Hast Du darauf eine Antwort?


Wie erklärst Du Dir, dass Gott im Buch Hiob mit seinem Sohn Satan einen lockeren Dialog führt, obwohl dieser ein abgefallener Engel und damit Feind Gottes ist? Das passt doch überhaupt nicht zusammen. Im "Alten Testament" ist von dem Satan lediglich dreimal die Rede; in keiner dieser drei Stellen wird der Satan als Feind Gottes dargestellt.

Nimm das einfach mal zur Kenntnis.

PeB
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#940 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Di 29. Okt 2019, 14:23

Helmuth hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 14:09
PeB hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 12:48
Bei uns hat der Begriff "Gehorsam" die Konnotation der Ausführung eines unbedingten Befehls.
Dann hast du meine Aussage dazu vielleicht überlesen. Die Konotation liegt oft nicht im Begriff sondern in der Geisteshaltung des Menschen dazu.

Ja genau.
Und zwar in der Geisteshaltung dessen, der es liest - genauso wie in der Geisteshaltung dessen, der es verfasst. In welcher Konnotation wurde es also verfasst?

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