Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Säkularismus
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JackSparrow
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#71 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von JackSparrow » Mo 8. Feb 2021, 18:22

Tree of life hat geschrieben:
Mo 8. Feb 2021, 13:41
Erreichen wollte eigentlich keiner was durch seine positive oder negative Kritik über den Film.
Ja, "eigentlich".


Helmuth hat geschrieben:Weiße lehnen Schwarze ab, die Armen die Reichen, die Klugen die Einfältigen und das alles auch umgekehrt. Ich denke nicht, dass du das "von Natur aus" machst, sondern so wie du es gelehrt bekommst.
Das machen Kleinkinder ab einem Alter von drei Monaten (http://pzacad.pitzer.edu/~dmoore/2006_B ... ychSci.pdf, https://www.diva-portal.org/smash/get/d ... TEXT01.pdf).

Je nachdem, in welchem Umfeld man aufwächst, kann man sich im Laufe der Entwicklung an Fremde gewöhnen und der angeborene Fremdenhass kann sich abschwächen. Das dürfte dann aber eher vom Einkommen der Eltern abhängen als von der Erziehung.

SilverBullet
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#72 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von SilverBullet » Mo 8. Feb 2021, 18:42

Tree of life hat geschrieben: Wenn ich mit meiner Partyrunde ins Kino geh, geben wir oft nachher unsre Ansichten zum Film bekannt.
Der eine findet den Film nicht so toll und begründet vielleicht warum.
Der andre fand ihn toll und nennt vielleicht auch den Grund.
Ein andrer enthält sich jeglicher Kritik.
Man quatscht einfach nur darüber und dann gehts zum tanzen oder heim...
Erreichen wollte eigentlich keiner was durch seine positive oder negative Kritik über den Film.

Aber könnt ja sein, dass der Filmproduzent heimlich mitgehört hat und Wert auf die Beurteilung legt-ist aber sein Ding :)
Na, im Grunde ist dein letzter Satz entscheidend:
Es handelte sich gar nicht um Kritik, sondern um den Austausch von Kritikvorschlägen.
Es kann keine Kritik sein, denn ihr habt ja den Empfänger der Kritik nicht vor euch.

Ich denke, wenn jemand von euch einen Kritikvorschlag in die Runde entlässt, dann ist sein Ziel, seine Idee/Ansicht in der Gruppe zur Sprache zu bringen.

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Ruth hat geschrieben: Danke für diese positive Einschätzung. Ich bemühe mich ... gelingt mir aber nicht immer. :engel:

Grundsätzlich denke ich, dass das Ziel: „Liebe“ in welcher Form auch immer, ohnehin nur angestrebt werden kann. Vollkommen ist kein Mensch damit. Die Absicht „heiligt“ dabei das Streben danach.
Keine Sorge, das ist mir schon klar - aber so eine Streicheleinheit ist für jeden ab und zu ganz gut (ich habe das neulich mal gemerkt :-)).

Ruth hat geschrieben:Komplizierter Satz, den ich 10 mal lesen musste,( :vertrag: ) um die Frage darin zu vermuten (ob es die richtige ist, wirst du dann wohl am besten erkennen) :shh:
Ja, der Satz ist nicht schlecht, ich habe ihn mir auch gerade durchgelesen (es war für mich wie das erste Mal :-)).
OK, er unterlag einer gewissen "evolutionären Entwicklung" und die Zusammenhänge am Ende des Satzes konnten nicht mehr so direkt sagen, welches ihre Urahnen vom Anfang des Satzes waren :-)

Vom Sinn her geht es mir darum, dass eine Formulierung "das Ziel von ... ist Liebe" ein grosser Möglichkeitsraum ist, "wie, wo, wann" Liebe vorkommen soll.
(das geht aber nicht auf dein Konto, denn die Unklarheit steckt - wiedereinmal - im antiken Text drin)

Da kann sich der, der Kritik/Regeln/Gesetze/Unterweisung formuliert, mit hinein- oder herausnehmen, man kann den Angesprochenen und/oder die Beziehung zwischen den beiden hinein- oder herausnehmen.
Ja und letztlich kann man mit "Gott ist die Liebe" sogar jegliche Liebe rund um die Protagonisten herausnehmen und "das Erreichen von Gottes Zuneigung/Wohlwollen/Anerkennung" als Ziel ansehen.

Spoiler
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Der kleine Beitragswechsel mit "Helmuth" (mit dem ich übrigens gerne direkt über das hier sprechen möchte, er es aber bestimmt nicht durchführen wird) scheint mir auch so ein wenig in die letzte Richtung gehen zu wollen - Motto: "am Ende wartet Liebe im Reich der Anderswelt, wenn wir uns jetzt knallhart den (Liebes befreiten) Auflagen der Religion unterordnen".

(darf ich hierzu anmerken, dass diese Haltung so ein wenig das ist, was ich über die Bibeltexte ausgesagt habe - was aber tatsächlich nicht hierher gehört, denn hier geht es darum, was du dir vorstellst)

Ruth hat geschrieben:Ich würde mal sagen, wenn ich Liebe und Kritik zusammen ausdrücken will, dann versuche ich, die Kritik so anzubringen, dass der Angesprochene zumindest versteht, wo der Punkt liegt, den ich kritisiere. Idealfall wäre, dass derjenige am Ende denkt, er wäre selbst auf das Ergebnis gekommen, und sich für den Anstoß dazu bedankt.
Ah, ich verstehe:
die Veränderung im Angesprochenen sollte sich möglichst von ihm aus ergeben, sodass im Grunde keine wirkliche Einwirkung von dir vorliegt, zumindest nicht so offensichtlich.

Wenn sich also aus der Unterweisung eine Entwicklung ergibt, dann sollte dies auf eine Harmonie (Liebe) zwischen Unterweiser und Angesprochenem zurückgehen.

Das wäre tatsächlich schlicht super und ganz klar: wenn man es nicht versucht, wird es sich nie ergeben können.

Ruth hat geschrieben:Auch da kann man Liebe zeige, z.B. durch Geduld, wenn man mehrmals erklären muss, oder man den Eindruck hat, derjenige versteht nicht. Das Gegenteil wäre, denjenigen als „Trottel“ zu bezeichnen. Auch hier sind wahrscheinlich die Grautöne eher die Regel.
OK, d.h. vorsichtiges Vorgehen und Respekt gegenüber der Geschwindigkeit des anderen.

Ruth hat geschrieben:Wie wir schon festgestellt haben, funktioniert Liebe eher im Versuch … indem man sie anstrebt. Das mag in manchen Fällen besser gelingen, in anderen weniger gut. Aber ich denke, wenn man grundsätzlich anstrebt, Liebe zu üben, (vielleicht besonders bei schwierigen Fällen sich bewusst dazu entscheidet) dann muss man auch nicht Theater spielen. Manchmal geht so etwas auch dadurch, dass man an schwierigen Stellen zugibt, dass es gerade schwierig ist, zum Ziel zu kommen … warum auch immer.
Dazu ist schon eine enorme Selbstkontrolle und Übersicht notwendig, aber klar, am Anfang steht das Bewusstmachen der Möglichkeit.
Nur so ist man vielleicht in einer Situation auch in der Lage, die Möglichkeit für ein derartiges Vorgehen zu erkennen.

Ruth hat geschrieben:Wichtig ist dabei nur, dass man sein Gegenüber als „Mensch“ wahrnimmt, nicht als „Fall“, und so auch seine menschlichen Züge, Stärken und Schwächen … Grenzen versucht zu erkennen und akzeptieren.
Aus der Perspektive des Unterweisers klingt das schlicht nach einem Optimum -> so müsste es sein.

Ruth hat geschrieben:Um doch nochmal einen kleinen Bezug zur Bibel herzustellen, verstehe ich die Gebote, die Gott gegeben hat (nicht unbedingt alles, was ihm zugeschrieben wird) genau so: vom Ziel her zu verstehen.
OK, das hier ist nicht aus der Perspektive des Unterweisers, sondern aus der des Angesprochenen zu sehen.
Würdest du damit deine obigen Angaben zur Perspektive des Unterweisers quasi in die Auflagen der Bibel projizieren, sodass du also von einer Geduld, von einem wohlwollenden immer wieder Aufsetzen, von einem temporären Warten und von einem Anstoss zum Selber-Darauf-Kommen auf der Seite Gottes ausgehst und nicht von einem ultimativen Ansatz - Motto: "erfülle Dies und Das oder verderbe"?

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SamuelB hat geschrieben: Hast du einen Tipp für mich wie man damit umgehen könnte?
Oje, ich bin wohl der letzte Mensch, der hierzu Tipps geben könnte/sollte.

Aus meiner Sicht:
Das, was einen beim Lächerlich-Gemacht-Werden trifft, ist vermutlich der Angriff auf die Identifikation, auf die gedachte Stellung der eigenen Person (vor sich selbst und innerhalb der Gruppe).
Die Gemeinheit entsteht dadurch, dass das Bild, das man sich von sich selbst macht und mit dem man sich selbst "anerkennt", angegriffen wird - manchmal "gehört man dadurch schlagartig nicht mehr 'dazu'".
Ist man auch nur ein halbwegs guter Mensch, der aus reiner Vernunft, sachlich an sich selbst nachschaut, ob vielleicht nicht eine Wahrheit enthalten sein könnte, dann bekommt man einen Schlag ab, denn eine notwendige Veränderung an sich selbst zuzugeben, ist (insbesondere wenn der Anstoss nicht aus einem selbst kommt) nicht einfach.

Besteht die "Lösung" dann darin, dass man dem/den Anderen die Auswirkung abspricht?
Sozusagen: man gehört nicht zu "deren Welt" und die sollen ihren Affentanz aufführen, wie sie wollen - man bleibt unberührt.
Das würde in Richtung "Abkopplung" gehen.

Eine andere Möglichkeit läge vielleicht in der Sicherheit/Verankerung in der eigenen Haltung - man nennt das wohl "gefestigt sein".
Ich schätze aber, solche Leute sind auch durch viel durchgegangen, bevor sie so einen stabilen Zustand erreichten und wie dieser Zustand dann genau aussieht, müsste man bestimmt erst klären (vielleicht versteckt sich innen doch wieder "nur" eine Abkopplung).

Tree of life
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#73 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von Tree of life » Mo 8. Feb 2021, 19:03

SilverBullet hat geschrieben:
Mo 8. Feb 2021, 18:42
Na, im Grunde ist dein letzter Satz entscheidend:
Betrachte das mal als Gleichnis-zum Beispiel auf ein Forum übertragen oder andere Situationen aus dem Alltag
SilverBullet hat geschrieben:
Mo 8. Feb 2021, 18:42
Es handelte sich gar nicht um Kritik, sondern um den Austausch von Kritikvorschlägen.
Es handelte sich um Austausch von Eindrücken und der eigenen Betrachtung, aufgefordert oder spontan und es wird teilweise als gut oder schlecht erachtet.

In meiner Gruppe läuft das in etwa auf wienerisch so ab:
Einer sagt: Und?
Antwort: Jo geht...
Der nächste: So a Schmarrn
Der Nächste: I found(fand )erm(ihm) Spitze
:D
Entweder es bleibt einfach so stehn oder man fragt dann nach, warum jemand diese Beurteilung abgibt
Aber des wars dann auch schon

Ruth
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#74 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von Ruth » Di 9. Feb 2021, 11:11

SilverBullet hat geschrieben:
Mo 8. Feb 2021, 18:42
Ja, der Satz ist nicht schlecht, ich habe ihn mir auch gerade durchgelesen (es war für mich wie das erste Mal :)).

:o .... nadann ist es ja verständlich, dass mir dazu erst nach dem zehnten Mal lesen etwas einfiel ... :biggrin:

SilverBullet hat geschrieben:
Mo 8. Feb 2021, 18:42
Vom Sinn her geht es mir darum, dass eine Formulierung "das Ziel von ... ist Liebe" ein grosser Möglichkeitsraum ist, "wie, wo, wann" Liebe vorkommen soll.
(das geht aber nicht auf dein Konto, denn die Unklarheit steckt - wiedereinmal - im antiken Text drin)

Da kann sich der, der Kritik/Regeln/Gesetze/Unterweisung formuliert, mit hinein- oder herausnehmen, man kann den Angesprochenen und/oder die Beziehung zwischen den beiden hinein- oder herausnehmen.
Ja und letztlich kann man mit "Gott ist die Liebe" sogar jegliche Liebe rund um die Protagonisten herausnehmen und "das Erreichen von Gottes Zuneigung/Wohlwollen/Anerkennung" als Ziel ansehen.
Liebe passt überall im menschlichen Miteinander. Nur die Fähigkeit, diese zu zeigen ist begrenzt. Wobei die Grenzen der einzelnen Menschen unterschiedlich sind, was den Austausch von Liebesbezeugungen schwierig macht.

Gottes Liebe würde ich dabei eher als allzeit anwesend definieren. So wie Gott (Ich bin der ich bin) nicht erst herbeigebetet oder gar erarbeitet werden muss, ist die Liebe Gottes bereits vorhanden … also einfach DA.

Menschen können diese Liebe bewusst oder unbewusst annehmen, um die eigene Liebesbereitschaft oder -Fähigkeit zu „erweitern“, indem sie bewusster einander wahrnehmen und behandeln…. gleichzeitig angedockt an die Quelle der Liebe Gottes, vergleichbar mit einer Aufladung am Stromnetz.
… ich weiß – klingt ein wenig abgehoben, ist auch nur eine vage Beschreibung dessen, wie ich die Liebe Gottes selbst wahrnehme.


SilverBullet hat geschrieben:
Mo 8. Feb 2021, 18:42
Der kleine Beitragswechsel mit "Helmuth" (mit dem ich übrigens gerne direkt über das hier sprechen möchte, er es aber bestimmt nicht durchführen wird) scheint mir auch so ein wenig in die letzte Richtung gehen zu wollen - Motto: "am Ende wartet Liebe im Reich der Anderswelt, wenn wir uns jetzt knallhart den (Liebes befreiten) Auflagen der Religion unterordnen".

„Andersdwelt“ ist ein passende Bezeichnung, passend zur allgemeinen Alltagssprache. Es ist eine gute Alternative zum Vokabular vieler christlicher Gemeinschaften ( wird auch manchmal als „Sprache Kanaans“ bezeichnet) besser verständlich, und ich beabsichtige, das Wort ab sofort in meinem Wortschatz mit aufnehmen. :thumbup:

Überhaupt ... vielleicht wärest du ein guter Dolmetscher zwischen Insidern und Outsidern, alteingesessener Mitglieder christlicher Gemeinschaften. :biggrin:


SilverBullet hat geschrieben:
Mo 8. Feb 2021, 18:42
OK, das hier ist nicht aus der Perspektive des Unterweisers, sondern aus der des Angesprochenen zu sehen.
Würdest du damit deine obigen Angaben zur Perspektive des Unterweisers quasi in die Auflagen der Bibel projizieren, sodass du also von einer Geduld, von einem wohlwollenden immer wieder Aufsetzen, von einem temporären Warten und von einem Anstoss zum Selber-Darauf-Kommen auf der Seite Gottes ausgehst und nicht von einem ultimativen Ansatz - Motto: "erfülle Dies und Das oder verderbe"?

Ja, so könnte man es beschreiben.

Dazu fällt mir wieder die Passage aus dem Buch "Die Hütte" ein,(habe ich schon mehrmals in diesem Forum zitiert) wo Gott dem Menschen erklärt, wie das mit der Erkenntnis läuft ... als Anschauung, wie es mit der Geduld ist, die Gottes Liebe zeigt.
Das Buch kann ich übrigens besonders empfehlen, für Menschen, die den Gott der Liebe in der Bibel nicht finden können.
aus dem Buch "Die Hütte", Seite 216 hat geschrieben: "...nehmen wir an, ich wüßte, daß es siebenundvierzig Erlebnisse und Situationen bedarf, bis du wirklich bereit bist, auf mich zu hören - das heißt, bis du mich klar genug hörst, um zu erkennen, daß du dich ändern solltest. Wenn du mich also beim ersten Mal nicht hörst, bin ich deswegen nicht frustriert oder enttäuscht, sondern finde das Ganze äußerst aufregend. Denn es sind ja nur noch sechsundvierzig Male, bis du so weit bist. Und dieses erste Mal ist ein Baustein für eine Brücke der Heilung, über die du eines Tages gehen wirst.

"Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott" - ist ein Roman des kanadischen Autors William P. Young.

SilverBullet
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#75 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von SilverBullet » Di 9. Feb 2021, 13:53

Tree of life hat geschrieben:Es handelte sich um Austausch von Eindrücken und der eigenen Betrachtung, aufgefordert oder spontan und es wird teilweise als gut oder schlecht erachtet.
Ja, es ist ein Austausch von Zusammenhängen, die letztlich zu einer Kritik führen könnten, wenn sich denn hierfür eine geeignete Situation ergeben würde (-> z.B. dass der Filmemacher dabei stünde)

Ich denke, keiner aus der Gruppe ist ein möglicher Adressat für Kritik und selbst wenn einer der Zuschauer es so spielen würde, als habe er den Filmemacher vor sich und dieser imaginären Person mal "so richtig die Meinung" sagen würde, dann ist der Zweck dieser "Kritik" nicht das Kritisieren selbst, sondern die Präsentation vor der Gruppe - selbst für diese Aktion gäbe es also ein Ziel und die Gruppenstimmung zum Film soll "korrigiert" werden.

Anders sieht es bestimmt aus, wenn sich zwei der Zuschauer aus der Gruppe über den Film streiten und dann die jeweils andere Haltung kritisieren. Dem einen gefällt es, dem anderen nicht und genau diese Abweichung wird in der Kritik thematisiert und das Ziel ist eine Korrektur der jeweils anderen Haltung.

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Ruth hat geschrieben: :o .... nadann ist es ja verständlich, dass mir dazu erst nach dem zehnten Mal lesen etwas einfiel ... :biggrin:
Du hast deine Sache aber hervorragend gemacht.
Ist dir aufgefallen, dass du bereits all die Fälle aus meiner nachgeschobenen Erklärung (zu meinem Satzkunstwerk) abschliessend beantwortest hast?
-> Das 10x Lesen war somit sehr erfolgreich!

(OK, vielleicht war der Satz dann doch nicht ganz so "aus der Welt", wie ich es jetzt gerne darstelle, damit wir was zum Lachen haben :-))

Ruth hat geschrieben:Liebe passt überall im menschlichen Miteinander. Nur die Fähigkeit, diese zu zeigen ist begrenzt. Wobei die Grenzen der einzelnen Menschen unterschiedlich sind, was den Austausch von Liebesbezeugungen schwierig macht.
Das stimmt und es ist bestimmt kein Fehler, wenn ich hierzu der durchschnittlichen Frau höhere Fähigkeiten unterstelle, als dem durchschnittlichen Mann.

Ruth hat geschrieben:Gottes Liebe würde ich dabei eher als allzeit anwesend definieren. So wie Gott (Ich bin der ich bin) nicht erst herbeigebetet oder gar erarbeitet werden muss, ist die Liebe Gottes bereits vorhanden … also einfach DA.
Für dich ist Liebe überall erreichbar, überall möglich - ein schöner Gedanke.

Ruth hat geschrieben:Menschen können diese Liebe bewusst oder unbewusst annehmen, um die eigene Liebesbereitschaft oder -Fähigkeit zu „erweitern“, indem sie bewusster einander wahrnehmen und behandeln…. gleichzeitig angedockt an die Quelle der Liebe Gottes, vergleichbar mit einer Aufladung am Stromnetz.
… ich weiß – klingt ein wenig abgehoben, ist auch nur eine vage Beschreibung dessen, wie ich die Liebe Gottes selbst wahrnehme.
Ich habe gerade parallel ein indianisches Gebet samt Gesang (Natives - Nord-Amerika) zur Heilung der Welt im Corona-Jahr angehört -> keine Sorge, dein Text ist gut und auch wenn ich "nur" die Einstellung "des Menschen dahinter" sehe, so fallen mir gute und schöne Zusammenhänge ganz deutlich auf und sie dürfen/müssen unangetastet stehen bleiben.

Ruth hat geschrieben:„Andersdwelt“ ist ein passende Bezeichnung, passend zur allgemeinen Alltagssprache. Es ist eine gute Alternative zum Vokabular vieler christlicher Gemeinschaften ( wird auch manchmal als „Sprache Kanaans“ bezeichnet) besser verständlich, und ich beabsichtige, das Wort ab sofort in meinem Wortschatz mit aufnehmen. :thumbup:
Wunderbar, das freut mich.

Ruth hat geschrieben:Überhaupt ... vielleicht wärest du ein guter Dolmetscher zwischen Insidern und Outsidern, alteingesessener Mitglieder christlicher Gemeinschaften. :biggrin:
Sagen wir so, ich mag Aussenseiter, Leute die sich eine unerwartete aber erstaunlich achtenswerte Vernunft erschlossen haben. Vermitteln werde ich diese Faszination aber wohl eher nicht können.

Ruth hat geschrieben:Dazu fällt mir wieder die Passage aus dem Buch "Die Hütte" ein,(habe ich schon mehrmals in diesem Forum zitiert) wo Gott dem Menschen erklärt, wie das mit der Erkenntnis läuft ... als Anschauung, wie es mit der Geduld ist, die Gottes Liebe zeigt.
Das Buch kann ich übrigens besonders empfehlen, für Menschen, die den Gott der Liebe in der Bibel nicht finden können.
Oje, ich könnte sogar an dieses Buch herankommen - sag jetzt nicht, ich soll es lesen! :-)

Ruth hat geschrieben:aus dem Buch "Die Hütte", Seite 216:
...
Ich kenne so einen ähnlichen Gedankengang aus einer Geschichte aus Indien - aus der Erinnerung ging sie in etwa so:
Ein Sadhu (heiliger Mann), der eine wichtige Entwicklungsstufe erreicht hat, fragt einen Gott, wie oft er noch wiedergeboren werden muss, bis er das Ziel erreicht haben wird.
Der Gott zeigt nach oben in die Krone eines grossen Baumes -> so oft, wie Blätter an diesem Baum hängen (-> unüberschaubar viele).
Der Sadhu lächelt, denn es sind nur noch endlich viele.

Da gibt es auch das Sprichwort: "um einen Kilometer zu gehen, muss man den ersten Schritt machen"

Das sind alles so Aussagen, die das Noch-Nicht-Erreichen tiefer hängen, denn wichtiger ist es, angefangen zu haben.

Klar, in deinem Textauszug geht es auch noch um "die Geduld des Zieles, das auf denjenigen wartet, der es zu erreichen versucht".

Tree of life
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#76 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von Tree of life » Di 9. Feb 2021, 14:25

SilverBullet hat geschrieben:
Di 9. Feb 2021, 13:53
Oje, ich könnte sogar an dieses Buch herankommen - sag jetzt nicht, ich soll es lesen!
Ich kenn zwar das Buch nicht, habe aber die Verfilmung gesehn und ja, es hat mich getriggert-insofern, dass ich mir Gedanken darüber machte.
Hier der Trailer..
Und nein, dass ist keine Aufforderung, ihn sich anzusehn :)
https://www.youtube.com/watch?v=I6ABeqgFSks

Ruth
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#77 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von Ruth » Di 9. Feb 2021, 14:31

SilverBullet hat geschrieben:
Di 9. Feb 2021, 13:53
Oje, ich könnte sogar an dieses Buch herankommen - sag jetzt nicht, ich soll es lesen! :)
Ich sag gar nix .... :silent:
.... aber lies es ruhig ... ich finde, es lohnt sich :wave:

SilverBullet
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#78 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von SilverBullet » Di 9. Feb 2021, 16:47

@Ruth
@Tree of life
"Heute war ein guter Tag, also warum sich nicht einfach von einer Klippe stürzen?" - Prima :-)
OK, in Ordnung, ich lasse mich darauf ein und lese das Buch.
Bei mir läuft das aber unter "Heldentat".

Ich habe gerade nachgesehen, die Taschenbuchausgabe hat ca. 350 Seiten, es wird also ein Sekündchen dauern.

Ich werde es in diesen Thread hineinschreiben, wenn ich das Buch gelesen habe.
Inwieweit wir dann etwas daraus an-/besprechen, überlasse ich euch - ich könnte ja zumindest sagen, was mir gefallen und was mich vielleicht in irgendeine Richtung gezogen hat.

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Tree of life hat geschrieben:Hier der Trailer..
Das ist ja der Schauspieler aus "Avatar" - Okay, das soll jetzt mal nichts Schlechtes bedeuten.

Tree of life hat geschrieben:Und nein, dass ist keine Aufforderung, ihn sich anzusehn :)
Verstehe, ich soll das Buch lesen :-)

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Ruth hat geschrieben:Ich sag gar nix .... :silent:
.... aber lies es ruhig ... ich finde, es lohnt sich :wave:
Ja, so hört sich Unschuld an :-)

Nee keine Sorge, ich muss auch mal wieder ein Buch lesen und da ist die Gelegenheit doch eigentlich ganz passend und interessant - möge die Übung gelingen.

Ruth
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#79 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von Ruth » Di 9. Feb 2021, 17:44

SilverBullet hat geschrieben:
Di 9. Feb 2021, 16:47
Ich habe gerade nachgesehen, die Taschenbuchausgabe hat ca. 350 Seiten, es wird also ein Sekündchen dauern.
Ich rechne für mich bei normaler Schrift ungefähr für jede Seite eine Minute. Das würde bedeuten, ich brauche ca. 6 Stunden.

SilverBullet hat geschrieben:
Di 9. Feb 2021, 16:47
ch werde es in diesen Thread hineinschreiben, wenn ich das Buch gelesen habe.
Inwieweit wir dann etwas daraus an-/besprechen, überlasse ich euch -


Das Buch habe ich vor etlichen Jahren mal gelesen, kurz nachdem es herauskam. Es hat bei mir mitgewirkt, um über erlernte Glaubensdinge hinaus mal neue Gedanken zuzulassen.
Leider habe ich das Buch nicht mehr, weil ich alle meine Bücher vor meinem letzten Umzug verschenkt habe, um Platz zu sparen. Also, wenn wir darüber reden wollen, muss ich das aus der Erinnerung heraus tun ... oder mir das Buch nochmal besorgen.

Den zitierten Abschnitt habe ich schon öfter in einer Diskussion angewandt, und habe den hier auf 4Religion über die Suchfunktion wieder gefunden.
Jetzt warte ich einfach mal ab, wie du es findest, und ob es für dich überhaupt nützlich war, es zu lesen, sowie darüber zu reden.

SilverBullet hat geschrieben:
Di 9. Feb 2021, 16:47
Nee keine Sorge, ich muss auch mal wieder ein Buch lesen und da ist die Gelegenheit doch eigentlich ganz passend und interessant - möge die Übung gelingen.
ja, dann viel Spaß ... oder Erfolg damit. :thumbsupup:

Den Film habe ich übrigens erst letztes jahr auf Netflix gesehen. Ist natürlich, wie alle Filme über Buchgeschichten, nur sehr gerafft und nur andeutungsweise so gut wie das Buch. Aber schlecht ist er auch nicht

SilverBullet
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#80 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von SilverBullet » Di 9. Feb 2021, 20:19

Ruth hat geschrieben:Ich rechne für mich bei normaler Schrift ungefähr für jede Seite eine Minute. Das würde bedeuten, ich brauche ca. 6 Stunden.
Meine Güte, ich wollte eigentlich keine Maximalkraftübung daraus machen.
So etwas wäre für mich Weltrekord - sagen wir einfach: "ich kenne noch nicht alle Buchstaben, um das zu erreichen" :-)

Liest du viel und hast du dir dieses "Schnelllesen", bei dem man sich nicht vorliest, erschlossen?

Ruth hat geschrieben:Das Buch habe ich vor etlichen Jahren mal gelesen, kurz nachdem es herauskam. Es hat bei mir mitgewirkt, um über erlernte Glaubensdinge hinaus mal neue Gedanken zuzulassen.
Leider habe ich das Buch nicht mehr, weil ich alle meine Bücher vor meinem letzten Umzug verschenkt habe, um Platz zu sparen. Also, wenn wir darüber reden wollen, muss ich das aus der Erinnerung heraus tun ... oder mir das Buch nochmal besorgen.
Mach dir da keinen Kopf, falls wir eine Stelle besprechen, habe ich das Buch hier und ich kann versuchen, den Text zu finden.

Ruth hat geschrieben:Jetzt warte ich einfach mal ab, wie du es findest, und ob es für dich überhaupt nützlich war, es zu lesen, sowie darüber zu reden.
Genau, so machen wir es.
Ich habe das Buch angefangen, die "Legende der Häuptlingstocher", samt "Fragen der Kinder" sind erfolgt und ich vermute, dass es in meiner nächsten Lesesitzung eine Zunahme der Dramatik geben wird.

Mein erster Eindruck über die Einstellungen der Gläubigen in diesem Buch geht in Richtung einer sehr engen/familiären Gottes-Vorstellung ("Gott" = "Papa") als Ausgangspunkt.
Es ist ja im Buch bis zu dieser Stelle bereits angedeutet, dass sich eine Talfahrt entwickeln wird - mal sehen.

Ruth hat geschrieben:ja, dann viel Spaß ... oder Erfolg damit. :thumbsupup:
Dankeschön, es ist nicht schlecht, mal wieder ein echtes Buch in der Hand zu haben.
Das ist so ein wenig, wie wenn man echtes Feuer macht :-)

Ruth hat geschrieben:Den Film habe ich übrigens erst letztes jahr auf Netflix gesehen. Ist natürlich, wie alle Filme über Buchgeschichten, nur sehr gerafft und nur andeutungsweise so gut wie das Buch. Aber schlecht ist er auch nicht
Ah, sehr gut, du setzt also das Buch über den Film, d.h. mein Ausgangspunkt ist gar nicht schlecht.

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