M.N. hat geschrieben: ↑Mi 25. Nov 2020, 09:34Christen aller Denomination erzählen immer wieder (trotz sonstiger oft unterschiedlicher Anschauungen und der gegenseitigen Bezeichnungen als Irrlehrer) dass das Vertrauen auf Gott so wichtig wäre. Oft ist im Gleichen Zug auch die Versorgung Gottes genannt.
Eine schöne Bibelstelle hierfür ist:
Matthäus 6, 25-34
Darum sage ich euch: Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr denn Speise? und der Leib mehr denn die Kleidung? Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr denn sie? Wer ist aber unter euch, der seiner Länge eine Elle zusetzen möge, ob er gleich darum sorget? Und warum sorget ihr für die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist wie derselben eins. So denn Gott das Gras auf dem Felde also kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr euch tun, o ihr Kleingläubigen? Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen, was werden wir trinken, womit werden wir uns kleiden? Nach solchem allem trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr des alles bedürfet. Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen. Darum sorgt nicht für den andern Morgen; denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, daß ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe.
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Nun, offensichtlich ist dies eine Lüge. Christliche Fake News sozusagen. Denn sowohl Menschen wie auch Tiere verhungern auf diesem Erdball. Auch die genannten Vögel in dem Zitat sind nicht verschont. Von dem Rest der Versorgung will ich gar nicht sprechen.
Wenn der unbekannte Schreiber hier authentische Jesusworte bringt, dann muss man sie wohl am ehesten im Zusammenhang mit der Naherwartung sehen.
Jesus glaubte ja als ein Anhänger des apokalyptischen Judentums an die unmittelbar bevorstehende Zeitenwende, also an die Gottesherrschaft/Königsherrschaft auf Erden.
Vor diesem Hintergrund wird auch verständlich, warum persönliche Daseinsvorsorge seiner Meinung nach obsolet wird.
Wer aber sein Leben darauf ausgerichtet hat, der hatte die A-Karte, denn wie wir ja wissen, war die Naherwartung der größte Irrtum des Wanderpredigers.
Im übrigen machte diese Bibelstelle die Jesusfigur so interessant für die Hippiebewegung. In den Tag rein leben ohne sich um die Zukunft Sorgen zu machen schien damals ein attraktives Konzept gewesen zu sein.