Sagen wir besser, eine Sicht der Welt die auf Vernunft basiert.closs hat geschrieben:Stimmt - halt eine Business-Weltanschauung.Pluto hat geschrieben:Schlimmer noch... Was der Fall sein könnte aber für die Erklärung der Welt nicht notwendig erscheint, wird ignoriert.
Aufklärung durch Wissenschaft
#1 Aufklärung durch Wissenschaft
Thema abgetrennt aus: Die Diktatur des Relativismus
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#2 Re: Die Diktatur des Relativismus
Das ist zu euphemistisch gesagt. - Mystik und Scholastik (nur zwei Beispiele) sind voll von "reiner Vernunft". - Angemessener wäre eigentlich zu sagen: "Eine Sicht der Welt, die auf anthropozentrischen Utilitarismus basiert".Pluto hat geschrieben:Sagen wir besser, eine Sicht der Welt die auf Vernunft basiert.
#3 Re: Die Diktatur des Relativismus
Immerhin scheint Naturwssenschaft zu funktionieren, sonst gäbe es keinen Fortschritt in der Welt.closs hat geschrieben:Das ist zu euphemistisch gesagt. - Mystik und Scholastik (nur zwei Beispiele) sind voll von "reiner Vernunft". - Angemessener wäre eigentlich zu sagen: "Eine Sicht der Welt, die auf anthropozentrischen Utilitarismus basiert".Pluto hat geschrieben:Sagen wir besser, eine Sicht der Welt die auf Vernunft basiert.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#4 Re: Die Diktatur des Relativismus
Das haben auch Christen zu jeder Zeit angestrebt. - Naturwissenschaft ist ein Handwerk/eine Kunst und keine Weltanschauung. - Naturwissenschaft ist kein weltanschauliches Problem seitens transzendenter Weltanschauungen.Pluto hat geschrieben:Immerhin scheint Naturwssenschaft zu funktionieren, sonst gäbe es keinen Fortschritt in der Welt.
#5 Re: Die Diktatur des Relativismus
Rembremerding hat geschrieben:Der Philosoph Robert Spaemann sagt im aktuellen Spiegel (24/2014 vom 07.06.2014, Interview: "Ein notwendiges Medikament"):„Der Relativismus, der heute die Voraussetzung des politisch Korrekten ist, signalisiert den Verzicht auf Wahrheit[...]Michel Foucault, auch jemand, der an Wahrheit überhaupt nicht glaubte, sah im Diskurs nur einen Machtkampf mit anderen Mitteln: Es ginge nicht mehr darum, Wahrheit zu suchen, weil es sie gar nicht gibt, sondern darum, sich zu behaupten und durchzusetzen. Das Denken kann aber, ohne sich selbst zu zerstören, nicht auf Wahrheit verzichten.“
Nein.
"Tatsächlich skizziert "Der Wille zum Wissen" nichts Anderes als eine "politische Geschichte der Wahrheit"; insofern trifft der deutsche Untertitel, "Sexualität und Wahrheit", den Inhalt des Buches eher als der französische: "Histoire de la sexualité", diese Formulierung verhindert nicht das Missverständnis, es könne sich dahinter eine kulturalistische Verhaltensgeschichte verbergen. Nun hat Foucault die Stellungswechsel im viktorianischen Liebesspiel bekanntlich ausgespart und stattdessen gezeigt, inwiefern die Produktion von Wahrheit in der Moderne sich keineswegs frei von Machtbeziehungen und -wirkungen vollzieht, sondern mitten im Feld der Macht."
Siehe da!
Keineswegs frei - nicht ausschließlich - und gemeint ist der "Begriff" der Wahrheit, nicht die Wahrheit "an sich". Das sind philosophische Feinheiten, die man bei Foucault beachten muss.
#6 Re: Die Diktatur des Relativismus
Angestrebt vielleicht... aber erreicht haben auch sie ohne die Wissenschaft NICHTS.closs hat geschrieben:Das haben auch Christen zu jeder Zeit angestrebt.Pluto hat geschrieben:Immerhin scheint Naturwssenschaft zu funktionieren, sonst gäbe es keinen Fortschritt in der Welt.
Genau... ein Handwerk um Wissen zu schaffen, welches den Bau von Zivilisitationen ermöglicht.closs hat geschrieben:Naturwissenschaft ist ein Handwerk/eine Kunst und keine Weltanschauung.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#7 Re: Die Diktatur des Relativismus
Was soll das heißen? - Sie haben es genau so angewendet, wie Du sagst:Pluto hat geschrieben: aber erreicht haben auch sie ohne die Wissenschaft NICHTS
Auch geistige Menschen sind daran interessiert, dass der Schornstein raucht.Pluto hat geschrieben: ein Handwerk um Wissen zu schaffen, welches den Bau von Zivilisitationen ermöglicht.
Neu heute ist, dass aus der Wissenschaft eigene Weltanschauungen gegen den Geist entstanden sind - das hat die Wissenschaft nicht verdient.
#8 Re: Die Diktatur des Relativismus
Soll heißen, nur mit Hilfe der Wissenschaft kann man Fortschritte erzielen.closs hat geschrieben:Was soll das heißen?Pluto hat geschrieben: aber erreicht haben auch sie ohne die Wissenschaft NICHTS
von wegen...Neu heute ist, dass aus der Wissenschaft eigene Weltanschauungen gegen den Geist entstanden sind - das hat die Wissenschaft nicht verdient.
Das ist nicht neu. Das war schon im Altertum bei den vorsokratischen Naturphilosophen so.
Nur im Mittelalter, als die Kirche Alleinherrscher der bekannten Welt war, musste die Naturwissenschaft ganz der Religion weichen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#9 Re: Die Diktatur des Relativismus
Wo hast Du DAS denn her? - Im Großen und Ganzen (natürlich gab es auch Ausnahmen) fand Naturwissenschaft innerhalb des christlichen Kontexts statt. Schau Dir doch mal die Zeit zwischen 500 und 1500 an.Pluto hat geschrieben:Nur im Mittelalter, als die Kirche Alleinherrscher der bekannten Welt war, musste die Naturwissenschaft ganz der Religion weichen.
Technischer Fortschritt geht nur so - das ist nun wirklich immer unbestritten gewesen. - Das Problem ist ein anderes - nämlich:Pluto hat geschrieben:Soll heißen, nur mit Hilfe der Wissenschaft kann man Fortschritte erzielen.
closs hat geschrieben: dass aus der Wissenschaft eigene Weltanschauungen gegen den Geist entstanden sind - das hat die Wissenschaft nicht verdient.
#10 Re: Die Diktatur des Relativismus
Kenn ich. Das war die Zeit des Heiligen Römischen Reichs, (ab ca. 1400) deutscher Nation.closs hat geschrieben:Schau Dir doch mal die Zeit zwischen 500 und 1500 an.
In der Zeit von 500 bis 1100, also rund 500 Jahre vor Beginn der Aufklärung, waren bereits alle griechischen, arabischen und persischen wissenschaftlichen Schriften ins Latein übersetzt. An den neu gegründeten Universitäten, von denen die meisten unter kirchlicher Leitung standen, setzte daraufhin ein noch nie da gewesener Lerneifer ein, angeführt vor allem von den Mönchen und Priestern der damaligen Kirche. Aber originelle, neue Ideen entstanden nicht in dieser eher düsteren Zeit der Herrschaft von Kirche, Papst und Kaiser.
Erst die Renaissance mit Brahe, Kopernikus und Galilei brachte die Wende zu mehr Forschung und Erkenntnis. Um diese Aufklärungswelle solltest auch du froh sein, denn wie es einer Kultur ergeht, in der tausend Jahre lang Religionsführer quasi non-stop an der Macht sind, erkennt man nur zu gut am Stand des heutigen Islam mit seinem menschenrechtsfeindlichen Sharia-Gesetzen. Dabei war es nicht immer so. Baghdad erlebte eine 200 Jahre lange Blütezeit der Wissenschaft, bevor diese jäh durch den ultrakonservativen Mufti Hamid Al-Ghazali (10658-1111), der alle Nicht-Moslems aus Baghdad vertreiben liess. Was von dieser Blütezeit übriggeblieben ist, sind die Namen der Sterne. 80% der mit bloße Auge sichtbaren Sterne tragen noch heute arabische Namen.
Was soll ein Werkzeug denn schon "verdienen", außer benutzt zu werden?closs hat geschrieben:das hat die Wissenschaft nicht verdient.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.