erbreich hat geschrieben: ↑Mi 18. Dez 2019, 14:07
Punch hat geschrieben: ↑Mi 18. Dez 2019, 13:40
Setzt sich das Buch auch damit auseinander, das Jesus nach eindeutigen biblischen Vorgaben, eindeutig nicht der Messias ist?
Also an Hand von biblischen Aussagen nicht der Messias sein kann.
Ben-Chorin's Sohn Tovia ist Rabbi in St. Gallen, anlässlich eines interreligiösen
Symposiums zum Thema Hiob im Haus der Religionen in Bern vertrat
Tovia Ben-Chorin die jüdische Gemeinde. Bei dieser Gelegenheit stellte er das Buch seines Vaters vor, meine Frau hat es gleich gekauft - und das hat sich gelohnt! Es bringt ein tiefes und umfassendes Verständnis für den jüdischen Background des Rabbi Jesus. Für den Juden Ben-Chorin ist Jesus ein Rabbi und sein (Glaubens-) Bruder. Für Ben-Chorin war Jesus ein "wahrer Mensch", die christliche Erhöhung zum gleichzeitig "wahren Gott" nennt er "unverständlich". Mit dem Tod am Kreuz endet das Leben des Rabbi Jesus (das Ben-Chorin sehr bewegend schildert).
Ich habe mir das Buch, für ein wirklich "kleines Geld", bei Booklooker bestellt. Denn Martin Buber, zum Beispiel, gehört zu meinen "Stammautoren", nicht nur wenn es um spezielle Fragen des Judentums geht, Seine - Geschichte der Chassidim, dieses Buch gehört zu den "Unsterblichen" in meiner Bibliothek, jedenfalls in der Abteilung Religionen. Es hat einen Ehrenplatz gleich neben Meister Eckhart und dem Tao Te King.
Als ich mich zum ersten Mal während eines interreligiösen Treffens mit einem Rabbi über die Frage des Messias im Bezug auf Jesus unterhielt, da war es für mich, am Anfang, einfach ein ebenso ungewöhnlich wie einschneidendes Erlebnis, als uns dieser durch und durch von Demut geprägte Mensch an Hand des Alten Testamentes aufzeigte, das Jesus nicht der Messias ist.
Zuerst sah man ungläubige, teils auch empörte Gesichter bei vielen der Anwesenden, nach und nach schmolz der Eis des Misstrauens, zumal der Rabbi auch sehr kritische und skeptische Fragen zuließ, und am ende waren wir dann wohl ausnahmslos alle sehr nachdenklich, und diese Nachdenklichkeit haben wohl alle auch mit nach Hause genommen.
Es ist schon ein prägendes und ungewöhnliches Ereignis, wenn für die Ewigkeit gemachte Dogmen sterben.
Danke noch einmal für deinen Buch-Tipp, falls du davon noch mehr hast, immer her damit!